Kdolsky gegen Diskriminierung von Homo-Partnerschaften
Stimmung in der Koalition laut Gesundheitsministerin "gut" - Eintritt in Politik zu "keinem Zeitpunkt" bereut
Wien - Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky hat sich in der ORF-"Pressestunde" gegen "jede Form der Diskriminierung" gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgesprochen. Die Ehe halte sie zwar für einen "besonderen Zustand" zwischen Mann und Frau, in rechtlichen Angelegenheiten wünscht sie sich aber eine rechtliche Gleichstellung "in allen Agenden". Eine schlechte Stimmung in der Koalition konnte die Ministerin nicht ausmachen, unterschiedliche Meinungen seien "nichts Schlechtes".
Gleichgeschlechtlichen Partnern sollten keine Nachteilte bei Mietrecht oder Erbrecht entstehen, sagte die Ministerin. Ob diese rechtliche Gleichstellung notariell oder vor dem Standesamt gemacht wird, sei eine Frage, die auch in der ÖVP-"Perspektivengruppe" besprochen werden sollte, sagte sie. Probleme mit ihrem Standpunkt innerhalb der ÖVP sieht sie keine: In der Volkspartei sei eine breite und bunte Diskussion möglich, so die Ministerin.
Erst am Samstag hatte Justizministerin Maria Berger im Ö1-"Journal zu Gast" gemeint, homosexuelle Paare könne man durchaus vor dem Standesamt heiraten lassen. Aber auch ein Notariatsakt sei für sie eine Möglichkeit, sagte Berger.