@ Freidenker: ich glaube, du ärgerst dich vor allem deshalb, weil nicht alle deutschen Medien deinem verschobenen Weltbild folgen. Prüfen wir das doch mal:
Wird thematisiert: Riesen-Debatte ums Zuwanderungsgesetz, Riesendebatte um den Doppelpass 1999, der im übrigen gekippt wurde.- Interessenskonflikte zwischen Einwanderern und Deutschen
Warum sollten sie? Erstens kann man auch zur Ansicht kommen, dass die Existenz des 130 berechtigt ist, zweitens ist das nur für eine kleine Gruppe Menschen mit sehr extremen Positionen interessant. Dass die Medien nichts über die wirren Einlassungen der Herren Zündel, Rudolf etc. schreiben, ist eine Selbstverständlichkeit - liegt aber mehr am Niveau der Besagten.- Die fehlende Existenzberechtigung des Holocaustgesetzes
Die Artikel über die Fälle Möllemann und Hohmann gingen in die Tausende; was den Libanon-Einsatz betrifft, gab es konträre Haltungen in den Medien, aber natürlich war auch darüber viel zu lesen.- Diffamierung von Israelkritikern durch den ZDJ, Gefahr für die Meinungsfreiheit
(Die Fälle Möllemann, Homann, Wicorek-Zeul)
Über die EU könnte stärker berichtet werden; wie aber auch die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen regelmäßig zeigt, ist das Interesse unter den Lesern/Käufern nicht so riesig. Und daran bemisst sich vieles.- Nachteile der EU sowie der EU-Osterweiterung
Ersteres wird zwar hier und da bemängelt, ist aber der einzige Punkt, wo ich dir zustimmen würde - da Journalisten naturgemäß eng mit Politikern zusammen arbeiten, stellen sie deren Grundhaltung selten in Frage. Allerdings gibt es ein Massenblatt, dass sich ständig auf tatsächliche und vermeintliche Verfehlungen der Politiker, was Bezüge, Diäten etc. betrifft, nur so stürzt. Was die Volksabstimmung betrifft: Warum sollte ständig drüber berichtet werden? Es ist ein technisches Problem mit Für und Wider. Keine der wichtigen politischen Parteien macht sich besonders stark dafür, Zeitungen müssen aber über aktuelles Geschehen und nicht theoretische Probleme berichten. Und sollen schon gar nicht politische Modelle propagieren - das machen schon die Parteien.- Fehlende Kontrolle der Politiker durchs Volk, Volksabstimmungen
Das ist nicht dein Ernst - also das war natürlich ein gewaltiges und überall in der Welt kontrovers diskutiertes Thema, nämlich in Verbindung mit dem Karikaturenstreit.- Die Inkompatiblität der Moslems bzw. des Islams mit dem Säkularismus.
Völliger Blödsinn, wie ich gerade bewiesen habe. Finde ich auch irgendwie lustig: du schreibst hier deine vorgefertigte Meinung nieder und verlangst quasi, die Medien sollen genau das bedienen, was dir in den Sinn kommt.Und da die Medien gemeinsam um solche wichtigen Themen einen weiten Bogen machen, kann man von einer Gleichschaltung der Medien bzw. von "Systemmedien" sprechen. Pluralismus ist was anderes.