[Links nur für registrierte Nutzer]Knochen ist Knochen", meint Dr. Thomas Engstrand von der schwedischen Karolinska-Universität; und deshalb züchtete er für seinen Patienten einfach einen nach - allerdings in dessen Rücken. Seinem Patienten fehlte nach einer Notoperation ein fast handtellergroßes Stück in der Stirnpartie des Schädels. Für eine Prothese aus herkömmlichen medizinischen Materialien wie Kunststoff oder Titan war das Loch im Schädel einfach zu groß.
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"Wir können eine Gussform herstellen, die genau der Form der Verletzung entspricht, und diese Form können wir auch aus Kunststoff herstellen. Die Gussform nutzen wir dann, um einen entsprechenden Knochen zu formen, und dafür setzen wir sie dann in den Körper."
Genug Platz dafür fanden die Forscher im Rücken ihres Patienten. Thomas Engstrand platzierte die Backform für den Knochen aber nicht irgendwo im Fleisch, sondern direkt bei einem Rückenmuskel. Die gute Durchblutung dort sorgte dafür, dass der wachsende Knochen mit genügend Nährstoffen versorgt wurde. Spezielle Knochen-Wachstumsfaktoren, so genannte bone morphogenetic proteins, kurz BMPs, wurden verabreicht um die Knochenbildung einzuleiten und zu unterstützen. Bei diesen BMPs handelt es sich um körpereigene Signalproteine, die die Entwicklung von Zellverbänden beeinflussen und unter anderem auch die Knochenbildung anregen können. Die Knochenschablone wurde deshalb mit speziellen Trägerstoffen versetzt, die die Lebensdauer der BMPs verlängerten und so das Knochenwachstum förderten.
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Schwere Knochenschäden könnten demnächst also vielleicht mir Ersatzteilen aus dem eigenen Körper behoben werden. Ein vollständiges Hüftgelenk dürfte dann aber doch zu viel sein für den Brutraum im Rücken.
Eine sehr interessante Entwicklung. Wieder ein Beispiel wozu der menschliche Körper fähig ist und sich künstliche Produkte verdrängen lassen. Ein vermutlich gute Methode für Unfall-Opfer und Patienten mit Gehirn-Tumoren, den Urzustand nach einer schweren Operation im empfindlichen Kopfbereich wieder herzustellen.