Geben die Amerikaner ihren möglichen Sieg aus Gründen einer übertriebenen political correctness aus den Händen?
Dieser Artkel ist sehr interessant. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum die USA nicht härter kämpfen. Dieser Artikel erklärt die Gedankenfalle, in den die Amerikanische Führung gestolpert ist und auch warum das beiden Seiten schadet.
Nur eine widerwillige Supermacht zieht mit dem Versprechen in den Krieg, bloß so lange zu kämpfen, bis sich eine Möglichkeit zur Flucht auftut. Deshalb ist heute von "Verringerung" oder "Umgruppierung" die Rede. Diese Optionen indes werden dadurch ausgehöhlt, dass wir den Krieg schlicht nicht gewonnen haben. Im Irak haben wir keine Hegemonie erreicht, also gibt es kein Schutzschild amerikanischer Macht, unter dem eine neue Nation ihre eigene demokratische Persönlichkeit finden und lernen könnte, sich selbst zu verteidigen. Wir sind an der Herstellung von Ruhe und Ordnung für jene gescheitert, die wir um Mäßigung im Dienst an der Demokratie gebeten haben. Ohne amerikanische Vorherrschaft sind jene Verringerungen und Umgruppierungen Akte einer empörenden moralischen Verantwortungslosigkeit, weil sie die Herrschaft den Kräften der Bedrohung überlassen - dem sunnitischen Aufstand, den schiitischen Milizen, den islamischen Extremisten und dem wölfischen Ehrgeiz des Iran. Es war Amerikas Schwäche, die diesen Kräften überhaupt Raum gegeben hat. Amerikas Einflussbereich jetzt noch weiter zu verkleinern würde das Land voraussichtlich zum Todesacker machen.
[I]Somit muss Amerika den Irak-Krieg im hegemonialen, sogar im kolonialen Sinn gewinnen. Auf dem Prüfstand steht unser Bekenntnis zum Guten und gegen die Verlockungen der Drohung, der so große Teile der muslimischen Welt erlegen sind. Amerika ist heute selbst eine Gefahr für die Welt, nicht weil wir ein mächtiger Tyrann wären, sondern weil wir nicht restlos akzeptieren, wer wir sind. Als Supermacht stürzen wir uns in einen Krieg, um die Welt vor der Bedrohung zu schützen, und stehlen uns aus der Schlacht, bevor sie gewonnen ist. Um was zu beweisen? Bescheidenheit? Wir stürzen unsere Feinde in Verwirrung, entmutigen sie in der einen Minute und ermutigen sie in der nächsten.
Könnte es sein, dass unsere Feinde eigentlich Papiertiger sind, furchterregend nur, weil unser ewiger Zwiespalt sie so erscheinen lässt? Könnte es sein, dass der größere Nutzen in einem amerikanischen Sieg liegt?[/I]
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