Auf vielfachen Wunsch, habe ich mich genauer mit Daten und Fakten zum Klimawandel beschäftigt und auch ein eigenes Analyseprogramm dazu entwickelt.
Nun meine ersten Ergebnisse.
1. Viel Streit herrscht offenbar über die Ursachen, nicht aber über die Tatsachen. Studien reichen von Verharmlosungen bis hin zu Katastrophenszenarien. So malt eine Pentagon-Studie folgendes Szenario an die Wand: "The research suggests that once temperature rises above some threshold, adverse weather conditions could develop relatively abruptly, with persistent changes in the atmospheric circulation causing drops in some regions of 5-10 degrees Fahrenheit in a single decade." (Peter Schwartz, States National Security, 2003).
2. Tatsache ist, daß der Temperaturanstieg lokal und weltweit nachweisbar ist. Ich hatte hier das Glück, umfangreiches Datenmaterial der Durchschnittstemperaturen seit 1850 zu erlangen: [Links nur für registrierte Nutzer]
Es handelt sich um folgende Datensätze:
HadCRUT3: Lufttemperaturen der Land- und Wasserflächen seit 1850 in einem 5x5 Grad Gitter über die Erdoberfläche verteilt. Die Daten sind als Anomalien (d.h. Abweichungen) zur Durchschnittstemperatur von 1961-1990 aufbereitet und werden monatlich aktualisiert. Dieses umfangreiche Datenmaterial aus über 3000 Meßstationen, verteilt über den gesamten Erdball, liefert wichtige Hinweise über die aktuelle Temperaturentwicklung der Regionen und der gesamten Welt.
Ergebnisse aus der offiziellen Analyse dieser Datenreihen:
- Die Klimaerwärmung in den letzten beiden Dekaden ist weltweit nachweisbar.
- Die Weltdurchschnittstemperatur hat sich in den letzten 20 Jahren um ca. +0.5 Grad im Verhältnis zu 1961-1990 erhöht.
- Hundert Jahre früher lag sie 1 Grad tiefer.
- Warme Sommer und Winter sind vor allem nördlich des 50'ten Breitengrades zu verzeichnen. Dies ist für das sukzessive Abschmelzen der Polkappen verantwortlich.
- Regionale Unterschiede existieren. So ist es vor allem in den Regionen des Nahen Ostens und Afrikas kälter geworden. Der Gesamttemperaturanstieg wird dadurch jedoch nicht ausgeglichen.
- Anomalien seit 1850 ersichtbar: [Links nur für registrierte Nutzer]
3. Ich habe ein Programm geschrieben, mit dem man die Daten aus HadCRUT3 aufbereiten und analysieren kann. Man kann sich die Daten zu einem bestimmten Jahr/Monat oder die jährlichen Durchschnittswerte errechnen lassen: [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer]
Wer das Programm haben will, kann mir eine PN schicken, ich werde demnächst auch eine Shareware-Version bereitstellen.
4. Erste Untersuchungsergebnisse aus dem Programm mit HadCRUT3:
Die Auswertung der Julitemperaturen der letzten 11 Jahre für das 5 Grad-Raster Mitteldeutschland ergibt 6 Extremsommer, mit Abweichungen von mehr als 2°C gegenüber dem Durchschnitt von 1961-1990. Insgesamt waren die Julitemperaturen in 9 Fällen über dem Durchschnitt und nur 1996 unter dem Durchschnitt.
Raster: 55°N 10°O - 50°N 15°O (Mitteldeutschland), Juli-Anomalien:
2006: +5.64°C
2005: +2.47°C
2004: +0.02°C
2003: +2.95°C
2002: +1.41°C
2001: +2.67°C
2000: +0.15°C
1999: +2.96°C
1998: +0.60°C
1997: +2.53°C
1996: -1.11°C
5. Das Abschmelzen der Polkappen durch Erwärmung nördlich des 60'ten Breitengrades wird durch Satellitenfotos belegt.
[img]http://www.***************/klimawandel/images/nordpol_1979_2005.jpg[/img]
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