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Thema: Ausbildunsgehälter kürzen?

  1. #1
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Standard Ausbildunsgehälter kürzen?

    Ich frag mich so langsam echt, was in diesem Land los ist... Auf der einen Seite will die "Schröder Partei Deutschlands" ein neues bürokratisches, Milliarden-verschlingendes Monster namens Ausbildungsabgabe schaffen, um Betriebe zum ausbilden zu zwingen... wie in einer Planwirtschaft... In Zeiten der Rekordunternehmenspleiten führt man nun eine zusätzliche Abgabe ein, die die kleinen Unternehmen enorm belasten wird. Die Großunternehmen bezahlen diesen Betrag aus der Portokasse. Von der Tatsache, dass viele Unternehmen aufgrund der miserablen Bildungspolitik der letzten 20 Jahre erst gar keine geeigneten Bewerber finden, die nicht mal die Mindestanforderungen in Rechnen und Schreiben erfüllen, rede ich erst mal gar nicht! Und ich stell mir das schon toll vor, wie ein Lehrling dann in so einem ausbildungs-unwilligen Unternehmen behandelt wird...

    Und dann muss ich heute von der CDU lesen, dass man die Ausbildungsvergütungen um bis zu ein drittel kürzen will. Na Prima, ein typisch deutsches Patentrezept: wenn man sonst nicht weiter weiß, geht man mal wieder den Weg des geringsten Widerstands - und geht an die Geldbeutel der Leute, die eh schon wenig haben! Ein Auszubildender heutzutage erhält in den meisten Betrieben eh nur noch den absoluten Mindestlohn, wenn überhaupt. Und ist überwiegend als kostengünstige Arbeitskraft ohne Rechte eingestellt! Ich kann das selbst in unserer Firma beobachten - das Unternehmen bildet zwar aus, missbraucht die Lehrlinge aber größtenteils für die erledigung niederer Tätigkeiten; mir persönlich ging es auch nicht anders. Andererseits kann man dann in der Welt rumerzählen, dass man stolz ist, soviele Azubi's jedes Jahr einzustellen!

    Wir verlangen von den jungen Menschen heute eine ganze Menge: Sie müssen enorme Abstriche machen, was den Wunschberuf angeht, weil einfach nicht genug Stellen da sind. Ihnen wird zugemutet, enorme Distanzen zu Berufsschule und Betrieb in Kauf zu nehmen. Alles das ohne finanziellen Ausgleich in Form von Kilometerpauschalen oder sonstigem, die Ausbildungsvergütung reicht oft gerade mal dazu, die Kosten für Autoversicherung, Benzin und sonstigem zu decken. Dann ist vielleicht noch keine Wohnung bezahlt - und wenn man jung ist, will man sein Leben vielleicht auch am Wochenende mal geniesen.

    Aber wirklich. Ne prima Idee mal wieder von unserer finanziell abgehobenen politischen Oberschicht!

  2. #2
    Rosenpflücker
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    ausbildungsgehälter kürzen??

    bin absolut dafür !

    bei uns kann sich jeder lehrling es leisten, mittags pizza vom bring-dienst zu essen und sofern das alter es zulässt, hat jeder ein eigenes auto, usw usw.

    sowas kann eigentlich gar nicht sein. lehrjahre sind nunmal keine herrenjahre.
    kein wunder also, bei den lehrlingsgehältern, daß es sich ein jeder betrieb zweimal überlegt, ob er denn auch ausbildet.

    -
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
    Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
    der wollte keine Knechte,
    drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
    dem Mann in seine Rechte,
    drum gab er ihm den kühnen Mut,
    den Zorn der freien Rede,
    dass er bestände bis aufs Blut,
    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  3. #3

    Standard

    Stricken wir mal weiter .

    Das Geld das die Lehrlinge dann nicht mehr haben , geben sie auch nicht mehr aus und es fehlt den Pizzerias .

    Die Motivation der jungen Leute geht noch weiter in den Keller.

    ...

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Patrick Bateman
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    971

    Standard

    Sinn und Zweck der Übung dürfte wohl sein, die Leute schon in der Ausbildung auch auf ein geringeres späteres Gehalt vorzubereiten.

    Denn da geht doch der Trend hin.

    Übrigens, ich kenne Betriebe im IT Bereich, bei denen AZUBIS, ab dem ersten Tag Überstunden gemacht haben (unbezahlt!) die hatten dann so nach den ersten drei Monaten zwischen 80 und über 100 Mehrstunden, neben der normalen gesetzlich zulässig Ausbildungszeit, auch SASO mußten die antreten, hatten Urlaubssperren die kurzfristig anberaumt wurden etc. etc.

    Gut, ich stimme Kettenwauwau sogar zu, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber es gibt Spielregeln und an die haben sich beiden Seiten zu halten.

    Anscheindend sollen aber die Spielregeln einseitig abgeändert werden, Sinn und Zweck der Übung dürfte wie oben beschrieben der Weg ins Niedriglohnland sein, denn niedrigere Löhne bedeuten ja auch weniger Lohnnebenkosten, und die zu senken ist ja das erklärte Ziel unserer Politiker.
    Geändert von Patrick Bateman (28.03.2004 um 13:20 Uhr)
    "Wahre Glückseligkeit existiert nur in den Sinnen, und Tugend befriedigt keinen von ihnen."
    Marquis de Sade (1740 - 1814)

  5. #5

    Standard

    Übrigens, ich kenne Betriebe im IT Bereich, bei denen AZUBIS, ab dem ersten Tag Überstunden gemacht haben (unbezahlt!) die hatten dann so nach den ersten drei Monaten zwischen 80 und über 100 Mehrstunden, neben der normalen gesetzlich zulässig Ausbildungszeit, auch SASO mußten die antreten, hatten Urlaubssperren die kurzfristig anberaumt wurden etc. etc.
    ---------------------

    Kenn ich !
    Einige KFZ Betriebe hier in der Umgebung macht das genauso .
    SA arbeiten für umsonst und jeden Tag eine Stunde für den Betrieb .

    Wenn man dann sieht wie die Besitzer ein Mietshaus nach dem anderen ausbauen , dann weiß man echt nicht was man sagen soll .



    X(

  6. #6
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Exakt so ist es, gerade das mit den Überstunden muss ne Freundin von mir grad bitter miterleben... als sie sich mal beschwert hat, bekam sie nen derben Anschiss und wurde total eingeschüchtert! Und sonst wird sie in der Firma auch nur wie Dreck behandelt!

  7. #7
    Rosenpflücker
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    leute,

    was haben denn überstunden mit lehrlingsgehältern zu tun?
    die diskussion verläuft doch schon wieder in eine falsche richtung...

    inwieweit überstunden abgegolten werden, hat doch jeder in seinem arbeitsvertrag stehen. wenn ihn sein kapitalistischer arbeitgeber bescheisst, dann muss er halt vor's arbeitsgericht ziehen.
    so einfach ist das !
    ansonsten hätte man sich den arbeitsvertrag vorher durchlesen müssen !

    meine frau hat eine entsprechende klausel im av stehen. demzufolge bekommt sie den größten teil ihrer überstunden nicht ausbezahlt. ist nunmal so im hotelfach. dafür kauft sich ihr chef demnächst seinen dritten mercedes...

    fair? natürlich isses nicht fair ! aber wer hat behauptet das kapitalismus fair ist?
    das dumm-volk sagt doch alle 4 jahre ja dazu...
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
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    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  8. #8
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Eben nicht, indirekt hat es schon was mit Bezahlung zu tun! Es ist unbezahlte Mehrarbeit von Leuten, die nicht dazu eingestellt wurden! Sie sollen in erster Linie ihren Beruf erlernen. Und wenn du so selbstbewusst bist, dass du vor das Arbeitsgericht ziehen würdest - viele junge (meist ja noch unter 18) Auszubildende sind es eben nicht, weil sie eingeschüchtert werden oder es sich einfach nicht trauen, ihre Rechte einzufordern! Deine Forderung geht somit an der Realität, die in vielen Betrieben herrscht meilenweit vorbei! Ich hab im vorherigen Beispiel die eine Freundin von mir erwähnt. Sie erzählt dauernd, wie dermaßen asozial sie in ihrer Firma behandelt wird, ich rate ihr andauernd, sich zu wehren. Und dennoch will sie Ihre Rechte nicht konsequent einfordern - weil es dann wohl noch schlimmer werden würde!

    Aber zurück zu den Lehrlingsgehältern – so richtig einen Vorteil davon konntest du noch nicht nennen, außer dass sich die Azubi’s gefälligst in der Mittagspause keine Pizza mehr bestellen zu haben (aus Neid, weil du das damals auch nicht konntest?). Das einzige, was dann kommen wird, ist die Ausnutzung dieser dann extrem billigen Arbeitskräfte. Wie in den oben genannten Beispielen erwähnt! Und wie gesagt – von irgendwas muss ein junger Mensch ja auch leben!

    Was dass Dummvolk angeht gebe ich dir im Grunde ja auch Recht. Allerdings haben Azubi’s in der Regel keine Chance, politisch was zu erreichen, weil sie meistens noch keine 18 sind, wenn sie ihre Ausbildung machen!

  9. #9
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Mal eine kurze Frage, wo in etwa liegen denn momentan die Ausbildungsgehälter?
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  10. #10
    Rosenpflücker
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    Zitat Zitat von Siran
    Mal eine kurze Frage, wo in etwa liegen denn momentan die Ausbildungsgehälter?
    bei uns, je nach lehrjahr, ca. 750 öhre, brutto.

    was reicht, um sich täglich ein mittagessen in örtlichen "gourmet-tempeln" leisten zu können...
    .

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    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


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