Dem Sieg Preußens über die Mittelstaaten und Österreich 1866 folgte das Ende des Deutschen Bundes. Preußen annektierte u. a. Schleswig, Holstein, Hessen, Hessen-Nassau, Hannover und Frankfurt.
Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes und des Sieges gegen Frankreich fand am 17. Januar 1871 im Bayerischen Landtag eine Debatte um den Beitritt Bayerns ins deutsche Reich statt. Der Abgeordnete Dr. Kraetzer warnte vor einer Vertragsannahme:
Also war bereits zu dieser Zeit absehbar, wohin die gewaltsame "Reichseinigung" hinführen musste. Von 1871 an wurde die politische Macht im neuen Deutschland immer weiter zentralisiert. Die Mittelstaaten verloren nach und nach ihre vertraglich zugesicherten "Reservatrechte", die einzige relevante Macht im Kaiserreich war Preußen. Der preußische Imperialismus verstärkte sich durch die Reichsgründung weiter. Preußische Tugenden wie "Treue, Disziplin, Mut, Pflichtbewusstsein und Ordnung" wurden auf dem gesamten deutschen Gebiet verbreitet und ein "Großpreussen" nach den Vorstellungen Bismarcks entstand."Die Annahme der Verträge führt sicher in den Einheitsstaat. Was hat denn Deutschland zu dem großen und verhältnismäßig glücklichen Land gemacht, das es jetzt schon ist? Sie geben mir alle gewiß z, in Deutschland findet man die größte Bildung. Kaum ein anderes europäisches Volk steht auf so hoher Kulturstufe. So viel Kunst, so viel Wissenschaft ist in keinem Reich der Welt vorhanden. Und woher kommt das? Weil wir eben keinen Einheitsstaat bilden, nicht in einem solchen gelebt haben. Sollen wir in den Einheitsstaat eingehen, der Frankreich nicht glücklich gemacht hat? Wohin führt die Gründung eines solchen Staates? Zu Kriegen, zur Bekämpfung anderer Staaten! Die Sucht, die Herrschaft über Europa zu bekommen, liegt zugrunde. Und diese Anspannung aller Kräfte wird auch über kurz oder lang zum Kriege führen! Mit diesem Vertrag wird Bayern, wird Deutschland nicht glücklich!"
Als Folge des preußischen (kleindeutschen) Militarismus folgte der erste Weltkrieg und als seine Fortsetzung der Zweite Weltkrieg.