Vatikan warnt vor Mischehen
In einem offiziellen Dokument hat der Vatikan Katholiken vor einer Ehe mit Muslimen gewarnt. Die Muslime werden in der Erklärung aufgerufen, die Menschenrechte zu achten.
Rom - Bei Mischehen zwischen Katholiken und Muslimen gebe es "bittere Erfahrungen", heißt es in der "Instruktion" des Päpstlichen Rates mit dem Titel "Erga migrantes caritas Christi" (Die Liebe Christi zu den Migranten). Denn die Frau sei der "weniger geschützte Teil der muslimischen Familie".
Komme es zu Mischehen mit Muslimen, müssten katholische Beratungsstellen die Frauen auf die Schwierigkeiten vorbereiten. Dies gelte besonders, wenn sie mit ihrem Ehemann in dessen islamischer Heimat lebten. Eines der entscheidenden Probleme dabei sei die Kindererziehung.
Der Vatikan ruft die Muslime in dem 80-seitigen Dokument zur Achtung der Menschenrechte, der Freiheit und der Würde der Frau auf. Außerdem forderte er in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben zum Thema Migration die katholischen Gemeinden auf, bei den religiösen Normen des Islam deutlich zu machen, "was nicht gebilligt werden kann".
Bei den "muslimischen Brüdern und Schwestern" müsse ein wachsendes Bewusstsein entstehen, "dass die Verwirklichung der grundlegenden Freiheiten, der unverletzlichen Rechte der Person, der gleichen Würde der Frau und des Mannes, des demokratischen Prinzips in der Regierung des Volkes und der gesunden Laizität (Trennung von Staat und Kirche) des Staates unumgänglich ist".
Immigranten müssten mit Wärme und Solidarität aufgenommen werden. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus seien zu überwinden. "Die heutigen Migrationsbewegungen sind die größten aller Zeiten", heißt es in dem Dokument weiter. Heute hätten 200 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. Dies werfe die Frage nach einer gerechten globalen Wirtschaftsordnung auf. Die meisten Menschen verließen ihre Heimat wegen Armut, auf der Suche nach Arbeit oder wegen Kriegen.
[Quelle: Spiegel]