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Thema: Karrierekiller Google

  1. #1
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Unter diesem Titel bringt die Wirtschaftswoche diemal ihren Aufmacher.

    Gestern hatte ich in einer Auseinandersetzung mit einem User, der sich einer bersonders drastischen Wortwahl, voll von Fäkalausdrücken, befleißigte, an diesen den Hinweis gerichtet, er möge sich darüber im klaren sein, daß das Internet nichts vergißt, keine Äußerung, gar nichts. Der Beitrag wurde vom Moderator wtf mittlerweile gelöscht, trotzdem halte ich dieses Thema für eminent wichtig, weil es unsere Bürgerrechte zutiefst berührt. Auch dann, wenn es sehr wahrscheinlich hier im Forum auf geringe Resonanz stoßen dürfte.

    Denn der vorgebliche Schutz durch "Anonymität" vermittels Nicknamen, Anonymizern etc ist beim Bewegen im Internet mehr als löchrig geworden. Wer es darauf anlegt, kommt an Klarnamen und noch einer Meng Daten mehr. Hat vor 20 Jahren das Ansinnen der Bundesregierung, im Rahmen der Volkszählung eine Reihe persönlicher Angaben abzufragen, noch benahe zu einem Volksaufstand geführt, so stehen heute vor allem die unter 30jährigen der Bedrohung durch vielfältige Datenkraken völlig indifferent gegenüber - es interessiert die Leute schlicht nicht die Bohne. Bestenfalls kommt der lahme Spruch "ich hab doch nichts zu verbergen" - und dann laden sie Daten über Daten ins Internet, erstellen Profile über sich selbst, die beiden derzeit so beliebten Studi-Netzwerken schon mal 50 Positionen umfassen können.

    Damit wie auch den Angaben zu Freunden, gemeinsamen Feiern, den dazugehörigen Fotos entstehen nahezu lückenlose Lebensprotokolle, die nur noch mit den Daten der Kontobewegungen und Telefonbenutzung vervollständigt werden müssen - fertig ist der gläserne Mensch.

    Personalberater durchforsten mittlerweile systematisch Web 2.0 Anwendungen nach Infos über Bewerber. Diese Datenauswertungen gibt es auch schon für Kreditwürdigkeit, Mietverträge etc. Und diese Strukturen laufen unbemerkt im Hintergrund - kaum mehr angreifbar oder kontrollierbar. Der Mietvertrag kommt ohne Begründung nicht zustande, der Kredit hat plötzlich 2% mehr Zinsen als beim Nachbarn, der Job ist schon weg usw.
    Von kriminellen Strukturen erst gar nicht zureden - die bedienen sich auch bei den gefälschten eBay-Accounts, Mobilfunkverträgen usw. aus den privaten Daten.

    Wir haben es heute mit einer einmaligen Situation zu tun: hat bisher der Mensch immer auf den Schutz seines Privatlebens geachtet, so wirft er sich heute mit Schwung und Wonne selbst den kommerziellsten Datensammlern in die klebrigen Arme.

    Für Mißbrauch jeder Art - ob von staatlicher oder krimineller Seite - sind herrliche Zeiten angebrochen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  2. #2
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Daß von dem auch mal etwas von Substanz kommt.
    Laßt Lindenwirth fry!
    Und Mjölnir und Seher und Wirrkopf und Grendel und Stahlschmied und Enzo und Zarados und Bodenplatte und Bulli und ODESSA und all die anderen!

  3. #3
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    Unter diesem Titel bringt die Wirtschaftswoche diemal ihren Aufmacher.

    Gestern hatte ich in einer Auseinandersetzung mit einem User, der sich einer bersonders drastischen Wortwahl, voll von Fäkalausdrücken, befleißigte, an diesen den Hinweis gerichtet, er möge sich darüber im klaren sein, daß das Internet nichts vergißt, keine Äußerung, gar nichts. Der Beitrag wurde vom Moderator wtf mittlerweile gelöscht, trotzdem halte ich dieses Thema für eminent wichtig, weil es unsere Bürgerrechte zutiefst berührt. Auch dann, wenn es sehr wahrscheinlich hier im Forum auf geringe Resonanz stoßen dürfte.

    Denn der vorgebliche Schutz durch "Anonymität" vermittels Nicknamen, Anonymizern etc ist beim Bewegen im Internet mehr als löchrig geworden. Wer es darauf anlegt, kommt an Klarnamen und noch einer Meng Daten mehr. Hat vor 20 Jahren das Ansinnen der Bundesregierung, im Rahmen der Volkszählung eine Reihe persönlicher Angaben abzufragen, noch benahe zu einem Volksaufstand geführt, so stehen heute vor allem die unter 30jährigen der Bedrohung durch vielfältige Datenkraken völlig indifferent gegenüber - es interessiert die Leute schlicht nicht die Bohne. Bestenfalls kommt der lahme Spruch "ich hab doch nichts zu verbergen" - und dann laden sie Daten über Daten ins Internet, erstellen Profile über sich selbst, die beiden derzeit so beliebten Studi-Netzwerken schon mal 50 Positionen umfassen können.

    Damit wie auch den Angaben zu Freunden, gemeinsamen Feiern, den dazugehörigen Fotos entstehen nahezu lückenlose Lebensprotokolle, die nur noch mit den Daten der Kontobewegungen und Telefonbenutzung vervollständigt werden müssen - fertig ist der gläserne Mensch.

    Personalberater durchforsten mittlerweile systematisch Web 2.0 Anwendungen nach Infos über Bewerber. Diese Datenauswertungen gibt es auch schon für Kreditwürdigkeit, Mietverträge etc. Und diese Strukturen laufen unbemerkt im Hintergrund - kaum mehr angreifbar oder kontrollierbar. Der Mietvertrag kommt ohne Begründung nicht zustande, der Kredit hat plötzlich 2% mehr Zinsen als beim Nachbarn, der Job ist schon weg usw.
    Von kriminellen Strukturen erst gar nicht zureden - die bedienen sich auch bei den gefälschten eBay-Accounts, Mobilfunkverträgen usw. aus den privaten Daten.

    Wir haben es heute mit einer einmaligen Situation zu tun: hat bisher der Mensch immer auf den Schutz seines Privatlebens geachtet, so wirft er sich heute mit Schwung und Wonne selbst den kommerziellsten Datensammlern in die klebrigen Arme.

    Für Mißbrauch jeder Art - ob von staatlicher oder krimineller Seite - sind herrliche Zeiten angebrochen.
    Sehr gut beobachtet und formuliert. Ich möchte zu gern wissen, wie z.B. das Schufa-Ranking zustande kommt. Wahrscheinlich nutzen die auch intensiv das Netz.

    Gero
    „Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
    Robert A. Heinlein „Starship Troopers“

  4. #4
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Stimmt, social engineering per Google macht richtig Spaß. Im Heiseforum gibt es eine arme Haut, die sich "Lord_British" nennt, eine große Klappe hat und damit Dank Google sehr schön auf dieselbe gefallen ist.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  5. #5
    ....oder 100$ zahlen! Benutzerbild von Geronimo
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Stimmt, social engineering per Google macht richtig Spaß. Im Heiseforum gibt es eine arme Haut, die sich "Lord_British" nennt, eine große Klappe hat und damit Dank Google sehr schön auf dieselbe gefallen ist.
    Kannste mal konkreter werden?

    Gruß
    Gero
    „Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
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  6. #6
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Stimmt, social engineering per Google macht richtig Spaß. Im Heiseforum gibt es eine arme Haut, die sich "Lord_British" nennt, eine große Klappe hat und damit Dank Google sehr schön auf dieselbe gefallen ist.
    Aber muß man wirklich Coder-Gott oder Skript-Kiddie sein, um die Gefahren der allüberall lauernden Datenkraken zu durchschauen? Kanndochnichtsein. Bißchen gesunder Menschenverstand sollte doch ausreichen.
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    Umberto Eco

  7. #7
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    vielleicht sollte man ganz einfach ein klarnamenprofil bei wikipedia erstellen und damit ist gut. die meisten geben sich doch eh mit treffern von wikipedia zufrieden und recherchieren nicht mehr weiter.

    spaß beiseite:
    es gibt ja inzwischen firmen, die sich diese problems annehmen und nach auftrag jegliche virtuelle vergangenheit ausradieren.

    Laßt kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.

  8. #8
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Richtig. [Links nur für registrierte Nutzer] z.B.
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  9. #9
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    wenn ihr euren ganzen Namen also Vor-und Zunamen bei Google eingebt, erhaltet ihr treffer? Bei mir wird nichts angezeigt.

  10. #10
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Karrierekiller Google

    Zitat Zitat von Geronimo Beitrag anzeigen
    Kannste mal konkreter werden?

    Gruß
    Gero
    Ilja ist eine arme Socke. Er hat bei Heise (wo ich nicht mehr unterwegs bin) immer eine große Klappe und gab den verklemmten Besserwisser. Das ist ihm beispielsweise [Links nur für registrierte Nutzer] zum Verhängnis geworden.

    Zum Thema:
    Man wähle einen Usernamen, der begrifflich im Internet untergeht (wie wtf). Das gleiche gilt für die E-Mailadresse, die nicht zu speziell sein darf, weil sie sonst ganz schnell gefunden werden kann. Also bitte nicht [Links nur für registrierte Nutzer]
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