Mit überwältigender Mehrheit haben sich die Slowaken in einer Volksabstimmung für den EU-Beitritt ihres Landes ausgesprochen. 92 Prozent der Wähler stimmten mit Ja. Die Beteiligung habe die gesetzlich vorgeschriebenen 50 Prozent überschritten, teilte die slowakische Nachrichtenagentur TASR mit.
Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, die Wahlbeteiligung könne die erforderlichen 50 Prozent nicht erreichen. Die zweitägige Abstimmung hatte am Freitag nur schleppend begonnen. Mit den ersten offiziellen Ergebnissen wird am Sonntag gerechnet.
"Die Menschen haben verstanden, dass es in dem Referendum nicht um politische Parteien, sondern um die Zukunft unseres Landes ging", erklärte Ministerpräsident Mikulas Dzurinda auf dem historischen Hauptplatz der Hauptstadt Bratislava. Kritiker sagten, bei der Kampagne von der Regierung für den Beitritt sei vielen Bürgern nicht klar geworden, welche Vorteile ihnen die EU-Mitgliedschaft persönlich bringen werde.
Ein Fehlschlag der Volksabstimmung wäre nicht nur ein negatives Signal an die EU gewesen, sondern auch ein schlechtes Vorzeichen für die Referenden in Polen und Tschechien, die im Juni anstehen. Bei der Volksabstimmung über den EU-Beitritt in Ungarn waren lediglich 46 Prozent der Stimmberechtigten an die Wahlurnen gegangen. Erforderlich war nur eine Wahlbeteiligung von 25 Prozent. In der Ostsee-Republik Litauen lag die Beteiligung bei knapp über 50 Prozent.
Quelle: t-online.de