Vielleicht habt ihr den neuen "Mach's mit - Gib Aids keine Chance"-Werbeclip im Fernsehen gesehen, kurzer Abriss:
Ein Mann mit Anzug spricht eine Frau vor einer Disko höflich und in akzentfreiem deutsch an, ob sie mit ihm etwas trinken gehen will. Da erscheint "Hakan" (Kaya Yanar), schickt ihn weg und zieht mit der (offensichtlich deutschen) Frau davon, angekommen in ihrer Wohnung geht's ans Eingemachte und sie zückt zu seinem Erstaunen einen Kondom (er hatte an einen Strumpf gedacht, dies war die Pointe, Anm.).
Nicht dass ich den Machern etwas unterstellen will, aber was hat die Eingangsszene, wo die Frau den deutschen Mann wegschickt und sich für Hakan entscheidet, mit dem eigentlichen Sujet zu tun? Meiner Meinung nach wird hier nur der Stereotyp transportiert und an die Kids weitergegeben, dass türkischer Mann + deutsche Frau = okay (vgl. z.B. "türkisch für Anfänger"), aber ANDERSHERUM hätten sich die Autoren des Spots es wohl NIE getraut ihre lustige Geschichte darzustellen.
Mal ganz abgesehen von irgendwelcher Rassenvermischungsparanoia: Wieso wird die Praxis, dass Mischehen zwischen Deutschen und Orientalen in den meisten Fällen aus deutscher Frau und orientalischem Mann besteht, in den Medien so verherrlicht? Es gibt genügend Fälle und es ist altbekannt, dass türkische Familien ihre Töchter mehrheitlich "keinen Ungläubigen geben" wollen [Links nur für registrierte Nutzer]), wieso wird dieser Missstand, dieses Ungleichgewicht, nie thematisiert, und stattdessen weiter propagiert, wie es nur zu gehen hat?