In typisch bornierter Art verschafft sich die Xenophobie mal wieder Gehör. Dabei sind die Argumente erneut nur Schall und Rauch. Der eine verweist auf den brain drain in den Entwicklungsländern, vergisst aber zu erwähnen, dass Fratini selbst darauf aufmerksam macht: "We must all remain aware of the risks and consequences of the brain drain. Policy must be devised that takes full account of the potential benefits to third countries of the legal migration of workers to Europe, in terms of training and economic opportunities."
Der nächste beklagt, dass soviele Migranten nach Europa kommen, hat aber nicht gemerkt, dass Fratini von einer effizienteren Steuerung spricht, die die heutigen Missstände verbessern soll: "Fighting illegal migration and trafficking in human beings must remain a priority [...]" Ganz im Gegensatz zu dem Tenor hier redet Fratini davon, dass "Our policy in the area of return should focus on encouraging voluntary returns as far as possible;".
Und natürlich darf auch der traditionelle Hinweis auf die Kriminalität von Immigranten in keiner gepflegten Forendebatte fehlen. Wen interessiert vor diesem Hintergrund schon, dass der Kommissar der Meinung ist, dass "We also intend to ensure that more decisive action is taken to guarantee that migrants learn the language and society's values of their host country"?
Man könnte kritisieren, dass das Politikergeschwätz sei und nichts mit tauglichen Instrumenten zu tun habe. Mag sein. Aber dummdreist Dinge in die Rede zu interpretieren, wenn dort das Gegenteil steht, das ist lächerlich.
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