Was haltet Ihr von untensthender These von Noam Chomsky im Zusammenhang von Demokratie, Repression und Hegemonie?

"Es wäre naiv anzunehmen, Indoktrinierung vertrage sich nicht mit Demokratie. Sie ist vielmehr ... ein Wesenszug der Demokratie. Die Sache ist doch so: In einem Militärstaat, einem Feudalstaat oder einem, wie wir das heute nennen, totalitären Staat kommt es nicht darauf an, was die Leute denken. Man kann ihnen eins mit dem Knüppel über den Kopf geben, man hat ihr gesamtes Tun unter Kontrolle. Wenn aber ein Staat über keine Knüppel mehr verfügt, wenn man das Handeln der Menschen nicht mehr gewaltsam beeinflussen kann und wenn ihre Stimme vernehmbar ist, dann hat man ein Problem. Unter diesen Umständen können sie so neugierig und so arrogant werden, daß sie nicht mehr so demütig sind, sich unter eine bürgerliche Herrschaft zu beugen - also muß die Kontrolle sich auf das Denken der Menschen erstrecken. Den Ausweg, der hierzu gewöhnlich eingeschlagen wird, pflegte man in ehrlicheren Zeiten Propaganda zu nennen, Fabrikation eines Konsenses, Schaffung notwendiger Illusionen. Es ist immer dasselbe - entweder man marginalisiert die Allgemeinheit, oder man versetzt sie auf die eine oder andere Weise in Apathie (zitiert bei M. Achbar [Hg.],Wege zur intellektuellen Selbstverteidigung, 1996, S. 41).

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