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Thema: Lokführer dürfen wieder streiken

  1. #181
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Lokführer dürfen wieder streiken

    Zitat Zitat von Dalayah Beitrag anzeigen
    Eigentlich unlogisch. Wenn es ein Monopol ist, gibt es keine weiteren Anbieter, dann erübrigt sich die Frage des Marktzugangs. Wenn es weitere Anbieter gibt, ist es kein Monopol. ?(
    Das Monopol entsteht aber doch erst daraus, dass zuvor anderen Marktteilnehmern der Zugang zum Markt soweit erschwert wurde, dass sie in den Markt nicht eintreten konnten.
    Es gibt durchaus weitere potenzielle Anbieter, die aber durch das Monopol/Oligopol geblockt werden.
    Es würde zum Beispiel ins Nichts führen, würde ich versuchen einen Burger-Laden aufzumachen. Das könnte ich vielleicht noch in der Steppe von Kasachstan versuchen, fast überall sonst ist der Markt durch Ketten geblockt, mit deren Preisen ich nicht nicht mithalten könnte.
    Wenn ich z.B. schon in einem Markt als kleiner Anbieter vertreten wäre und zwei große Anbieter würden sich zusammenschließen und den Preis nach unten drücken, wäre ich ebenso weg vom Fenster. Das ist z.B. unzähligen Anbietern von kleinen Tante Emma Läden so gegangen als die großen Supermarktketten sich gebildet haben. Oder such heute mal nach einem Schusterladen. Den findest du vielleicht noch in vereinzelten kleinen ländlichen Gemeinden, wenn überhaupt. Der Rest wurde von Reno, Deichmann etc. aufgefressen.

    Auch hier ist keine Abhängigkeit. Denn ich kann mir die Kredit-Konditionen durchlesen, und entweder akzeptieren oder nicht.

    Ja, aber die Abhängigkeit beider Vertragspartner voneinander. Denn beide haben unterschrieben und die jeweilig ihnen zukommenden Pflichten zu erfüllen. Gegenseitige Abhängigkeit in die man sich freiwillig begibt, ist soziales Miteinander. So ungefähr wie "heiraten"...
    (natürlich kann man da auch mal zu spät feststellen, dass es ein Fehler war)
    Die Abhängigkeit innerhalb des Vertrages ist nicht gegenseitig. Der Bäckerei-Pächter ist abhängig von Kamps, die sein Sortiment und seine Bezugspreise innerhalb des Vertrages festlegen. Kamps ist jedoch nicht abhängig vom Bäckerei-Pächter. Die Bestimmungsgrößen liegen allesamt auf einer Seite.

    Ob man den Vertrag abschließt ist eine persönliche Entscheidung. Innerhalb des Vertrages wird jedoch eine Abhängigkeit erzeugt.

    Dein Vergleich mit einer Heirat ist gar nicht so schlecht. Aber du wirst doch wohl nicht annehmen, dass die Bedingungen eines Freien Marktes den Gesetzmäßigkeiten einer Heirat folgen dürfen.
    Würdest du das auf die notwendigen Bedingungen eines Freien Marktes übertragen, würde das bedeuten, dass sowohl du als auch dein Mann sofort und unmittelbar alle Verbindungen zueinander ohne jegliche Nachwirkungen auflösen könnten, sobald für einen von euch beiden ein attraktiverer Partner (Anbieter) auftaucht. Das würde auch bedeuten, dass Abhängigkeiten jedweder Art gar nicht erst entstehen dürfen. Schon zu dem Zeitpunkt, wo du mit deinem Partner die Ehe schließt, sind die Bedingungen eines Freien Marktes gebrochen.

    In Deinem Beispiel übersiehst Du, dass genau die Kaufkraft, die die Arbeitnehmer nun weniger zur Verfügung haben, dem Unternehmen, das ja auch ein Nachfrager am Markt darstellt, sowie dem Endkunden, der von niedrigeren Preisen profitiert, zur Verfügung steht. Natürlich empfinden wir es als "gerechter", wenn die ausgebeuteten Arbeitnehmer mehr Lohn bekommen, aber spätestens wenn wir im Supermarkt stehen, und uns über die gestiegenen Preise ärgern, hättten wir dann doch lieber wieder eine andere "Kaufkraftverteilung" und sehen uns als Opfer der Konzerne, die ja die "Preise beliebig setzen können" und schimpfen über angebliche Monopole, dabei war es nur ein Flächentarif.

    Ja, aber stell Dir vor, Du wärst der Zulieferer dieses Unternehmens. Nun fordern die Fabrikarbeiter mehr Lohn, der Tarifabschluss kommt zustande, und weil das Unternehmen die höheren Löhne ja nicht aus selbstgedrucktem Geld bezahlen kann, drückt es dementsprechend Deinen Preis, oder wechselt zu einem anderen Zulieferer. "Kaufkraft" ist echt ein Nullsummenspiel, solange nicht mehr produziert, sondern nur an der Umverteilung gedreht wird :-)
    Ist fast alles richtig.
    Nur, du siehst an deinen eigenen Ausführungen doch, dass Wechselwirkungen bestehen. Und darauf kommt es an. Es spielt doch nicht die entscheidende Rolle, ob ich nun der Bäcker oder der Zulieferer der Fabrik bin. In beiden Fällen beeinflusst der jeweilige Tarifvertrag meine persönliche Situation. In die eine oder andere Richtung. In jedem Fall geht es mich etwas an, weil es meine persönliche Situation nicht unbeeinflusst lässt. Und in jedem Fall hat es jeweils spezifische Auswirkungen auf die Volkswirtschaft.

    Kaufkraft ist übrigens keineswegs ein Nullsummenspiel. Es hängt wesentlich an der Verteilung der Kaufkraft, wieviel Nachfrage auf dem Markt tatsächlich realisiert wird. Um dir das deutlich zu machen, musst du dir einfach mal Extremverteilungen ansehen.
    Aber ich bin jetzt zu müde, um das noch detailliert darzustellen. Ich komme später darauf zurück.

    Ich kann mit dem Begriff "Vergesellschaftung" und "direkte Demokratie" wenig anfangen. Aber es riecht wieder nach Parlamentariern, nur unter anderem Namen.
    Direkte Demokratie bedeutet einfach, dass politische Entscheidungen durch Volksabstimmungen getroffen werden. Das lässt sich zwar nicht bei jeder Entscheidung, aber bei allen weitreichenden Entscheidungen realisieren.
    Konkret könnte das zum Beispiel bedeuten, dass das Volk zwar weiterhin Abgeordnete wählt, die aber nur noch für einen begrenzten Kreis von Entscheidungen frei walten können. Für alles, was darüber hinaus geht, sind Volksabstimmungen einzuberufen. Ebenso können aus dem Volk heraus Volksabstimmungen angeregt werden. Wenn diese Anliegen ein bestimmtes Votum erreichen, ist ebenfalls die Volksabstimmung bindend. Ein ähnliches Modell wird heute z.B. in der Schweiz realisiert.

    Ganz wichtig wäre zudem, dass Verbindungen zwischen Wirtschaft und Politik unterbunden und unter hohe Strafen gestellt werden. Es kann z.B. nicht sein, dass Parlamentarier gleichzeitig in irgendwelchen Aufsichtsräten sitzen. Oder dass sie direkt nach ihrem Ausscheiden aus dem Parlament irgendwelche derartigen Positionen besetzen. Zumindest nicht ohne Karenzzeit und eine sorgfältige Prüfung der Querverbindungen. Auch das muss aus dem Volk heraus zu jedem Zeitpunkt initiiert werden können. Wenn z.B. augenfällig wird, dass ein Herr Müller Entscheidungen fällt, für die er kräftig geschmiert wurde, dann muss jeder Herr Meier aus dem Volk jederzeit die Möglichkeit haben, eine Überprüfung des Vorgangs einzuleiten, und zwar unter vollständiger öffentlicher Offenlegung aller Untersuchungsergebnisse.
    Außerdem ist der Berufspolitiker einzuführen. Mit Ausbildung in dem Bereich, in dem er tätig ist. Es kann doch nicht sein, dass irgendwelche Schwachmaten, die von der Materie weniger Peile haben als mein Postbote, politische Entscheidungspositionen besetzen, nur weil sie sich über die Junge Union, ein Messdieneramt, einen Schwur aufs Parteibuch oder weil sie mit dem Schwippschwager des Vorsitzenden den Töpferkurs-Fortgeschrittene II besucht haben, dahin hochgeschlafen haben. Das kann doch sonst nur Murks werden.
    Teilen ist das neue Haben.

  2. #182
    GESPERRT
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    Standard AW: Lokführer dürfen wieder streiken

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen


    Kaufkraft ist übrigens keineswegs ein Nullsummenspiel. Es hängt wesentlich an der Verteilung der Kaufkraft, wieviel Nachfrage auf dem Markt tatsächlich realisiert wird. Um dir das deutlich zu machen, musst du dir einfach mal Extremverteilungen ansehen.
    Aber ich bin jetzt zu müde, um das noch detailliert darzustellen. Ich komme später darauf zurück.

    Kaufkraft im eigentlichen Sinn, volkswirtschaftlich betrachtet und nicht im Einzelfall, hat nichts mit Einkommenshöhe zu tun, sondern mit der für das verfügbare Einkommen erbrachten Leistung, für die Geld nur eine buchhalterische Ausdrucksform ist.
    Bereitstellung von mehr Geld oder Umverteilung von Geld für nicht erbrachte Leistung bedeutet lediglich ein Strohfeuer mit nachfolgendem bitteren Kater.
    Eine der Lieblingsideen von Lafo. Kein Problem für ihn, er bezieht ja reichlich Apanage.

  3. #183
    Zeitzeuge Benutzerbild von yogi61
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    Daumen hoch! AW: Lokführer dürfen wieder streiken

    Morgen wieder Streiks im Nahverkehr.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die Taktik der Bahnführung,die Gewerkschaft mit einem fingierten Angebot an den Verhandlungstisch zu ziehen und somit auf die Friedenspflicht zu pochen,ist gründlich daneben gegangen.
    Mitglied der Linksfraktion

  4. #184
    Mitglied Benutzerbild von schuppy
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    337

    Standard wo leben wir eigendlich und wann?

    streik ist ein, in der verfassung festgeschriebenes mittel des arbeitskampfes! was haben da gerichte und einstweilige verfügungen zu suchen? das steht in der verfassung! ich finde es strafrechtlich relevant, daß hier gerichte partei ergreifen und
    mit pseudo-verfügungen, denn die sind letztendlich alle nicht haltbar, diesen streik
    behindern, gar torpedieren! ein streik schließt auch diverse unterposten nicht aus,
    da ein streik genereller natur ist. wieso können daher gerichte verbieten, daß der
    güter-verkehr nicht bestreikt werden darf. dies ist ebenso gesetzwidrig und bedarf
    der klärung. sicherlich dürfen einige der beteiligten Richter ihren hut nehmen.
    ich hoffe wir haben einen rechtsgelehrten in diesem forum, der schon anzeige
    wegen rechtsbeugung z.b. gestellt hat. jeder tag mehr, den die gdl den personenen-
    verkehr bestreiken darf ist ist ein tag zu viel! Es trifft nur die bahnreisenden, darüber
    lacht die bahn allerdings àla lol. darf die gdl 3 tage den güterverkehr, wo kein
    reisender und pendler betroffen ist, bestreiken, lacht die bahn überhaupt nicht mehr!
    aber das wurde ihr ja gerichtlich verboten! ein toller streik, so hebelt die db mit der justiz alle geltenden rechte aus. wie kann das gehen????(

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