Altbekanntes Thema neu aufgelegt.

JAGD UND KRIEG
Horror-Souvenirs vom Pazifik-Schlachtfeld

Von Kurt F. de Swaaf

Knochen, Zähne, ganze Schädel: Aus dem Krieg gegen Japan haben US-Soldaten grausige Trophäen mitgebracht. Militärs rügten, Politiker protestierten, die Öffentlichkeit staunte - doch die Verrohung war nicht auszumerzen. Jetzt versuchen Anthropologen die Barbarei zu erklären.
Guadalcanal, Herbst 1942: Die Tropeninsel östlich von Neuguinea war seit Wochen Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen US-amerikanischen Landungstruppen und japanischen Einheiten. Am Strand sitzen zwei Marines um einen Kochtopf auf einem Lagerfeuer, ein Kamerad fotografiert sie. Harmlos, fast idyllisch - wenn da nicht der deutlich sichtbare Inhalt des Topfes wäre, ein Menschenkopf. Doch zeugt das makabre Foto, das der US-Kulturhistoriker und -Schriftsteller Paul Fussell in seinem Buch "Thank God for the Atom Bomb" (1988) beschreibt, nicht von kannibalisch-kulinarischen Gelüsten.

Der Forscher argumentiert: Auf Europas Kriegsschauplätzen gab es keine vergleichbare Trophäenjagd, selbst während des barbarischen Wütens der Hitlertruppen an der Ostfront nicht. Und während deutsche und alliierte Soldaten zuweilen Ausrüstungsstücke oder Uhren (na, nicht lügen) gefallener Gegner eingesteckt hätten, seien deren Körper nicht als Beute betrachtet worden.


Harrison weist darauf hin, dass US-Soldaten auch in den Korea- und Vietnam-Kriegen - wenn auch in geringerem Umfang - Köpfe als Souvenirs präpariert haben.
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Tja, keine Frage, wo sie ihre Ideen für ihr Nürnberger Fest herhatten.