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Thema: Ist die Todesstrafe ein gerechtfertigtes Mittel der Justiz?

  1. #1
    Häretiker Benutzerbild von zarathustra
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    181

    Standard Ist die Todesstrafe ein gerechtfertigtes Mittel der Justiz?

    Die Todesstrafe, welche von beinahe allen westlichen Ländern geächtet wurde, wird in den USA immer noch praktiziert.
    Ist das nicht unter bestimmten Umständen ein fragwürdiges Vorgehen, da
    die amerikanische Konstitution aus dem aufklärerischen Gedankengut entsprang und sich des "Demokratieexports" doch heute noch bedient,immer ihre humanen Ansichten so großzügig proklamiert und dabei zu solch menschenverachtenden Mitteln greift?
    Also sprach Zarathustra...

    REQUIEM AETERNAM DEO

  2. #2
    mike
    Gast

    Standard

    Du darfs nicht vergessen, daß die Amerikaner respektive die in einigen Bundesstaaten nicht ganz richtig im Oberstübchen ticken. Abgesehen von der Todesstrafe die nur zu verachten ist, darfst du in verschiedenen Bundesstaaten noch nicht einem dein Liebesleben mit deinem Ehepartner so gestalten wie es dir passt.
    Minderjährige Kinder werden in schweren Handfesseln ins Gefängnis gesteckt usw.. Amerika ist für mich schon lange kein Vorbild an gelebter Demokratie mehr.
    Ein Sumpf aus Macht, Niedertracht , Reichtum und bitterer Armut.

  3. #3
    Häretiker Benutzerbild von zarathustra
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    Standard

    Du hast absolut recht. Aber es will absolut nicht in meinen kopf wie man derart demokratisch-aufgeklärt und inhuman zugleich sein kann?
    Also sprach Zarathustra...

    REQUIEM AETERNAM DEO

  4. #4

    Standard

    Es gibt auch bei uns genug Spinner, die sich dafür begeistern.

    mfg

  5. #5
    OA Benutzerbild von ocramnetsab
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    Daumen runter!

    Bei der Todesstrafe denken wir natürlich sofort an die Beispiele aus China, Saudi-Arabien oder USA.

    In allen Ländern läuft es aus meiner sicht nicht Richtig!

    China und Saudi-Arabien: Hier brauchen wir im Prinzip, nicht lange drüber zu debattieren. Viel zu viel, für viel zu geringe Vergehen... allerdings muss man anmerken, dass man ein Rechtssystem wie bei uns sich in diesen Staaten und bei dieser Gesellschaftsstruktur garnicht leisten kann.

    Ja richtig, die Abschaffung Todesstrafe erlauben wir uns, weil wir es können. Es ist ein Symbol für unsere Gesellschaft und deren Orientierung und das Level wie die der derzeitige Interpretation von Menschenrechten wahrgenommen wird (ziemlich hoch).
    Wow, für diese Formulierung habe ich länger gebraucht als ihr denkt, denn ich wollte nicht unbedingt "es ist ein Zeichen für den Fortschritt der Gesellschaft".

    "Fortschritt" ist in diesem Zusammenhang nämlich relativ. Durchaus möglich, dass in Zukunft die Todesstrafe wieder eingeführt wird und insgesamt, die heutige Position zur Todesstrafe als pseudowissenschaftlich, nicht der Realität entsprechend und primitiv empfunden wird, so wie wir das heute mit der Hexenverbrennung etc. sehen.

    Durch diese Politik können wir jedoch Einfluss ausüben auf andere Nationen oder Gesellschaften, wie z.B. die Türkei.
    Dadurch, dass sie in die EU will, und dadurch, dass Mindestvoraussetzung die Einhaltung von Menschenrechten ist hat sich in der Türkei einiges verbessert. Die Abschaffung der Todesstrafe steht hier an der spitze (nach der gegenwärtigen Interpretation).
    Ich sehe also durchaus die Vorteile, die aus einem Verzicht resultieren und wahrscheinlich sind diese größer als die Nachteile...
    Als utilitaristisch denkender Mensch muss ich das dann so akzeptieren, aber letzten Endes gibt es hier soviel für und wieder, dass es ja fast unmöglich ist für den einzelnen Menschen, sofern er kein super Experte ist den Überblick zu behalten.

    Trotzdem bin ich für die Todesstrafe! Es gibt meiner Meinung nach vergehen, die nicht aus Prinzip, dass der Staat keinen töten soll, mit lebenslanger Haft zu bestrafen sind.

    Hier komme ich auf die Menschenrechte und die damit verbundene eventuelle Pseudomoral zurück: Wer hat den definiert, dass es unbedingt humaner ist, Menschen, bis zum Ende ihres natürlichen Lebens wegzusperren, als sie zu töten?
    Ganz zu schweigen von den Kinderschändern, im Knast müssen sie Höllenqualen erleiden und der Staat muss sie durchfüttern!
    Nicht, dass ich Mitleid mit diesen "Personen" hätte, aber unnötige brutalität muss auch nicht sein!

    Resozialisierung ist das Grundprinzip unseres Stafssystem, wie ich finde zurecht: Es ist auch einfach ökonomischer, wenn Leute wieder zur Gesellschaft später etwas beitragen können.
    Wenn dies möglich ist, sollte das auch gemacht werden!

    Es gibt aber Fälle, an denen ist dies nicht möglich, die Resozialisierung stößt an ihre Grenzen! An dieser Stelle sollte die Todesstrafe in betracht gezogen werden!
    Beispielsweise für psychisch kranke Kinderschänder (als wenn es Kinderschänder gibt, die nicht einen an der Klatsche haben). Alternativ zu der Todesstrafe steht: Seine Terapierung was 2 weitere Möglichkeiten aufwirft: 1) sie ist nicht erfolgreich, wodurch nur Zeit&Geld verschwendet worden wäre und 2) sie ist erfolgreich, der Täter ist geheilt und kann wieder aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, einen Beruf ausüben, Steuern zahlen, prima. A
    Aber könnte er mit sich selbst weiter leben in dem Gewissen, dass er früher ein geisteskranker Triebtäter oder so was war. Unter diesem Gesichtspunkt ist es sowieso schwer anzunehemen, dass die 2) Möglichkeit erfolgreich wäre-
    Völlig normal könnte er nicht mehr werden und wenn dann würde er sich selbst die Kugel geben!
    Was mich wieder auf meinen Standpunkt bringt, dass sein Tod für alle Beteiligten das beste wäre.... nicht nur aus Kostengründen!
    Und man braucht auch kein 2000 Jahre altes Buch um für die Todesstrafe zu sein!

    Zitat Zitat von nüchtern und sachlich
    Es gibt auch bei uns genug Spinner, die sich dafür begeistern.

    mfg
    ja, so wie ich, aber wenigstens kann ich mich erklären und nicht so plump daherschwafeln....
    Geändert von ocramnetsab (06.06.2004 um 10:46 Uhr)

  6. #6

    Standard

    Contras Todestrafe:

    - Justizirrtümer sind nicht auszuschließen (Hauptargument für mich).


    und der Staat muss sie durchfüttern!
    ...
    Was mich wieder auf meinen Standpunkt bringt, dass sein Tod für alle Beteiligten das beste wäre.... nicht nur aus Kostengründen!
    - Die Todestrafe ist nicht kostengünstiger, sofern man ordentliche Verfahren zugrunde legt.

    - Ein Abschreckungseffekt ist nicht festzustellen.


    Es gibt aber Fälle, an denen ist dies nicht möglich, die Resozialisierung stößt an ihre Grenzen! An dieser Stelle sollte die Todesstrafe in betracht gezogen werden!
    - Zum Schutz-Gedanken: Lebenslange Haftstrafe ist vollkommen ausreichend, um nichtresozialisierbare Sexualstraftäter, Lustmörder usw. (die ich persönlich zu fast 100% als nicht heilbar ansehe) aus dem Verkehr zu ziehen.
    Zu den Kosten: s.o.

    - Zum Sühne-Gedanken: Lebenslang ist mitunter schlimmer für den Inhaftierten und läßt ihn vielleicht nochmal über seine Taten nachdenken.
    Ich denke, das kommt dem Wunsch vieler nach einer "harten Strafe" entgegen.

    - "Haft ist brutaler wie Todesstrafe":
    Ganz zu schweigen von den Kinderschändern, im Knast müssen sie Höllenqualen erleiden...
    Nicht, dass ich Mitleid mit diesen "Personen" hätte, aber unnötige brutalität muss auch nicht sein!
    Das ist ein Problem der Haftbedingungen nicht der Haft an sich.
    Es ist übrigens etwas zynisch die Todestrafe als Akt der Barmherzigkeit darstellen zu wollen, während man die angenommene Kostenersparnis im Auge hat.

    - Ethische Grundlage westl. Zivilisationen: Christentum -> 5.Gebot "Du sollst nicht töten". Was man sich auf die Fahne schreibt (USA) sollte man vielleicht auch verstehen.

    - Ein Staat, der der tötet muß Menschen als Mörder rekrutieren.

    - Ein Staat, der mordet stellt sich mit dem Mörder auf eine Stufe. (Die alttestamentarische Zahn-um-Zahn-Ideologie).


    mfg

  7. #7
    Anti-Faschist Benutzerbild von Konfuzius_sagt
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    Zitat Zitat von zarathustra
    Du hast absolut recht. Aber es will absolut nicht in meinen kopf wie man derart demokratisch-aufgeklärt und inhuman zugleich sein kann?
    das hat mehrere gründe. so aufgeklärt ist die amerikanische gesellschaft nun auch wieder nicht, da sie durch die medien und staatspropaganda total an den staat gebunden werden und brav alles schlucken, was ihnen gesagt wird.
    der glauben der richtigkeit amerikas in der bevölkerung ist unerschöpflich. durch fehler wie den vietnamkrieg und ähnlich haben sie sich nicht täuschen lassen und damit den blick für die realität verloren. in dieser heilen welt gibt gegensätze, vor allem in der hohen gewalt. anstaat die ursachen dafür zu suchen und die gewalt und das morden untereinander zu unterbinden, wird das morden vom staat durch todes strafe weitergeführt. Das ist ein ewiger Teufleskreis, dem nur noch radikal beizupflichten ist!
    Antifaschismus läßt sich nicht verbieten!

    Gegen rassistische und faschistische Übergriffe! - Gegen jeden rechten Konsens!

  8. #8
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Sag mal, Konfuzius, warst du schon mal in den USA?
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  9. #9
    Anti-Faschist Benutzerbild von Konfuzius_sagt
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    Zitat Zitat von Siran
    Sag mal, Konfuzius, warst du schon mal in den USA?
    warum fragst du? wenn du meine aussage kritisieren willst dan tu das und mach nich sowas!

    hier noch was interssantes zu todestrafe in den usa: [Links nur für registrierte Nutzer]
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  10. #10
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Ich finde es nur interessant, dass du der Meinung bist, die Haltung der Amerikaner so absolut zu verstehen und dich dabei derartig auf Platitüden stützt, dass man sich doch unweigerlich fragt, ob du jemals deine Haltung im Gespräch mit Amerikanern überprüft hast.
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    (George Bernard Shaw)

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