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Thema: selbstkritik!

  1. #21
    Freidenker Benutzerbild von Schwartzer Rab
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    Ich wage mal die Antithese: "Die Deutschen" sind überhaupt nicht selbstkritisch! Die "Schuld" und "Sühne" Deutschlands wegen Hitler und Holocaust werden doch öffentlich überhaupt nicht reflektiert. Ohne Reflektion keine Selbstkritik. Im Gegenteil: Jede Form von Selbstkritik in Gestalt von Kritik an der deutschen Selbstzerfleischung wird von den Hütern des bundesrepublikanischen Credo von der immerwährenden Schuld mit allen Mitteln im Ansatz zunichte gemacht.


    http://www.arcor.de/palb/alben/66/75...3132356138.jpg

    "Die Sklaverei läßt sich bedeutend steigern, indem man ihr den Anschein der Freiheit gewährt."
    (Ernst Jünger)


  2. #22
    Keine Macht den Idioten! Benutzerbild von ichbindrin
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    Hä? Ich glaube, du lebst in der Vergangenheit. Diese Reflektion hat doch längst begonnen. Erinnere dich z. B. an die SPIEGEL-Serie über das Leid, das der Luftkrieg über Deutschland angerichtet hat, oder die vielen z. T. sehr gut gelungenen Beiträge von Guido Knopp im ZDF über das Flüchtlingsdrama, die einen Teil von dem bilden, was wir heute sind: Eine friedliebende Nation. Wir haben erkannt, dass Krieg immer die schlechtere Alternative ist und auf allen Seiten entsetzliches Leid anrichtet. Wir hüten uns vor dem widerlichen Aufrechnen von Opferzahlen, sondern erinnern uns aller Opfer. Wenn das keine emanzipierte, differenzierte und weise Betrachtung ist, weiß ich auch nicht weiter.
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    "Wenn man schon Gefangener seines eigenen Geistes ist, dann kann man sich wenigstens seine Zelle angenehm möblieren." (Sir Peter Ustinov)

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  3. #23
    Freidenker Benutzerbild von Schwartzer Rab
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    Churfürstenthum Mayntz
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    Knöppchens Reihe hieß "Hitlers letzte Opfer". Welch gnadenloser Zynismus. Aber der Titel zeigt, woher der Wind weht.

    Die Diskussion über den Bombenkrieg war überfällig und nützlich, hat aber am Grundproblem nichts geändert: Auschwitz ist der Grundstein unserer Republik, wie sich immer wieder zeigt. Der Begriff "Credo" in meinem letzten Kommentar war nicht zufällig gewählt. Die Ideologie der Schuld und Erbsünde ist gleichsam das quasi-religiöse Zentralmotiv des politischen Lebens der BRD. Wie eine Monstranz trägt es die politische Klasse vor sich her. Ich habe zufällig gestern mal wieder das Literaturangebot der Bundeszentrale für politische Bildung durchgestöbert - Auschwitz, Auschwitz, über alles. Danke, mir reicht's.


    http://www.arcor.de/palb/alben/66/75...3132356138.jpg

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  4. #24
    Nein
    Gast

    Standard Alleinschulddogma

    Zitat Zitat von ichbindrin
    Hä? Ich glaube, du lebst in der Vergangenheit. Diese Reflektion hat doch längst begonnen. Erinnere dich z. B. an die SPIEGEL-Serie über das Leid, das der Luftkrieg über Deutschland angerichtet hat, oder die vielen z. T. sehr gut gelungenen Beiträge von Guido Knopp im ZDF über das Flüchtlingsdrama, die einen Teil von dem bilden, was wir heute sind: Eine friedliebende Nation. Wir haben erkannt, dass Krieg immer die schlechtere Alternative ist und auf allen Seiten entsetzliches Leid anrichtet. Wir hüten uns vor dem widerlichen Aufrechnen von Opferzahlen, sondern erinnern uns aller Opfer. Wenn das keine emanzipierte, differenzierte und weise Betrachtung ist, weiß ich auch nicht weiter.
    Ich verstehe Leute wie sie nicht. Aus ihren Worten kann man ganz klar herauslesen das sie Deutschland und Hitler für Alleinschuldig am 2 Weltkrieg halten,oder irre ich? Darauf basiert dann wohl auch ihr gesamtes Denken und ihr Geschichtsverständniss ,wie bei dem Großteil der deutschen. Aber wie kann das sein? Bis zum heutigen Tage sind ,besonders im Ausland, Tausende Bücher und Untersuchungen zur Kriegsschuldfrage von 39 erschienen ,die genau das Gegenteil bewiesen haben ,nämlich das Deutschland und Hitler keineswegs Schuldig ,oder gar Alleinschuldig, am 2 Weltkrieg sind!

    Im Ausland ,und auch hier,enstanden schon in den 60er Jahren solche Sätze:

    ,,Man hat das deutsche Volk politisch gekreuzigt aufgrund der Legenden, die von der Bonner Regierung auch heute noch aufrecht erhalten werden, wobei sie diejenigen, die über 1939 die Wahrheit veröffentlichen, mit Gefängnisstrafen bedroht...“,,... wieviel Mut und Charakter zu jedem Versuch gehört, Hitlers einmalige Schuld anzuzweifeln. Wenn sich nämlich dieses Grunddogma nicht aufrechterhalten läßt, wird der zweite Weltkrieg zum größten Verbrechen der Geschichte, vergleichbar einem...Verbrechen, das zur Hauptsache auf England, Frankreich und den Vereinigten Staaten lastet. Je deutlicher die Schrecken und bösen Folgen des Zweiten Weltkrieges hervortreten, desto notwendiger braucht man Hitler als Sündenbock“

    Prof. H. E. Barnes (Die Deutsche Kriegsschuldfrage 1968)


    Dieses Zitat hat in fast 40 Jahren nichts ,aber auch gar nichts an seiner Aktualität verloren ,ist das nicht unglaublich? Und das obwohl in der Zwischenzeit etliche Archive geöffnet wurden und tausende mehr solcher Bücher erschienen!

    Interessanterweise hat das amerikanische Außenministerium, das Department of State, mit Billigung des damaligen Außenministers John Foster Dulles 1958/59 versucht, die Bundesdeutschen zu einer milden revisionistischen Geschichtsschreibung zu ermuntern. In jenen Jahren hat das Department of State die Sowjetregierung ja auch ganz offiziell beschuldigt, für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mitverantwortlich zu sein. Als ausführendes Organ für diesen Versuch fungierte der 1945 in die USA emigrierte angesehene deutsche Professor Hermann Lutz, dessen Buch „German-French Unity: Basis for European Peace“ mit Hilfe amerikanischer Fördergelder ins Deutsche übersetzt und publiziert wurde. Die Reaktionen offizieller Stellen wie der Leitmedien in der Bundesrepublik waren jedoch derart negativ, dass die Amerikaner dieses Projekt nicht weiterverfolgten.

    Die Haltung der Bundesregierung zu dieser Frage ist also nur sehr schwer zu erklären. Man hat den Eindruck, einem politischen Kompromiss gegenüberzustehen, der in den fünfziger Jahren seinen Sinn haben mochte, der sich inzwischen aber zu einer schweren Belastung der geistigen Verhältnisse in Deutschland ausgewachsen hat...


    Das Alleinschulddogma ist ganz einfach historisch völlig unhaltbar!

  5. #25
    Keine Macht den Idioten! Benutzerbild von ichbindrin
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    Zitat Zitat von Nein
    Aus ihren Worten kann man ganz klar herauslesen das sie Deutschland und Hitler für Alleinschuldig am 2 Weltkrieg halten,oder irre ich?
    Ja!! Ganz gewaltig. Es ging mir nicht um die Voraussetzungen und die Schuld am Kriegsausbruch, sondern um die Erkenntnis, dass Krieg immer entsetzliches Leid auf allen Seiten anrichtet, also immer Unrecht ist, egal wer ihm beginnt.

    Zur Frage der Kriegsschuld sind wir in Deutschland tatsächlich etwas zögerlich, aber es ist keineswegs mehr unmöglich, zu sagen, dass der Erste Weltkrieg die politische Lage in Deutschland entscheidend destabilisiert hat, was Hitler den Nährboden verschaffte. Was daraus dann allerdings wurde, liegt wiederum in der Tat in deutscher Verantwortung.
    Bevor du (hier duzt man sich!) jetzt auf die Idee kommst, fürchterlich loszuschreien, bedenke dies: Freiheit heißt immer auch Verantwortung! Wer Ausflüchte für Fehler sucht, entmündigt die Menschen! Mache dir also klar, vor welcher Wahl du stehst!!
    Entweder waren einige deiner Vorfahren unmündig oder schuldig. In wieweit aus der Schuld Verantwortung entsteht, ist eine Einzelfallentscheidung.
    Geändert von ichbindrin (24.04.2004 um 17:47 Uhr)
    L'Etat, sommes nous! - Power to the PEOPLE!

    "Wenn man schon Gefangener seines eigenen Geistes ist, dann kann man sich wenigstens seine Zelle angenehm möblieren." (Sir Peter Ustinov)

    Jetzt Aufruf unterzeichnen (30 Sekunden)! Für den transparenten Staat! Gegen Korruption!
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  6. #26
    Göttlicher User Benutzerbild von subba
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    >ist doch irgendwie heftig, aber sollten wir deutsche uns nicht ab und zu in
    >selbstkritik üben?

    "Wir" schließt mich ein und ich habe keinerlei Grund mich in Selbstkritik zu üben. Ich mache nämlich alles ganz genau so wie ich es für richtig halte. Ich stehe sozusagen im Einklang mit einer (zugegeben ziemlich verrückten) Identität, soweit es sie überhaupt gibt. Die anderen dagegen sind eh nur sowas wie Tiere die sprechen können. Denen kann man eigentlich ihre unendliche Dummheit nicht vorwerfen.

  7. #27
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Zitat Zitat von subba
    >ist doch irgendwie heftig, aber sollten wir deutsche uns nicht ab und zu in
    >selbstkritik üben?

    "Wir" schließt mich ein und ich habe keinerlei Grund mich in Selbstkritik zu üben. Ich mache nämlich alles ganz genau so wie ich es für richtig halte. Ich stehe sozusagen im Einklang mit einer (zugegeben ziemlich verrückten) Identität, soweit es sie überhaupt gibt. Die anderen dagegen sind eh nur sowas wie Tiere die sprechen können. Denen kann man eigentlich ihre unendliche Dummheit nicht vorwerfen.
    Womöglich erkennst auch du eines Tages die unendliche Einfalt, die so viele praktizieren... eines Tages.

    Irratio.
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

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