ir sehen einen irakischen Militärpolizisten: Er beißt einem weißen, jungen, lebenden Kaninchen mit bloßen Zähnen den Bauch auf. Dann reißt er dem zuckenden Tier mit seinem Gebiss das Herz heraus, isst es anschließend auf. Fünf weitere irakische Soldaten stehen daneben und beißen jeweils einem Frosch den Kopf ab. Kein Horror-Film, sondern Teil einer traditionellen Militär-Zeremonie. Mit ihr sollen die Soldaten Stärke und Mut demonstrieren. Unter dem irakischen Diktator Saddam Hussein mussten die Soldaten mit ihren Zähnen sogar einen Fuchs töten.
Die brutale Militär-Zeremonie fand am Mittwoch statt, als die US-Armee die Kontrolle der Provinz Najaf offiziell an irakische Streitkräfte übergab.
Mehr Soldaten in den Irak
Die frühzeitige Übergabe ist Teil der neuen Strategie des US-Pentagons. Zwei Wochen nach den Empfehlungen der Baker-Kommission reiste der neue US-Verteidigungsminister Robert Gates am Mittwoch in den Irak. Um die dort eingesetzten Soldaten zu entlasten, will US-Präsident George W. Bush die Gesamtstärke der US-Armee aufstocken. Auch die Truppen im Irak sollen verstärkt werden. "Die Entscheidung ist aber noch nicht gefallen", so Bush.
Neben mehr Soldaten will das US-Verteidigungsministerium weitere 99,7 Mrd. Dollar (76 Mrd. Euro) für die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan beantragen.
Mehr Geld für die Truppen
Wenn der Kongress und Bush zustimmen, steigt der Gesamt-Etat für die beiden Kriege im Jahr 2006 auf 170 Mrd. Dollar (130 Mrd. Euro). Insgesamt hat allein der Krieg im Irak 350 Mrd. Dollar gekostet.
Zusammen mit dem Einsatz in Afghanistan und dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus haben die US-Steuerzahler 500 Mrd. Dollar aufgebracht.