Guten Tag allerseits, als neues Forenmitglied möchte ich erstmal die Runde grüßen.
Ich würde gerne in Zukunft mit Interessierten über den 2. Weltkrieg und Militärgeschichte im allgemeinen diskutieren.
Als ersten Beitrag eröffne ich gleich einmal ein Thema zur Frage, warum Deutschland im 2. WK soviel erreichte (militärisch gesehen), trotz der wideren Umstände.
Im folgenden zähle ich 6 Gründe auf, die mir dazu einfallen.
Bitte um Kritik und Erweiterung, danke!
1. Offiziere
- Erich von Manstein
Sichelschnitt 1940 Frankreich, Eroberung von Sevastopol, Kharkov 1943 rettete die Kaukasus-Armee.
Der Robert E. Lee der Wehrmacht!
- Erwin Rommel
Panzerführer in Polen und Frankreich, berühmt vorwiegend durch das Afrika-Korps, nicht umsonst meist respektierter General des 2. WK weltweit.
- Albert Kesselring
ab 1943 perfekte Verteidigung Italiens.
- Heinz Guderian
bester Panzerkommandeur aller Zeiten, Visionär.
Der Natham Bedford Forest der Wehrmacht
- Gerd von Rundstedt (der letzte Preuße...)
Er war überall maßgeblich beteiligt. Die Ausführung des Sichelschnitts, Eroberung der Krim und des Don-Beckens...
Er ist der meistgeachtete Offizier der Wehrmacht weltweit.
Tadellose Führung seiner Soldaten und Behandlung der Feinde.
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2. Taktische Doktrinen
- Blitzkrieg (trademark Time Magazine)
Luftüberlegenheit erringen -> Stukas bomben den Pfad frei für die Panzer -> Panzer stoßen an beiden Flanken tief ins Hinterland -> Infanterie füllt die Lücken -> Kessel
- Wolfpack (U-Boot im Rudel)
Im Ersten Weltkrieg verlor man die Seeschlacht durch konventionelles Wettrüsten. Auch im 2. WK vertraute Raeder auf Schlachtschiff, Kreuzer, Zerstörer.
Als Dönitz das Ruder übernahm konnte seine revolutionäre Rudel-Taktik das Blatt nicht mehr wenden. Mit seinen geforderten 300 U-Booten hätte er vermutlich die Atlantikschlacht gewonnen.
Weitere Doktrinen werde ich später hinzufügen, Ihr könnt das natürlich ebenfalls übernehmen.
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3. Ausbildung
Die preußische Tradition ist nunmal die beste Tradition, die man haben kann.
Der deutsche Soldat befand sich permanent im Training mit regulären Kriegsspielen und simulierten Schlachtfeldkonditionen.
Es gab ein exzellentes Ersatz-System, ein Battalion von der Linie weg zu rotieren, es mit Reserven aufzufüllen und die ganze Formation umzugruppieren.
So konnten die Veteranen und Rekruten sich kennen und vertrauen lernen, vor einer Kampfhandlung.
Der einfache Soldat kämpft nicht für "Führer, Volk und Vaterland", sondern für ganz profane Dinge wie Kameradschaft.
Er kämpft für seine Offiziere und Freunde.
Er stirbt eher als seine Kameraden im Stich zu lassen, das führte zu der Entschlossenheit selbst gen Kriegsende.
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4. Lehren des 1. WK
Als Verlierer des 1. WK musste Deutschland natürlich umdenken und entwickelte somit die revolutionären Taktiken des 2. WK bereits in den 30er Jahren.
Während die Alliierten v.a. Frankreich weiterhin auf "statische Defensive", Festungen und Artillerie setzten.
Die Versäumnisse auf alliierter Seite ermöglichten Deutschland den Siegeszug.
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5. Vorbereitung
Als Angreifer besaß man natürlich den Vorteil der Vorbereitung. Seit Hitler's Machtübernahme bereitete man sich auf den Krieg vor, während die Alliierten vorwiegend schliefen.
Ausnahme hier: Russland. Stalin's Industrieprogramme der 30er Jahre griffen spätestens ab 1942, welches ja auch entscheidend zur Niederlage beitrug.
Deutschland hatte zwar den Vorteil der Vorbereitung, jedoch war sie bei weitem nicht abgeschlossen und auf einen Kriegsbeginn ab 1942 ausgelegt.
Die Folgen und Mängel des verfrühten Krieges sind uns allen bekannt.
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6. deutsche Tugenden
Zucht, Ordnung und Disziplin.
Im Alltagsleben eher zwiespältig, im Militär hingegen von höchster Priorität.
Das Organisationstalent der Deutschen sicher nicht nur im Kampf auch in der Kriegswirtschaft entscheidend.
Die Zucht der Bevölkerung führt zur ungeheuren Disziplin im Kampf.
Das deutsche Volk ist sicher eines der bewundernswerstesten der Welt, wenn auch nicht eines der moralischten...
Die Geschichte zeichnete die Charakteristika des deutschen Bürgers. Von den Tugenden machte er Gebrauch.