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Thema: Drogen-Prohibition

  1. #1
    reiserfs
    Gast

    Standard Drogen-Prohibition

    Hallo Forum,

    es könnte sein, dass ich das falsche Subforum genommen habe, tut mir leid Mods.

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    Je mehr man diese gesellschaftliche Randgruppe aka "Drogenszene" ins Illegale verlegt, desto mehr MACHT gibt man auch den Dealern... bzw. den Drogen. Je teurer wird das Zeugs.

    Darum duenkt mich der Titel "Keine Macht den Drogen" sehr widersprüchlich.

    Was denkt ihr?

    gruss

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von reiserfs Beitrag anzeigen
    Je mehr man diese gesellschaftliche Randgruppe aka "Drogenszene" ins Illegale verlegt, desto mehr MACHT gibt man auch den Dealern... bzw. den Drogen. Je teurer wird das Zeugs.
    Das ist richtig.
    Objektiv gesehen ist der grösste Nutzniesser der Prohibition das Organisierte Verbrechen;
    und objektiv gesehen sind Drogenprohibitionsbefürworter damit Kriminalitätsförder.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von reiserfs Beitrag anzeigen
    Je mehr man diese gesellschaftliche Randgruppe aka "Drogenszene" ins Illegale verlegt, desto mehr MACHT gibt man auch den Dealern... bzw. den Drogen. Je teurer wird das Zeugs.

    Darum duenkt mich der Titel "Keine Macht den Drogen" sehr widersprüchlich.
    "Keine Macht den Drogen" ist schon ein gutes Motto, aber keine "Macht dem Alkohol" beduetet eben nicht, dass keine Alkohol konsumiere, sondern, dass ich den Alkohol nicht mein Leben dominieren lasse.

    Gerade diese gezeigten Tabletten zeigen ein weiteres Problem der illegalen Szene auf: Ernsthafte Drogenbenutzer lassen von diese die Finger: Man weiss nicht was drin ist. Bei MDMA und MDA z.B. kann aber eine Ueberdosierung leicht toedlich werden - schluckt einer von einer Sorte drei Tabeletten um eine wirkung zu haben, kann die gleiche Anzahl von hochdosierten Tabeltten ihn umbringen.

    Man weiss nicht, ob das "weisse Pulver" nun mit Puderzucker oder Michpulver gestreckt ist ...

    Ist es wirklich Kokain oder wurde dort Ketamin mit eingearbeitet - nicht selten.

    ---

    Nach meienr Erfahrung sind die meisten Drogenunfaelle auf verschnittene oder in der Qualitaet schwankenden Ware zurueck zufuehren. Waere der Markt legal, gabe es weniger Drogentote.

  4. #4
    Hемецкий
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Das ist richtig.
    Objektiv gesehen ist der grösste Nutzniesser der Prohibition das Organisierte Verbrechen;
    und objektiv gesehen sind Drogenprohibitionsbefürworter damit Kriminalitätsförder.
    Das ist nicht die entscheidende Frage, sondern die Abwägung der Rechtsgüter innerhalb der Gesellschaft. Was schafft die größeren Probleme, die Bekämpfung oder die Freigabe der Drogen? Erfahrungen der Vergangenheit (Opiumkrieg) lassen vermuten, dass eine Freigabe aller Drogen wesentlich größere medizinische, wie gesellschaftliche Probleme und Kosten verursacht, als deren Verbot und Kriminalisierung. Schon "normale" Drogen, wie Alkohol, sind hoch problematisch. Schauen Sie nach Russland.

    Außerdem ließe sich ihre Argumentation problemlos auf jede Art von Kriminalität erweitern. Schafft man das Strafgesetzbuch ab, braucht man keine Polizei mehr, weil es keine Kriminalität mehr gäbe. Sie hieße an anders, weil die Probleme trotzdem blieben.

  5. #5
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Das ist nicht die entscheidende Frage, sondern die Abwägung der Rechtsgüter innerhalb der Gesellschaft. Was schafft die größeren Probleme, die Bekämpfung oder die Freigabe der Drogen? Erfahrungen der Vergangenheit (Opiumkrieg) lassen vermuten, dass eine Freigabe aller Drogen wesentlich größere medizinische, wie gesellschaftliche Probleme und Kosten verursacht, als deren Verbot und Kriminalisierung. Schon "normale" Drogen, wie Alkohol, sind hoch problematisch. Schauen Sie nach Russland.
    Zunaechst - Das russische Problem mit dem Alkohol ist nicht das Problem "Alkohol", sondern das das Probolem "russische Gesellschaft".

    Auch wird Alkohol in seiner Gefahr immer wieder unterschaetz. Ich kenne nur eine einzige Droge, die so massiv in alle Koerperfunktionen gleichzeitig eingreift wie Alkohol: Methamphetamine (Slangname: Meth, Ice. Crystal, Tina).

    Mir fehlt bei der Abwaegung der Rechtsgueter ein wichtige: Die Freiheit jedes Einzelnen. Der Staat mag warnen, der Staat mag Restriktionen bezueglich des Alter und der Kontrolle der Ware einfuehren, aber er soll erwachsen Leuten nicht vorschreiben, wie sie ihr Leben zu fuehren haben.

    Machen wir uns doch nichts vor: Drogen sind in unser Gesellschaft verfuegbar. Die britische Polizei hat hier die mittlere Drogenhaendlerschiene fuer Designerdrogen ausgehoben, es fanden ca. 40 Festnahmen statt. Darauf gab es tatsaechlich fuer ein paar Wochen eine "Versorgungskriese", nur so wie ich es laeuten hoere, wurden diese Strukturen im Handumdrehen wiederhergestellt. Effekt: Null.

    Offensichtlich sind die Gesetze nicht durchsetzbar.

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Außerdem ließe sich ihre Argumentation problemlos auf jede Art von Kriminalität erweitern. Schafft man das Strafgesetzbuch ab, braucht man keine Polizei mehr, weil es keine Kriminalität mehr gäbe. Sie hieße an anders, weil die Probleme trotzdem blieben.
    Beraube ich jemand, stehle ich, betruege oder morde ich, schade ich jemand anders. Jage ich mir am Wochenende 150 mg Meth in die Adern so schade ich mir aeussersten Falles selber. Ich kann also die Strafandrohung fuer Mord etc. mit dem Schutz des anderen begruenden, die Strafandrohung fuer den Gebrauch von Drogen nicht.

  6. #6
    Hемецкий
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Zunaechst - Das russische Problem mit dem Alkohol ist nicht das Problem "Alkohol", sondern das das Probolem "russische Gesellschaft".
    Was für eine Erkenntnis. Und?

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Auch wird Alkohol in seiner Gefahr immer wieder unterschaetz. Ich kenne nur eine einzige Droge, die so massiv in alle Koerperfunktionen gleichzeitig eingreift wie Alkohol: Methamphetamine (Slangname: Meth, Ice. Crystal, Tina).
    Das ist richtig. Alkohol wird unterschätzt. Aber jede Gesellschaft braucht eine freigegebene Droge. Alkohol ist in unserem Kulturkreis gesellschaftlich akzeptiert.

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Mir fehlt bei der Abwaegung der Rechtsgueter ein wichtige: Die Freiheit jedes Einzelnen. Der Staat mag warnen, der Staat mag Restriktionen bezueglich des Alter und der Kontrolle der Ware einfuehren, aber er soll erwachsen Leuten nicht vorschreiben, wie sie ihr Leben zu fuehren haben.
    Die Freiheit endet dort, wo auch meine Steuermittel verwendet werden, um Personen anschließend zu therapieren. Wenn schon Freiheit, dann aber richtig: Jeder soll die Hilfe, die er dann zur Bewältigung seiner Probleme, die durch seinem Drogenkonsum entstehen, auch zu 100% selber finanzieren.

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Machen wir uns doch nichts vor: Drogen sind in unser Gesellschaft verfuegbar. Die britische Polizei hat hier die mittlere Drogenhaendlerschiene fuer Designerdrogen ausgehoben, es fanden ca. 40 Festnahmen statt. Darauf gab es tatsaechlich fuer ein paar Wochen eine "Versorgungskriese", nur so wie ich es laeuten hoere, wurden diese Strukturen im Handumdrehen wiederhergestellt. Effekt: Null..
    Falsch. Die Illegalität schafft moralischen und polizeilichen Verfolgungsdruck, schärft den Sinn für falsches Verhalten und hält das Problem allein aus Beschaffungsgründen im Zaune. Kriminalität verschwindet nicht, indem man diese bekämpft. Sie wird dadurch im Zaume gehalten, dass man Maß und Mittel findet um sie optimal, nicht maximal, zu bekämpfen. Der Kampf gegen Kriminalität ist so ewig, wie der des Guten gegen das Böse.

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Beraube ich jemand, stehle ich, betruege oder morde ich, schade ich jemand anders. Jage ich mir am Wochenende 150 mg Meth in die Adern so schade ich mir aeussersten Falles selber. Ich kann also die Strafandrohung fuer Mord etc. mit dem Schutz des anderen begruenden, die Strafandrohung fuer den Gebrauch von Drogen nicht.
    Falsch. Natürlich schade ich durch Drogenkonsum und dessen Nachfolgeprobleme die Gesellschaft. Direkt durch unvermeidbare Beschaffungskriminalität, auch nach der Freigabe der Drogen. Indirekt durch Vorhalten von erheblichen medizinischen Kapazitäten, die über das Gesundheitssystem zu finanzieren wären, wenn Drogenkonsum zum Massenphänomen mutierte.

    Die Freigabe aller Drogen löst kein einziges damit verbundenes Problem. Sie werden nur in andere gesellschaftliche Bereiche verlagert und es ist die Frage, ob man sie dadurch besser in den Griff bekommt. Ich bestreite das entschieden.

  7. #7
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Das ist nicht die entscheidende Frage
    Das ist richtig.
    Es ist weder entscheidend, noch ist es eine Frage - sondern eine Tatsache.

    sondern die Abwägung der Rechtsgüter innerhalb der Gesellschaft. Was schafft die größeren Probleme, die Bekämpfung oder die Freigabe der Drogen? Erfahrungen der Vergangenheit (Opiumkrieg) lassen vermuten, dass eine Freigabe aller Drogen wesentlich größere medizinische, wie gesellschaftliche Probleme und Kosten verursacht, als deren Verbot und Kriminalisierung.
    Im halte mit der Prohibition in den V.S.A. im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts gegen.

    Ernsthaft: Eine Freigabe von Rauschmitteln kann sehr viel mehr schlechte als gute Folgen haben, das ist richtig.
    Es liegt an den Umständen, unter denen die Freigabe stattfindet.
    Z.B. scheint es mir unklug, bei Freigabe noch staatlicherseits den Konsum durch das Angebot (schein-)kostenloser Gesundheitsbehandlung zu fördern.

    "Wenn schon Freiheit, dann aber richtig: Jeder soll die Hilfe, die er dann zur Bewältigung seiner Probleme, die durch seinem Drogenkonsum entstehen, auch zu 100% selber finanzieren."

    Genau das sollte angestrebt werden.
    Für die Freiheit, mit meinem Geld Drogenkonsum zu finanzieren, bin ich auch nicht, denn das wär keine Freiheit mehr.

    Außerdem ließe sich ihre Argumentation problemlos auf jede Art von Kriminalität erweitern. Schafft man das Strafgesetzbuch ab, braucht man keine Polizei mehr, weil es keine Kriminalität mehr gäbe. Sie hieße an anders, weil die Probleme trotzdem blieben.
    Nun, abgesehen davon, dass ich Verbrechen nicht danach beurteile, ob sie in einem Strafgesetzbuch stehen , meine ich, ein Ende der Prohibition würde Probleme nicht nur verlagern, sondern, z.B. in puncto Beschaffungskriminalität, auch lösen.
    (Erst kürzlich hier im Forum gelesen, die zu pharamzeutischen Zwecken könne man reines Heroin legal für 8 Dollar das Gramm kaufen.
    Wozu dann noch Kriminalität?)
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  8. #8
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Die Freiheit endet dort, wo auch meine Steuermittel verwendet werden, um Personen anschließend zu therapieren. Wenn schon Freiheit, dann aber richtig: Jeder soll die Hilfe, die er dann zur Bewältigung seiner Probleme, die durch seinem Drogenkonsum entstehen, auch zu 100% selber finanzieren.
    Wo soll Differenzierung anfangen und wider aufhören?
    Der chronische Leberschaden durch jahrelangen Alkoholgenuß, die chronische Lungenerkrankung, resp. Krebs durch das Rauchen, der Diabetes durch falsche Ernährung, usw.
    Nicht jeder Drogenkonsum führt in eine Abhängigkeit.

    Falsch. Die Illegalität schafft moralischen und polizeilichen Verfolgungsdruck, schärft den Sinn für falsches Verhalten und hält das Problem allein aus Beschaffungsgründen im Zaune. Kriminalität verschwindet nicht, indem man diese bekämpft. Sie wird dadurch im Zaume gehalten, dass man Maß und Mittel findet um sie optimal, nicht maximal, zu bekämpfen. Der Kampf gegen Kriminalität ist so ewig, wie der des Guten gegen das Böse.
    Der einzige Druck, der ausgeübt wird, betrifft die Dealer.
    Den Konsumenten betrifft das in den wenigsten Fällen.
    Warum keine legalen Abgabestellen für Heroin beispielsweise?
    Das Methadon und auch Buprenorphin (Subutex®) haben mehr Elend, Beschaffungskriminalität über das Land gebracht, als es legale Ausgabestellen getan hätten.
    Die Illusion, eine Substitutionstherapie würde den Einstieg in ein normales soziales Leben ermöglichen, hätte längst als Utopie erkannt werden müssen.

    Falsch. Natürlich schade ich durch Drogenkonsum und dessen Nachfolgeprobleme die Gesellschaft. Direkt durch unvermeidbare Beschaffungskriminalität, auch nach der Freigabe der Drogen. Indirekt durch Vorhalten von erheblichen medizinischen Kapazitäten, die über das Gesundheitssystem zu finanzieren wären, wenn Drogenkonsum zum Massenphänomen mutierte.
    Wer ist jetzt schlimmer? Jemand, der sich zu Hause oder auf einer Party seine Line zieht oder ein Pfeifchen raucht?
    Oder der, der jahrelang seine Arterien mit fettem Essen verstopft und in der Notaufnahme mit seinem ausgedehten Myokardinfarkt einen Haufen Kosten verursacht?
    Was würde es übrigens noch für Beschaffungskriminalität geben, wenn Drogen legalisiert werden würden?

    Die Freigabe aller Drogen löst kein einziges damit verbundenes Problem. Sie werden nur in andere gesellschaftliche Bereiche verlagert und es ist die Frage, ob man sie dadurch besser in den Griff bekommt. Ich bestreite das entschieden.
    Die Freigabe von Drogen könnte einige Menschenleben im Jahr retten, sei es, weil niemand mehr durch unreinen Stoff sein Leben lassen müsste oder sich prostituieren müsste, um Geld zu beschaffen.
    Die Preise wären moderat. Es gäbe keinen Schwarzmarkt mehr.
    don't blame the pig!

  9. #9
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    (Erst kürzlich hier im Forum gelesen, die zu pharamzeutischen Zwecken könne man reines Heroin legal für 8 Dollar das Gramm kaufen.
    Wozu dann noch Kriminalität?)
    Zum anderen mehr: Das war Cocaine - aber der Preis fuer Heroin duerfte nicht viel hoeher oder niedriger liegen. Die ganzen Drogen sind legal gehandelt spottbillig.

  10. #10
    Hемецкий
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    Standard AW: Drogen-Prohibition

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Das ist richtig.
    Es ist weder entscheidend, noch ist es eine Frage - sondern eine Tatsache.


    Im halte mit der Prohibition in den V.S.A. im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts gegen.

    Ernsthaft: Eine Freigabe von Rauschmitteln kann sehr viel mehr schlechte als gute Folgen haben, das ist richtig.
    Es liegt an den Umständen, unter denen die Freigabe stattfindet.
    Z.B. scheint es mir unklug, bei Freigabe noch staatlicherseits den Konsum durch das Angebot (schein-)kostenloser Gesundheitsbehandlung zu fördern.

    "Wenn schon Freiheit, dann aber richtig: Jeder soll die Hilfe, die er dann zur Bewältigung seiner Probleme, die durch seinem Drogenkonsum entstehen, auch zu 100% selber finanzieren."

    Genau das sollte angestrebt werden.
    Für die Freiheit, mit meinem Geld Drogenkonsum zu finanzieren, bin ich auch nicht, denn das wär keine Freiheit mehr.


    Nun, abgesehen davon, dass ich Verbrechen nicht danach beurteile, ob sie in einem Strafgesetzbuch stehen , meine ich, ein Ende der Prohibition würde Probleme nicht nur verlagern, sondern, z.B. in puncto Beschaffungskriminalität, auch lösen.
    (Erst kürzlich hier im Forum gelesen, die zu pharamzeutischen Zwecken könne man reines Heroin legal für 8 Dollar das Gramm kaufen.
    Wozu dann noch Kriminalität?)
    Ich vermutete ja, dass wir offensichtlich recht ähnlich denken. Ich glaube allerdings, die Probleme würden größer. Billiges Rauschgift macht es massentauglich und damit hätten man das Problem dort, wo man für die Folgekosten am wenigsten aufkommen und mit den Auswirkungen am schlechtesten umgehen kann. Dann muß doch nur wieder die Gesellschaft dafür aufkommen. Wenn man Drogen freigibt, sie aber so teuer macht, dass man aus ihrem Verkauf auch die notwendige medizinische Nachsorge finanzieren kann, hätten Sie die gleichen Probleme wie vorher: Schmuggel und Beschaffungskriminalität. Alle Forderung nach voller Freigabe von Drogen lauft letztlich auf die Privatisierung des Genusses und der Vergesellschaftung der Folgen dieser Volksvergiftung hinaus. Das hat mit Liberalismus nichts zu tun, es ist das blanke Gegenteil.

    An der Prohibition sind auch die Russen in den 80 ziger Jahren gescheitert. Eine Massendroge braucht offenbar jede Gesellschaft. Im "Westen" ist es leider der Alkohol.

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