„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Du scheinst ja bestens über unsere Finanzen informiert zu sein...:rolleyes:
Zum Thema: Der heutige Start könnte ein wichtiges Signal für potentielle Käufer gewesen sein. Hoffen wir, dass andere Airlines nachziehen und sich für den A380 und somit gegen den Dreamliner entscheiden. Der Airbus ist für die heimische Wirtschaft von nicht geringer Bedeutung und sichert zudem viele Arbeitsplätze.
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Der A380 ist ausgelegt fuer ein Geschaeftsmodell, das Drehkreuze favorisiert, die 787 fuer die Variante "mehr direkte Fluege zu mehr verschiedenen Zielen".
Noch kann keiner sagen, ob die Modelle nebeneinander funktionieren koennen, oder ob langfristig eines das andere verdraengen muss, um profitabel zu sein.
Der Dreamliner hat Vorteile gegenueber dem A380, nicht zuletzt den, dass er einigermassen profitabel im relativ geschuetzten Heimatmarkt USA eingesetzt werden kann.
Danke für deine Antwort. Über die Geschäftsmodelle, die mit dem Erwerb der Maschinen verbunden sind, hatte ich mir bislang noch keine Gedanken gemacht, werde es aber nachholen. Deine Argumente sind stichhaltig, wenngleich ich hoffe, dass der A380 die Oberhand behält. Für die heimische Flugzeugbauindustrie wäre dies von großer Bedeutung.
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Ich sage nciht, dass es er es nciht schaffen kann.
Es wird eine Weile dauern, bis sich ueberhaupt abzeichnet, ob nur eienr ueberleben kann, oder ob vielleicht sogar beide nebeneinander von verschiedenen Airlines in verschiedenen Regionen betrieben werden koennen.
Ich sehe die Routen Europa-Asien als klassische Hub-&-Spoke-Routen, innerasiatische oder transatlantische (voerausgesetzt,d er Markt bricht endlich auf) eher als die flexiblen mit gelegentlichen Jumbos zu Stosszeiten auf Hauptrouten.
Das Problem fuer beide ist: Sie brauchen Volumen. Hier ein 380 als Upgrade fuer eine ausgemusterte 747 oder dort zwei Hochkapazitaetsrouten reicht nicht, die bereits getaetigten Investitionen sind einfach zu hoch.
Der Dreamliner ist flexibler in der Beziehung, Aber ob das reicht - wer weiss?
Ein weiteres Problem ist, dass diverse 747 nach 9/11 eingemottet wurden und jetzt verhaeltnismaessig billig wieder reaktiviert werden koennen (zumindest billiger als der Neukauf eines A380), und dass mit der 747-8 ein echter Konkurrent da ist.
Der A380 setzt auf einen expandierenden Markt, waehrend der Dreamliner sich etwas leichter in einem existierenden Markt einfinden kann.
Beide sind hochsubventioniert, beide sind eingewisses Risiko eingegangen. Aber der Dreamliner hat es etwas leichter, sich zu amortisieren, da er mehr Flugzeugtypen (757, 767, A300, A330, A340) theoretisch ersetzen kann, je nach Einsatzgebiet. Der A380 konkurriert praktisch nur mit der beliebten und etablierten 747.
Wohlgemerkt - das alles ist keine Voraussage, der A380 ist keine Totgeburt. Nur ein Bick auf eine sehr verworrene Industrie, die unheimlich risikoreich ist.
Mich verwundert wieder mal nur eines.
Ach näääh eigentlich sind es doch mal wieder mehrere Dinge..
Also - grade letzte Woche geisterte doch durch die Presse, dass die EADS Spitzenjongleure durch Insidergeschäfte nicht nur geil viel Geld gemacht haben, sondern affentittengeil viel Geld.
Weil sie nämlich WUSSTEN, das es Probs mit dem Vogel gibt, haben sie erst ihre Aktien teuer verkauft und erst dann die Terminschwierigkeiten eingestanden.
HEUTE jetzt war zu hören, dass dies zweijährige Lieferverzögerung den Konzern Milliarden Verluste bescheren würde. Die Manager gedenken das zu kompensieren indem sie 10.000 Leute entlassen.
Enbtweder verstehe ich den Begriff "Verlust" in dem Zusammenhang nicht, und EADS verdient das geplante Geld doch - nur eben zwei Jahre später, oder die müssen Vertragsstrafen zahlen oder Rabatte gewähren, weil sie die Termine nicht einhalten konnten.
Die Manager wussten aber von den Prooblemen (siehe oben) also:
Warum haben die Vertriebler bei EADS solche beschissenen Verträge abschließen können, dass sie die ersten 70 -oder 80 Vögel verschenken müssen, oder die "Verluste" sind eine Luftnummer und die 10.000 Menschen und deren Familien werden mal wieder nur der Shareholder Value Göttin geopfert.
Wo ist er nur hin, der gute alte investigative Journalismus.
Da gehören doch Ganoven eingebuchtet, statt dessen werden diese ein paar Millionen Strafe zahlen, zwei Jahre auf Bewährung kassieren und Vorträge halten an Managerschulen.
Geändert von Brimborium (15.10.2007 um 18:08 Uhr)
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ Kurt Marti
„Einige Heilmittel sind gefährlicher als das Übel.“ Marcus Lucius Annaeus Seneca
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