Rassismus macht dumm
Rassismus macht dumm
Um den Einfluss von Vorurteilen auf das Entscheidungsvermögen zu studieren, hatten sich die Forscher aus Princeton und Dartmouth College einen entlarvenden Computertest ausgedacht, den sie an 30 weißen Studierenden anwandten: Per Knopfdruck sollten die Probanden möglichst schnell entscheiden, ob sie weiß und schwarz mit jeweils zwei anderen Eigenschaften, wie etwa gewalttätig oder friedlich, oder auch mit bestimmten Namen (beispielsweise "Nancy" oder "Lakisha") in Verbindung brachten. Für die Auswahl standen ihnen dabei nur zwei Tasten zur Verfügung, so dass sie sich jeweils für zwei Möglichkeiten aus den vier Kombinationen weiß-positiv, schwarz-positiv, weiß-negativ und schwarz-negativ entscheiden mussten. Dabei zeigte sich sehr nachdrücklich, dass Test-Teilnehmer mit Vorurteilen deutlich verzögert reagierten, wenn sie sich für die Kombination "schwarz-positiv" zu entscheiden hatten. Offensichtlich hatten solche Teilnehmer Schwierigkeiten, Schwarzen positive Eigenschaften zuzuordnen (auch wenn sie aus der Testsituation heraus eindeutig waren) und die Geschwindigkeit ihrer Denk- und Entscheidungsprozesse war in einer solchen Situation deutlich verlangsamt.
Diese Resultate wurden anschließend mit zwei weiteren Versuchsansätzen untermauert. Im zweiten Experiment mussten die Probanden mit weißen und schwarzen Kommilitonen über kontroverse Themen diskutieren. Anschließend wurde ein einfacher Reaktionstest durchgeführt: Auf einem Bildschirm wurden Worte, die eine Farbe angaben, in einer anderen Farbe dargestellt, etwa das Wort "rot" in grünen Buchstaben. Die Testpersonen sollten dann möglichst schnell die Farbe der Schrift angeben. Probanden mit rassistischen Vorurteilen machten deutlich mehr Fehler, wenn sie zuvor mit farbigen Personen gesprochen hatten. Zwei Wochen später wurde schließlich mit Magnetresonanztomographie direkt die Gehirnaktivität der Testpersonen studiert, wenn sie mit Bildern schwarzer Männer konfrontiert wurden.
Bei den Probanden mit Vorurteilen war dabei ein umschriebenes Areal im Frontalhirn, das als Kontrollzentrum für Emotionen und Verhalten dient, aktiv. Bei weißen Studenten ohne Vorurteile kam es in diesem Gehirnbereich unter den gleichen Bedingungen zur keiner Reaktion. Die Forscher schlossen daraus, dass die mit rassischen Vorurteile behafteten Probanden sich erheblich anstrengen mussten, um ihr sozial unerwünschtes Verhalten zu unterdrücken. Die Energie fehlte dann für andere Gehirnleistungen. Weil Rassismus immer dann beginnt, wenn bestimmte körperliche Merkmale eines Menschen mit bestimmten psychischen Eigenschaften korreliert werden und daraus häufig eine Diskriminierung entsteht, stellen Wissenschaftler zunehmend die Frage: "Gibt es überhaupt menschliche Rassen?" Wie die neuen Ergebnisse aus dem Human Genome Projekt zeigen, werden die körperlichen Eigenschaften eines Menschen durch circa 30.000 Gene bestimmt, wobei zur Ausprägung relativ einfacher physischer Merkmale wie der Haut- und Augenfarbe nur eine kleine Zahl von Genen, für komplexe Eigenschaften, wie der Intelligenz, sehr viele Gene beitragen.
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Tja da siehts ja für einige Pappenheimer ganz düster aus.
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Zitat von Stuttgart25
