Aus aktuellem Anlaß bitte ich Euch, ein wenig Lobbyarbeit zu betreiben.
Im Bundestag steht eine Abstimmung zu Dokumentenformaten an. Unter dem anspruchsvollen Titel "Den Wettbewerb stärken, den Einsatz offener Dokumentenstandards und offener Dokumentenaustauschformate fördern" wird versucht, lizenzpflichtige Formate hoffähig zu machen.
Der Antrag enthält als Definition für "Offene Standards" die Formulierung "ihre Nutzung muss zu fairen und diskriminierungsfreien Konditionen lizenziert sein."
Das klingt zwar harmlos und richtig, ist es aber nicht.
Einen Standard oder eine Norm muß man benutzen können, ohne dafür an Lizenzverträge, -Bedingungen oder -Kosten gebunden zu sein. Andernfalls kann es keine Norm sein.
Hier wird zweifellos versucht, proprietäre Formate einzelner Hersteller als Quasi-Standards einer echten Norm gleichzusetzen. Nicht nur, daß damit Großunternehmen Wettbewerbsvorteile eingeräumt werden, sondern wir alle müssen uns als Folge dieses Unfugs mit immer noch mehr verschiedenen Dateiformaten auseinandersetzen.
Ich weiß nicht, ob unsere Damen und Herren Volksvertreter mit der Materie wieder einmal überfordert sind, oder ob sie den M$-Lobbyisten auf den Leim gegangen sind. Es könnte aber hilfreich sein, unsere jeweiligen Wahlkreisabgeordneten dazu zu befragen.
Detaillierte Informationen bietet der [Links nur für registrierte Nutzer].
Jetzt hört auf im Forum rumzualbern und tretet Eurem MdB mal in den Hintern. Es eilt!