Regierungsmitglieder sollten nach Ansicht der stellvertretenden FDP-Fraktionschefin wie Manager in der Wirtschaft nach Leistung bezahlt werden.
Wie FOCUS berichtet, sollen laut Birgit Homburger künftig nur erfolgreiche Kanzler und Minister, die ihre Versprechen halten, volles Gehalt bekommen. In einigen Provinzen Kanadas – vergleichbar mit den deutschen Bundesländern – sei der Leistungslohn bereits Praxis. So bestrafe British Columbia alle Kabinettsmitglieder mit 20 Prozent Gehaltsabzug, wenn der Staatshaushalt aus dem Ruder läuft.
„Wir sollten uns dieselben Sanktionen zumuten, die wir für Sozialhilfeempfänger beschlossen haben, die gemeinnützige Arbeit verweigern“, zitiert FOCUS die FDP-Politikerin aus Baden-Württemberg. Danach gäbe es bis zu 30 Prozent weniger Gehalt aus der Staatskasse, wenn das Kabinett seine Ziele verfehlte. Im Gegenzug möchte die Liberale ein Bonussystem wie in der Wirtschaft einführen. Übertrifft die Regierung die eigenen Versprechen, gäbe es einen Zuschlag von zehn Prozent. Den Erfolg solle eine unabhängige Kommission beim Bundespräsidenten messen.
Im Wahlkampf trügen Regierung und Opposition ihre Ziele vor, beispielsweise bis wann die Steuern zu senken oder die Krankenversicherungsbeiträge zu stabilisieren sind. „Mit der Wahl erteilt der Bürger den Auftrag: Euer Gehalt bekommt ihr für diese Aufgaben“, so Homburger. Fünf Bereiche mit klar messbaren Zielen findet die Liberale besonders geeignet: Abbau der Staatsschulden, Steuersenkung und -vereinfachung, Verringerung der Staatsquote, Subventionsabbau und Reform der Sozialversicherungen. „Die Bürger sind sauer, weil die Ergebnisse der Politik schlecht sind“, begründete Homburger in FOCUS ihren Vorstoß. Nur so ließe sich Vertrauen zurückgewinnen. „Ich will uns Politiker zwingen, zu handeln und unsere Versprechen auch einzuhalten.“