Die Totalitarismusdoktrin gehört ja zu den etablierten Theorien. Dernach sind sowohl Kommunismus als auch Faschismus genuin totalitäre Ideologien. Ich selbst teile diese Auffassung nicht und halte die Totalitarismusdoktrin für einen ideologisch motivierten Versuch, den Kommunismus pauschal zu verunglimpfen.
Denn der Kapitalunterschied zwischen Kommunismus und Faschismus besteht m. E. darin, daß der Faschismus bereits von seinem Wesen her eine menschenverachtende, chauvinistische, rassistische und antisemitische Ideologie darstellt, die an die niedersten Instinkte im Menschen appeliert. Der Kommunismus dagegen ist idealiter ein menschenfreundliches System, das auf Humanismus, Solidarität und Gerechtigkeit aufbaut. Hier braucht es Menschen, um ihn zu pervertieren. Der Faschismus dagegen ist bereits immanent pervers. Oder, anders ausgedrückt: ein Sozialismus mit menschlichem Antlitz ist leicht vorstellbar, ein Faschismus mit menschlichem Antlitz dagegen ist ein Oxymoron.
Wie seht ihr das Problem?