Sah neulich auf Phoenix eine Reportage über die durchaus interessanten Absichten von Werner Müller, RAG Chef, der beabsichtigt nördlich von Hamm eine nagelneue, hypermoderne Kohlenzeche anzulegen.
Der Genehmigungsantrag ist bereits eingereicht.
Nebenkriegsschauplätze waren die stillgelegten und teils an China verscheuerten Koksereikapazitäten, bei denen mit neuen Anlagen sich Thyssen-Krupp und RAG derzeit einen kleinen Privatkrieg liefern.
Hintergrund der Geschichte ist die Weltmarktentwicklung, die durch die exponentiell gestiegene Nachfrage hauptsächlich aus China zu Preisexplosionen bei Kohle führten und deutsche Zechen wirtschaftlich wieder interessant erscheinen lassen, bereits heute wirft deutsche Kohle Gewinne ab, sogar wenn man die Subventionen rausrechnet. (Wobei ich mich frage, wozu die dann bezahlt werden, offenbar ein weiteres trauriges Beispiel absolut sinnloser Verschleuderung von Steuergeldern)
Meiner Meinung nach eins der vielen exemplarischen Beispiele, welchen Schaden politisch instrumentalisierter Subventionsirrsinn wirtschaftlich anrichtet.
Die Situation auf dem Weltmarkt ist volatil und kann sich entgegen politischer Langzeitpläne ziemlich schnell ändern. In der Wirtschaft bedeuten geänderte Bedingungen geänderte Pläne. Bin mal gespannt, wann das bei den Würdenträgern ankommt.