Kasparow wehrt sich gegen Putin-Willkür
Der Oppositionelle Garri Kasparow legt Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft ein. Zivilbeamte hatten ihn und andere Kreml-Kritiker im Moskauer Flughafen festgesetzt, um sie vom EU-Russland-Gipfel fernzuhalten. Betroffen waren auch Journalisten - der Vorwurf: gefälschte Flugtickets.
Berlin - Als Garri Kasparow heute morgen im Moskauer Flughafen Sheremetowo mit einem Tross von 26 weiteren russischen Oppositionellen und Journalisten zum Check-In-Schalter kam, wartete bereits die Polizei auf ihn. "Es waren etwa 20 Beamte, die Hälfte davon in Zivil", erzählte Kasparow SPIEGEL ONLINE.
"Sie haben unsere Pässe gestohlen und uns ohne Angabe von Gründen mehrere Stunden festgehalten", sagte der ehemalige Schachweltmeister. Die Gruppe durfte den Abflugbereich des Flughafens nicht verlassen. Wer sich dem Ausgang näherte, dem stellte sich ein Beamter in den Weg. Nachfragen wurden mit Schweigen beantwortet. "Selbst mein Anwalt bekam keine Antwort", sagte Kasparow.
Erst nach zwei Stunden des Wartens haben die Beamten laut Kasparow eine Erklärung abgegeben: Es bestehe der Verdacht, dass die Flugtickets gefälscht seien. Als der letzte Flieger, der die Gruppe noch vor Ende des Gipfels nach Samara hätte bringen können, abgeflogen war, hätten sie ihre Pässe wiederbekommen, sagte Kasparow. Die Tickets seien jedoch einbehalten worden - mit dem Hinweis, hier müsse noch ermittelt werden.
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So sehen sie aus, die Demokratiedefizite Rußlands, aber Merkel was bei linken Terroristen was ins Essen spucken.