... für Abgeordnete
Die Bundestagsabgeordneten wollen sich die Diäten erhöhen, dafür aber die eigenen Pensionsansprüche kürzen. Für eine echte Reform ist das zu wenig, findet stern.de-Autor Hans Peter Schütz. Er hält die Empörung der Wähler für berechtigt: Denn die schauen bei ihren eigenen Renten in die Röhre. Schütz plädiert für eine radikale Kehrtwende.[Links nur für registrierte Nutzer]Dicke Renten ohne Eigenbeitrag
Auch die Pensionen der einfachen Abgeordneten können sich sehen lassen. Nach geltendem Recht bekommt ein Abgeordneter nach acht Jahren im Bundestag 1651 Euro im Monat. Das ist rund das Doppelte der deutschen Durchschnittsrente, für die ein Leben lang gearbeitet werden muss. Hält ein Politiker 23 Jahre durch, kommt er auf eine Pension von derzeit 4700 Euro. Bei Abgeordneten, die schon vor 1996 im Bundestag saßen, beträgt die Pension nach acht Jahren noch 2158 Euro. Minister und Parlamentarische Staatssekretäre werden noch weitaus besser bedient. Und das alles ohne einen Cent Eigenbeitrag.
So lange sich an diesen Privilegien nichts grundsätzlich ändert, so lange wird sich immer wieder der Adrenalin-Spiegel aller Bürger dramatisch erhöhen, wann immer sie das Thema medial serviert bekommen. Zum Beispiel jetzt: Die Große Koalition sei entschlossen, so Medienberichte, die Diäten nach der Bundestagswahl 2009 von 7009 Euro auf 7668 Euro zu erhöhen, was einem Plus von 9,4 Prozent entspricht. Gleichzeitig sollen die Pensionen gekürzt werden. Unklar ist jedoch, um wie viel.