Zuwanderung in die Sozialsysteme
Die Fürsorgesysteme wurden für Schweizer gemacht, aber sie werden von Ausländern benützt. Wie globalisierungstauglich sind die Schweizer Sozialwerke?
Der Schweizer Sozialstaat hat ein Ausländerproblem. Recherchen in dieser Ausgabe belegen, dass bis zu 80 Prozent unserer Sozialhilfe-Leistungen an Ausländer gehen, an Asylbewerber und an Leute, die erst vor kurzem eingebürgert wurden.(....)
Die Polemik der Politiker gegen «Sozialabzocker» (ein scheussliches Wort) verschleiert die wahren Verantwortungen.
Das Problem sind die Sozialsysteme selber, die auf einem unrealistischen Menschenbild aufbauen, die aufgrund von sozialistischen Gleichheitsprämissen schon lange nicht mehr als eine Art Notfallhilfe funktionieren, sondern als ein System zur Daseinssicherung und zur nachhaltigen Umverteilung von Wohlstand. Die Sozialwerke produzieren Anreize und Sogwirkungen, die ausser Kontrolle geraten sind. Sie sind in ihren Zusammenhängen derart kompliziert geworden, dass sie niemand mehr durchschaut. (...)
Jahrelang war es unmöglich, offen darüber zu sprechen. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte. In den neunziger Jahren herrschte die Doktrin des politischen Moralismus. Dem Land ging es gut, der Kalte Krieg war vorbei.
Ironischerweise endete der Zusammenbruch des Sozialismus mit der Ausbreitung sozialistischer Ideen in der Schweiz: mehr Staat, weniger Freiheit, höhere Steuern. Darüber hinaus wurden bizarre Sozialtechniken installiert. In Erinnerung geblieben sind Zivilisierungskurse in der Innerschweiz für ehemalige Kriegsteilnehmer aus Jugoslawien. Unter der kundigen Anleitung von Animatoren wurde die Beilegung von Konflikten anhand von Gesprächstherapien und Rollenspielen geübt, in denen sich die Kursteilnehmer mit Schnüren beknüpften.(....)
Inzwischen lassen sich die Realitäten nicht mehr verdrängen. Allmählich kommen die Fakten ans Licht. Insgesamt zeichnet sich eine affektfreiere Auseinandersetzung mit Ausländer- und Migrationsfragen ab. Das wirtschaftsliberale Münchner Ifo-Institut um dem Ökonomen Hans-Werner Sinn hat schon vor Jahren nachgewiesen,
dass sich die Zuwanderung vor allem schlecht qualifizierter Ausländer für Deutschland in der Summe zu einem gewaltigen Verlustgeschäft addiert. Sinn fand heraus, dass ein durchschnittlicher Migrant mindestens 25 Jahre voll arbeitstätig in Deutschland bleiben muss, bis die einheimischen Steuerzahler nicht mehr drauflegen. Dieser Fall ist eher selten, viele Zuwanderer werden schnell arbeitslos und driften in die Sozialsysteme. Im Asylbereich werden zwar die meisten Gesuche abgelehnt, dennoch tauchen die Bewerber als vorläufig Aufgenommene und Illegale ab. Die Sozialwerke, folgert Sinn, seien unter dem Druck der Globalisierung restriktiver zu gestalten. (....)
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