Zur Anreicherung der so heftig toben Diskussion in ihrer Art, möchte ich einige Anmerkungen machen
Um die Diskussion auf den Punkt zu bringen: Es geht darum recht zu behalten. Einzig rechthaben garantiert nicht Wahrheit.
Der Versuch in die Diskussion eine Kategorie, die sich dem subjektiven Standpunkt entzieht einzuführen, soll das Anliegen sein. Diese Kategorie ist die des Leid. Leid ist am Subjekt objektiv. Zur Verdeutlichung, jeder Forumteilnehmer wird es als schmerzhaft und darum unrecht empfinden, wenn ich ihm mit einer Eisenstange ins Gesicht schlage, gleichgültig ob meine Intention es ist den Sozialismus real zu verwirklichen, der Geschlagene für mich ein Angehöriger einer Weltverschwörung ist oder ich das aus philosophischer Rechtfertigung tue. Jeder Mensch der Leid als objektives verneint, lügt. In dem Moment wo ich Leid gegen andere rechtfertige beginnt Ideologie, ich muss etwas herbeizitieren was an anderen rechtfertigt, was ich an mir zutiefst vermieden wissen möchte.
Somit entfällt das entwürdigende polemisieren über Zahlen (Die Sowjets haben ja auch soundsoviele umgebracht, die Engländer haben auch...., wie viele Millionen Juden waren es noch mal), und die Rechtfertigungsdiskussion, kein noch so guter Grund rechtfertig das Leid das Auschwitz über die Menschen hereingebracht hat, keine Weltverschwörung, keine vergehen der Isrealis gegen die Palästinenser heute, schlichtweg nichts. Keine Schuld und sei’s die höchst nebulösen Weltverschwörung rechtfertigt solches Leiden, hätten die Allierten dann die Deutschen gänzlich ausgelöscht, wäre in der falschen Logik der Schuld und der Zahlen es durchaus gerechtfertigt gewesen, wäre ihre Schuld doch ungleich höher als die vermeintliche ihrer Opfer.
An dieser Kategorie läßt sich jede Ideologie überführen, “rechte” und “linke”, somit werden sie reiner Fahnenschmuck, reden über Dignität (Die Stärke und Tugend der Deutschen, die große Sowjetunion) verschafft nicht diese, zumal jeder Satz ins Unwahre mündet. Kritischer Geist sollte über solche eitle Selbstbespiegelung (ich fühle mich groß weil dem auserwählten volk zugehöre, oder willkürlich ersetzbar durch die große Idee des Sozialismus) hinausgehen.
Aus der Kategorie des Leides ergeben sich zwangsläufig utopische Entwürfe, die einzig unideologisch sind: Das keiner mehr hungern brauchte und es den ewigen Frieden gebe.