Wenn in den Medien oder Zeitungen die Gewerkschaften ihre „Pseudo-Solidarität“ mit den Arbeitnehmern kundtun, dann spielt sich dort für mich eine perfide Szenerie ab. Denn waren es nicht die Gewerkschaften, die ihr gesetzliches Lohnkartell besonders seit den 70er Jahren gegenüber den Arbeitgebern ausgespielt haben, und so Lohnerhöhungen erzwungen haben, die weit über den Produktivitätswachstum lagen? Und die Konsequenz daraus, wenn der Lohn stärker steigt als die Produktivität, ist zwangsläufig Arbeitslosigkeit. Ein ganz simples ökonomisches Gesetz. Und das Resultat aus der Negierung dieses Gesetzes lautet heute: Massenarbeitslosigkeit. Eine Gruppe der Hauptverantwortlichen sind die Gewerkschaften. Was aber wäre geschehen, wenn der Lohn seit den 70er Jahren konstant mit dem Produktivitätszuwachs gestiegen wäre? Die Unternehmen - in Deutschland haben wir eine der höchsten Sparquoten an Investitionskapital, welches u.a. an den hohen Löhnen liegt - hätten mehr investiert, es hätten neue Arbeitsplätze geschaffen werden können und die Produktivität und somit auch die Löhne hätten steigen können. Dann hätten wir heute Vollbeschäftigung und ein für die Unternehmen tragbares Lohnniveau, das aber wohl weit über den derzeitig utopischen Forderungen der Gewerkschaften liegen würde. Die mögliche Kaufkraft wurde druch die Gewerkschaften so empfindlich reduziert.
Im Endeffekt sind also nicht die von den Gewerkschaften künstlich, erzeugten Schreckengespenster der Globalisierung, der Heuschrecken oder irgendwelcher raffgierigen Unternehmer an der Misere am Arbeitsmarkt schuld, sondern die Gewerkschaften mit ihrem Lohnkartell. Die Profiteure dieser Hochlohnpolitik: Es sind nicht die Arbeitnehmer oder -geber. Der einzige der davon profitiert sind die Gewerkschaften selbst, denn sie können sich nur durch Arbeitslosigkeit legitimieren und versuchen gleichzeitig ihren Einfluss bei denen auszuweiten, die durch den Sozialpopulismus der Gewerkschaften ihren Arbeitsplatz verloren haben oder unzufrieden mit ihren Gehalt sind. Was lernt man daraus? Gewerkschaften erreichen, ob gewollt oder ungewollt, genau das Gegenteil von dem, was sie als Ziele vorgeben. Irgendwie perfide.