Vor ca. 130 Jahren während der Industrialisierung paktierten Unternehmer und Politiker, um den Arbeiter zu versklaven. Damals waren die Arbeitsbedingungen derart unmenschlich, daß ein Arbeiter nach 15 Jahren bereits invalide war.
Ebenso reichte sein Lohn noch nichtmal aus, um seine Familie ernähren zu können. Die Profite der Unternehmer waren hingegen gigantisch.
Das Bilden von Gewerkschaften hatten die Politiker unter Strafe gestellt. Gewerkschafter wurden von der Polizei hingerichtet.
Was machten unsere Vorfahren angesichts solcher Ausbeutung?
Sie griffen zur Waffe und kämpften gegen Unternehmer und Politiker. Beinahe hätten sie in der Revolution Mitte des 19ten Jahrhundert das Establishment komplett erledigt.
Erst dieser gewaltsame Druck des Arbeiters auf das Establishment zwang schließlich Bismark zum Erlaß von Sozialgesetzen.
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Und wie siehts heute aus?
Gewerkschaften, die vermutlich, wie Fälle von Siemens, Mannesmann und VW ahnen lassen, selber schon von den Unternehmern gekauft sind, schaffen es nicht, die zweijährige Probezeit zu verhindern oder die Einführung von Mindestlöhnen zu erzwingen. Und das obwohl sie vermutlich insgesamt die Bevölkerungsmehrheit vertreten.
Der gewaltsame Aufstand der Bevölkerung in Paris hingegen hat die zweijährige Probezeit verhindert.
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Nun zu Deutschland.
Vorab eine Definition von Sklaverei:
Sklaverei ist, wenn ein Arbeiter durch Gewalt oder Zwang durch die Umstände zu einer Arbeit gezwungen wird, bei der er als Gegenleistung nicht mehr als das Existensminimum, also Nahrung, Kleidung und Wohnung erhält.
Und wie sieht es heutzutage im Niedriglohnsektor aus?
Da werden (Friseurhandwerk, Erntehelfer, Zeitpersonal) Löhne gezahlt, die z.T. noch nichtmal das Existenzminimum abdecken können und Zahlungen vom Arbeitsamt zusätzlich nötig machen, damit der Arbeiter nicht noch verhungert.
Mit anderen Worten, in Deutschland hat mittlerweile die Sklaverei Einzug gehalten.
An dieser Stelle sollten wir uns darauf besinnen, was unsere Vorfahren machten, um die Ausbeuterei zu beenden - ziviler Ungehorsam.
Es ist also zu überlegen, wie sich ein Arbeiter wehrt, der durch die Zumutbarkeitskriterien von Hartz4 zu Sklavenarbeit gezwungen wird.
Es ist sicherlich ehrenvoller zu kämpfen, als als Sklave zu leben - und wenn man dabei untergeht.
Man kann darüber nachdenken, ob es Unternehmer bzgl. der Lohnhöhe vorsichtiger macht, wenn in D die Fertigungsmaschinen sabotiert, Betriebshallen angezündet und Firmenwagen zerstört werden.
Am effektivsten ist sicher auch, wenn es den Unternehmer in seinem eigenen Haus trifft. Es bringt den Unternehmer zweifellos zum Überdenken seines Sozialverhaltens, wenn er Nachts durch die Flammen geweckt wird, die grad sein Haus in einen verkohlten Klumpen verwandeln.
Unsere Vorfahren wußten sich gegen die Sklaverei zu wehren. Es ist Zeit, das wir ihrem Beispiel und dem Beispiel, welches die pariser Bürger geliefert haben, folgen.