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Thema: Massiver Anschlag auf die Pressefreiheit

  1. #1
    Luni
    Gast

    Massiver Anschlag auf die Pressefreiheit

    Na mal wieder ganz toll: Die üblichen Verdächtigen.
    Darf man jetzt etwa nicht mehr kritisch über die EU schreiben?
    X( X( X( X( X( X( X( X(

    Original von [Links nur für registrierte Nutzer]
    Als "massiven Anschlag auf die Pressefreiheit" verurteilt stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn die heutige Durchsuchung des Brüsseler -Büros und die stundenlange Festsetzung des stern-Korrespondenten Hans-Martin Tillack durch die belgische Justiz.

    Unter dem Vorwand, Hans-Martin Tillack habe 2002 einem EU-Beamten Geld für Informationen bezahlt, erschienen heute morgen um 7.10 Uhr Beamte der belgischen Bundespolizei in der Brüsseler Privatwohnung des stern-Korrespondenten. Hans-Martin Tillacks Wohnung wurde durchsucht, Computer, Kontoauszüge und Handys beschlagnahmt.

    Danach fuhren die Beamten mit Hans-Martin Tillack in das Brüsseler stern-Büro, das ebenfalls durchsucht wurde und aus dem Akten und Unterlagen und ein verschlossener Rollschrank beschlagnahmt wurden. Hans-Martin Tillack durfte während der ganzen Aktion weder seine Frau, die stern-Redaktion noch einen Anwalt kontaktieren. Er wurde anschließend noch in den Büros der belgischen Bundespolizei vernommen und kam erst gegen 17 Uhr - nach zehn Stunden - wieder frei.

    Kritische Berichte über die EU
    Der Brüsseler stern-Korrespondent Hans-Martin Tillack hat sich durch seine kritischen Berichte über die EU, die von vielen deutschen und internationalen Medien aufgegriffen worden sind, einen Namen gemacht. Zu den Vorwürfen der belgischen Justiz sagt Tillack: "Dass ich jemals Geld für Informationen gezahlt habe, ist eindeutig falsch und durch nichts belegt." Der EU-Bürgerbeauftragte Nikiforos Diamandouros hatte die EU-Antikorruptionseinheit Olaf unlängst sogar scharf dafür gerügt, diesen Vorwurf ohne Beweise in die Welt gesetzt zu haben.

    Der stern sieht in der Aktion der belgischen Justiz den Versuch, "kritische Berichterstatter mundtot zu machen" und fordert die sofortige Rückgabe aller beschlagnahmten Gegenstände. stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn: "Hans-Martin Tillack, der routinemäßig zum 1. April in die Hamburger Redaktion zurückkehren sollte, bleibt nun bis auf weiteres in Brüssel."

    Zur Person
    Hans-Martin Tillack, geboren am 15. Dezember 1961, ist seit 1999 Korrespondent des stern in Brüssel. Beim stern arbeitet er seit Oktober 1993. Bevor Tillack nach Brüssel entsandt wurde, war er Redakteur im damaligen stern-Büro in Bonn.

  2. #2
    Rosenpflücker
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    Alpenfestung
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    2.033

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    wundert mich nicht, daß die euro-kratur so reagiert.
    mich wundert nur, daß es bei all den oportunisten, arschkriechern und sonstigen linientreuen journalisten auch noch andere gibt, die mißstände innerhalb dieses aparatschik versuchen aufzudecken. und von diesen mißständen gibt es wohl mehr als genug !

    -
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
    Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
    der wollte keine Knechte,
    drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
    dem Mann in seine Rechte,
    drum gab er ihm den kühnen Mut,
    den Zorn der freien Rede,
    dass er bestände bis aufs Blut,
    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  3. #3

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    Naja ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Komisch ist es schon, was da abgegangen ist ... :rolleyes:

  4. #4
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Vielleicht sollte man ein bischen abwarten, was überhaupt rauskommt. Dass Tillack und sein Arbeitgeber auf jeden Fall protestieren, ist ja eigentlich logisch. Wir können doch von außen überhaupt nicht feststellen, was an den Vorwürfen dran ist und was nicht.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  5. #5
    ?= Naso :-) Benutzerbild von flumer
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    Ha pressefreiheit lllllloooooooooooooollllllll


    so etwas gibt es nicht.

  6. #6
    Bakunin
    Gast

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    offiziell gibt es sie schon. inoffiziell gibt es sie nicht!

    man unterscheidet am besten zwischen unfreien ländern (nordkorea, usa ) und halbwegs freien ländern.

  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Ernesto, halten zu Gnaden, aber der Vergleich NK/USA ist lächerlich. Bitte, zeige mit eine Zeitung in Nordkorea, die den Kurs der Regierung auch nur so annähernd scharf (wenn überhaupt) kritisieren kann, wie es analog in zahllosen amerikanischen Publikationen geschieht.

    Die schärfsten (publizistischen) Gegner von George W. Bush sitzen in den USA. Und das selbst unter der Notwendigkeit, Auflage zu machen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
    GESPERRT
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    44

    Standard Was ...

    ... wäre eigentlich problematisch dran, wenn Tillack tatsächlich Geld für Informationen gegeben hätte?

    OK! Der fragliche EU-Beamte, der hätte sicher ein Problem!

    Aber Tillack?

    Weshalb?

    Enzo

  9. #9
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    44

    Standard Ich denke nicht ...

    Zitat Zitat von Siran
    Vielleicht sollte man ein bischen abwarten, was überhaupt rauskommt. Dass Tillack und sein Arbeitgeber auf jeden Fall protestieren, ist ja eigentlich logisch. Wir können doch von außen überhaupt nicht feststellen, was an den Vorwürfen dran ist und was nicht.
    ... dass man da allzulange warten muss!

    Raumschiff Brüssel

    »Würde sich die EU bei uns um Beitritt bewerben, müssten wir sagen: demokratisch ungenügend.« (Günter Verheugen, EU-Erweiterungskommissar)

    Betrug, Korruption und Vetternwirtschaft

    Betrug, Korruption und Vetternwirtschaft - die Zustände, die Andreas Oldag und Hans-Martin Tillack in ihrem Buch »Raumschiff Brüssel« beschreiben, spielen sich nicht etwa in einer fernen »Bananenrepublik«, sondern im Herzen Europas ab, in den Institutionen der EU. Da gibt es einen Ministerrat, dessen Mitglieder lediglich auf nationale Vorteile aus sind, eine Kommission, die immer mehr zum undurchsichtigen Bürokratiemoloch wird, und ein Europaparlament, das es nicht wagt, etwas dagegen zu unternehmen.

    Wie die Demokratie in Europa scheitert

    Was Brüssel sagt, ist Gesetz. Immer mehr greift die EU in unser Alltagsleben ein. Welches Benzin wir tanken, welche Zusatzstoffe in die Schokolade kommen, ob die Kohle subventioniert wird und ob große Firmen fusionieren dürfen - all das und noch viel mehr wird in Brüssel entschieden. Längst hat der Euro die D-Mark ersetzt - mit unabsehbaren Folgen für die deutsche Wirtschaft. In Brüssel regiert eine mächtige EU-Kommission, die keiner gewählt hat, ein gewähltes Europaparlament, das wenig Macht hat und ein Ministerrat, in dem bevorzugt hinter verschlossenen Türen gekungelt wird.
    In ihrem Kern ist die EU ein vordemokratisches Gebilde geblieben - die Bürger bleiben außen vor, deswegen ist ihr Interesse gering. Das Raumschiff Brüssel entfernt sich von der Bodenstation. Dies ist um so bedenklicher, als der Einfluss der EU auf den Alltag der Menschen gewaltig ist. Wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte, erklären die Autoren anhand zahlreicher Beispiele. Sie zeigen Perspektiven auf, wie die Entwicklung zu einer modernen, demokratischen Union aussehen könnte.


    Herolde der europäischen Idee

    In Brüssel fehlt, sagt der deutsche Diplomat, Martin Kremer, »das grundlegende Merkmal innerstaatlicher Demokratie«, nämlich der Dauerstreit zwischen Regierung und Opposition. Ohne die öffentliche Diskussion wird in der EU kein »europäisches Publikum« entstehen. Das Medieninteresse an Brüssel ist gering mangels öffentlichen Streits. »Darum ist die Europaberichterstattung in Zeitungen und Fernsehen allzu oft reichlich trocken«, schreiben die Autoren und weiter: »Viele Brüsseler Korrespondenten sehen sich überdies nicht als Reporter im Dienst ihrer Leser, sondern als Herolde der europäischen Idee«.

    Defizite der Union

    Das Buch will mit zahlreichen Fallbeispielen die Defizite der Union belegen. Nach oberflächlicher Betrachtung eine Abrechnung mit Brüssel, aber bei genauerem Hinsehen eine zwar schonungslose, aber konstruktive Kritik des Brüsseler Apparates. »Das europäische Projekt ist längst viel zu wichtig, um es den Berufseuropäern zu überlassen«, schreiben Oldag / Tillack in ihrem Vorwort. »Warum sollen nicht die Bürger bei Wahlen entscheiden, welchen Kommissionspräsidenten und welche Mannschaft sie in Brüssel am Ruder sehen wollen?«

    aus: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Klar doch ... dass man so etwas gar nicht leiden kann - in Brüssel!

    Oder?

    Enzo

  10. #10
    Bakunin
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Ernesto, halten zu Gnaden, aber der Vergleich NK/USA ist lächerlich. Bitte, zeige mit eine Zeitung in Nordkorea, die den Kurs der Regierung auch nur so annähernd scharf (wenn überhaupt) kritisieren kann, wie es analog in zahllosen amerikanischen Publikationen geschieht.

    Die schärfsten (publizistischen) Gegner von George W. Bush sitzen in den USA. Und das selbst unter der Notwendigkeit, Auflage zu machen.
    sicherlich ist es etwas übertrieben, wenn wir das ganze szenario nur national betrachten ( obwohl dort auch kritiker einfach so verschwinden ), aber international gesehen ist es absolut richtig. die yankeeimperialisten unterstützen so viele antidemokratische regime, die auch gewaltsam gegen kritiker vorgehen, dass es keineswegs lächerlich ist.

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