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Thema: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

  1. #1
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    Standard Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Wann kann ein Staat, eine Regierung, sich legitim nennen? Nun, grundsätzlich ist es illegtim, wenn irgendjemand Macht über einen anderen ausübt, ohne das derjenige ausdrücklich zugestimmt hat. Machtausübung eines Souveräns ist also mithin immer illegitim. Auch die der Bundesrepublik Deutschland. Oder haben Sie zugestimmt, deutscher Staatsbürger zu werden? Sofern Sie schon als Deutscher geboren waren, nicht. Aber halt, werden Sie sagen. Wir leben doch in einer Demokratie und haben kuschelige Menschenrechte. Und eine Verfassung. Falsch. Eine Demokratie ist kein Indikator für die Legitimation eines Systems, weil theoretisch auch eine Diktatur, eine Tyrannei, demokratisch eingesetzt sein kann. Und die Menschenrechte sind auch nur ein Zugeständnis der Herrscherclique an ihre Untertanen. Außerdem ist eine Verfassung kein Garant, dass sie morgen immer noch gelten wird, weil auch sie theoretisch immer mittels eines „revolutionären Aktes“ abgeschafft werden könnte. Im Endeffekt ist also auch der demokratischste Staat nichts weiter als ein anmaßender Herrscher und das Volk ist eine Ansammlung von Sklaven. Aber auch wenn sie „patriotisch“ oder „national“ eingestellt sind, und damit willige Sklaven, so bleiben sie doch nur Sklaven, die vom Herrscher nach Belieben behandelt werden können.

    Wirklich legitimiert sein kann nur ein Staat, der die Menschen fragt, ob sie Bürger sein wollen, oder der ihnen wenigstens die Möglichkeit gibt, per Privatsezession aus dem Staate „auszusteigen“, und zwar mitsamt allem Besitz. So einen Staat gibt es derzeit leider nicht, und damit ist die Frage, ob irgendein Staat überhaupt auch nur den Hauch einer Legitimation hat, müßig.

  2. #2
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Wann kann ein Staat, eine Regierung, sich legitim nennen? Nun, grundsätzlich ist es illegtim, wenn irgendjemand Macht über einen anderen ausübt, ohne das derjenige ausdrücklich zugestimmt hat. Machtausübung eines Souveräns ist also mithin immer illegitim. Auch die der Bundesrepublik Deutschland. Oder haben Sie zugestimmt, deutscher Staatsbürger zu werden? Sofern Sie schon als Deutscher geboren waren, nicht. Aber halt, werden Sie sagen. Wir leben doch in einer Demokratie und haben kuschelige Menschenrechte. Und eine Verfassung. Falsch. Eine Demokratie ist kein Indikator für die Legitimation eines Systems, weil theoretisch auch eine Diktatur, eine Tyrannei, demokratisch eingesetzt sein kann. Und die Menschenrechte sind auch nur ein Zugeständnis der Herrscherclique an ihre Untertanen. Außerdem ist eine Verfassung kein Garant, dass sie morgen immer noch gelten wird, weil auch sie theoretisch immer mittels eines „revolutionären Aktes“ abgeschafft werden könnte. Im Endeffekt ist also auch der demokratischste Staat nichts weiter als ein anmaßender Herrscher und das Volk ist eine Ansammlung von Sklaven. Aber auch wenn sie „patriotisch“ oder „national“ eingestellt sind, und damit willige Sklaven, so bleiben sie doch nur Sklaven, die vom Herrscher nach Belieben behandelt werden können.

    Wirklich legitimiert sein kann nur ein Staat, der die Menschen fragt, ob sie Bürger sein wollen, oder der ihnen wenigstens die Möglichkeit gibt, per Privatsezession aus dem Staate „auszusteigen“, und zwar mitsamt allem Besitz. So einen Staat gibt es derzeit leider nicht, und damit ist die Frage, ob irgendein Staat überhaupt auch nur den Hauch einer Legitimation hat, müßig.
    Stimmt nicht, in Neugermanien kannst du nur freiwillig Bürger werden und du wirst außerdem gezwungen, keine Steuern zu zahlen.

    Spenden an mich werden allerdings widerspruchslos angenommen!
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

  3. #3
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von lupus_maximus Beitrag anzeigen
    Stimmt nicht, in Neugermanien kannst du nur freiwillig Bürger werden und du wirst außerdem gezwungen, keine Steuern zu zahlen.

    Spenden an mich werden allerdings widerspruchslos angenommen!
    Neugermanien ist auch nur wieder so eine Sauce, die sich aus einem zusammengesponnen "Volkstum" speist.

  4. #4
    in memoriam Benutzerbild von lupus_maximus
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Neugermanien ist auch nur wieder so eine Sauce, die sich aus einem zusammengesponnen "Volkstum" speist.
    Nun, irgendjemand spinnt immer, die 68er in Deutschland und ich in Neugermanien.

    Da Neugermanien bis jetzt nur eine Illusion ist, darf ich deshalb auch spinnen. Die 68er sind aber in der Realität und dürfen deshalb nicht spinnen!
    Trotzdem halten die sich nicht daran und werden immer spinneter!
    Geändert von lupus_maximus (10.10.2007 um 15:30 Uhr)
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

  5. #5
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Wann kann ein Staat, eine Regierung, sich legitim nennen? Nun, grundsätzlich ist es illegtim, wenn irgendjemand Macht über einen anderen ausübt, ohne das derjenige ausdrücklich zugestimmt hat. Machtausübung eines Souveräns ist also mithin immer illegitim. Auch die der Bundesrepublik Deutschland. Oder haben Sie zugestimmt, deutscher Staatsbürger zu werden? Sofern Sie schon als Deutscher geboren waren, nicht. Aber halt, werden Sie sagen. Wir leben doch in einer Demokratie und haben kuschelige Menschenrechte. Und eine Verfassung. Falsch. Eine Demokratie ist kein Indikator für die Legitimation eines Systems, weil theoretisch auch eine Diktatur, eine Tyrannei, demokratisch eingesetzt sein kann. Und die Menschenrechte sind auch nur ein Zugeständnis der Herrscherclique an ihre Untertanen. Außerdem ist eine Verfassung kein Garant, dass sie morgen immer noch gelten wird, weil auch sie theoretisch immer mittels eines „revolutionären Aktes“ abgeschafft werden könnte. Im Endeffekt ist also auch der demokratischste Staat nichts weiter als ein anmaßender Herrscher und das Volk ist eine Ansammlung von Sklaven. Aber auch wenn sie „patriotisch“ oder „national“ eingestellt sind, und damit willige Sklaven, so bleiben sie doch nur Sklaven, die vom Herrscher nach Belieben behandelt werden können.

    Wirklich legitimiert sein kann nur ein Staat, der die Menschen fragt, ob sie Bürger sein wollen, oder der ihnen wenigstens die Möglichkeit gibt, per Privatsezession aus dem Staate „auszusteigen“, und zwar mitsamt allem Besitz. So einen Staat gibt es derzeit leider nicht, und damit ist die Frage, ob irgendein Staat überhaupt auch nur den Hauch einer Legitimation hat, müßig.
    aus "libertärer" Sicht ist ein Staat dann legitim, wenn seine Existenz den Nutzen der in ihm lebenden vergrößert

    im Vergleich zu einem herrschaftslosen Zustand, wo sich aus dem allgemeinen Kopfeinkloppen naturgemäß das Bedürfnis ableitet, entweder dem anderen den Knüppel zu verbieten oder selbst einen größeren zu haben, ergibt sich für den einzelnen ein gestiegener Nutzen, wenn diese Funktion der Staat für ihn übernimmt, d.h. wenn er sein Recht auf Kopfeinschlagen an einen Neutralen abgibt, der wiederum auch das Recht der anderen, seinen Kopf einzuschlagen, an sich nimmt.

    Aus dem Gewaltmonopol ergibt sich der Rechtsstaat und andere Implikationen leiten sich ab, bsp. wirtschaftliche.

  6. #6
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    aus "libertärer" Sicht ist ein Staat dann legitim, wenn seine Existenz den Nutzen der in ihm lebenden vergrößert

    im Vergleich zu einem herrschaftslosen Zustand, wo sich aus dem allgemeinen Kopfeinkloppen naturgemäß das Bedürfnis ableitet, entweder dem anderen den Knüppel zu verbieten oder selbst einen größeren zu haben, ergibt sich für den einzelnen ein gestiegener Nutzen, wenn diese Funktion der Staat für ihn übernimmt

    Aus dem Gewaltmonopol ergibt sich der Rechtsstaat und andere Implikationen leiten sich ab, bsp. wirtschaftliche.
    Nein, jede Herrschaftform, der nicht zugetimmt wurde, ist illegitim. Vernünftigerweise stimme ich einem Rechtsstaat zu.

  7. #7
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Nein, jede Herrschaftform, der nicht zugetimmt wurde, ist illegitim. Vernünftigerweise stimme ich einem Rechtsstaat zu.
    Aus praktischen Gründen vermeidet es ein Staat, jeden seiner Bürger um Erlaubnis zu bitten. Allein schon wegen der hohen "Rotation" und der großen Zahl an Deppen die natürlich "Nein" sagen würden.

    Der Staat legitimiert sich vielmehr selbst, indem er sein Selbstverständnis an ein rechtsphilosophisches Verständnis von legitim anpasst.

  8. #8
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Aus praktischen Gründen vermeidet es ein Staat, jeden seiner Bürger um Erlaubnis zu bitten. Allein schon wegen der hohen "Rotation" und der großen Zahl an Deppen die natürlich "Nein" sagen würden.

    Der Staat legitimiert sich vielmehr selbst, indem er sein Selbstverständnis an ein rechtsphilosophisches Verständnis von legitim anpasst.
    Nein, der Staat kann sich gar nicht ohne zu Fragen legtimieren.

  9. #9
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Nein, der Staat kann sich gar nicht ohne zu Fragen legtimieren.
    In welcher Weise "fragt" er denn?
    Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919

  10. #10
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    Standard AW: Die Legitimation des Staates aus Libertärer Sicht

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Nein, der Staat kann sich gar nicht ohne zu Fragen legtimieren.
    Hobbe (aber viele andere auch) würde da leidenschaftlich dagegen argumentieren.
    Der Staat kann sich durch allerhand legitimieren.
    Ein wichtiger Punkt etwa, in dem der Staat meiner Meinung nach ganz legitim Gewalt anwendet ohne alle Beteiligten zu fragen, ist wenn er seine Schutzfunktion erfüllt.
    Wenn ein Kinderschänder gefragt wird, ob er es legitim findet, dass er verhaftet wird, wird er zwar nein sagen, dass nimmt dem Vorgang aber keineswegs seine Legitimität (wie du doch hoffentlich zustimmen wirst)
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

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