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Thema: Nato-Truppe marschiert im Kosovo auf

  1. #21
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    Zur Zeit des römischen Reiches gehörte das Gebiet des heutigen Serbien zur Provinz Moesia superior. Seit dem Zerfall des Reiches 395 gehörte es zum oströmischen (byzantinischen) Reich.

    Etwa im 6. Jahrhundert siedelten sich Slawen auf dem Gebiet des heutigen Serbien an. Sie ließen sich zuerst in einer Gegend nieder, die Raszien genannt wird. Deshalb wurden sie jahrhundertelang außer als "Serben" auch als "Raszier" bezeichnet.

    Bis ins 9. Jahrhundert lebten die Serben unter nominaler Oberherrschaft des byzantinischen Reiches und in relativ friedlicher Nachbarschaft mit den Bulgaren. Der oberste Mann im Staat war der so genannte Groß-Zupan, der von den anderen Zupans als Anführer anerkannt wurde.

    830 schlossen sich die in loser Nachbarschaft lebenden Stämme unter Zupan Vlastimir zu einem staatenähnlichen Gebilde zusammen, um sich gegen die nun unter Khan Presiam gegen Byzanz vordrängenden Bulgaren wehren zu können.

    Unter Vlastimir und seinen Nachfolgern wurde Serbien (Raszien) in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich unter direktem Einfluss der "Slawenapostel" Kyrill und Method von Byzanz aus orthodox christianisiert.

    Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Bulgarien und Byzanz im 10. Jahrhundert war Serbien eher Byzanz zugeneigt. Um diese Gefahr auszuschalten, gab der bulgarische Zar Simeon I. vor, Caslav, einen am bulgarischen Hof aufgewachsenen Urenkel Vlastimirs als Groß-Zupan einsetzen zu wollen. Dies war aber nur ein Vorwand, um Serbien als Provinz zu annektieren. Caslav wurde zusammen mit anderen Zupans gefangen genommen. Viele, die nicht schon vorher geflohen waren, flohen nach Griechenland oder Kroatien.

    Nach Simeons Tod 927 kehrte Caslav als Befreier nach Serbien zurück. Er erkannte Byzanz als oberste Autorität an und bekam dafür Hilfe beim Wiederaufbau des Landes. Unter Caslav bekam der Staat, der etwas größer war als unter Vlastimir, wieder inneren Zusammenhalt. Nach seinem Tod bei einem Angriff der Ungarn zerfiel er aber wieder.

    Im 11. Jahrhundert gab es das erste in größeren internationalen Rahmen anerkannte serbische Königtum unter Mihaljo von Zeta. Dieser hatte zuerst - u.a. durch seine Heirat - eine engere Verbindung zu Byzanz gesucht. Als aber Byzanz im Kampf gegen die Normannen geschwächt war, brach er seine Neutralität und unterstützte einen Aufstand der südslawischen Völker gegen die byzantinische Oberherrschaft. Nachdem dieser gescheitert war, suchte er Unterstützung im Westen, beim Papst. Mitverantwortlich für diese Wende war auch, dass Mihaljo ein eigenes Erzbistum und den Königstitel wollte. Der Papst, der nach dem Schisma von 1054 Interesse daran hatte, die Herrscher an den Rändern seines Einflussgebietes für sich zu gewinnen, ernannte Mihaljo zum König und machte somit sein Land Duklja zum ersten anerkannten serbischen Königtum.


    Das Großserbische Reich

    Im 12. Jahrhundert beginnt unter Stefan Nemanja eine der wichtigsten Perioden für das serbische Nationalbewusstsein. Stefan, der wahrscheinlich irgendwie mit der herrschenden Familie von Raszien verwandt war, besiegt in der Schlacht bei Pantino seine Brüder im Kampf um die Herrschaft und schließt mit den beiden überlebenden Brüdern eine Union, in der sie ihn als Groß-Zupan anerkennen. Diese Union und sein "Mitschwimmen" bei einem Angriff der Venezianer und der Ungarn auf Byzanz bringen ihn in Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser Manuel. In einer erniedrigenden Prozedur unterwirft er sich aber und sichert so dem Land für einige Jahre Stabilität.

    Doch nach dem Tod Manuels im Jahr 1180 macht er sich die verworrene Situation in Byzanz zunutze, um dem Reich die Unabhängigkeit und große Gebiete abzuringen - darunter das Kosovo und die Gegend um Niš, das zur neuen Hauptstadt wird. In einem Friedensvertrag mit den byzantinischen Kaiser Isaak II. Angelos wurde seinen Expansionsbestrebungen Einhalt geboten, aber gleichzeitig blieben die neuen Grenzen des Landes weitgehend unangetastet.

    1196 dankt Stefan Nemanja zugunsten seines mittleren Sohnes Stefan ab und entsagt als Mönch Simeon allem Weltlichen. Er wirkt aber auch noch als Mönch prägend für die weitere Geschichte Serbiens: Er gründet zahlreiche Kirchen und Klöster (darunter die berühmtem Klöster Studenica und Hilandar) und wird nach seinem Tod 1199 ein wichtiger serbischer Nationalheiliger.

    Stefan Nemanjic, der Sohn, brauchte einige Jahre, bis er die Herrschaft 1207 endgültig gegen seinen älteren Bruder Vukan behauptet hatte. Eine viel wichtigere Rolle für Stefans über 30jährige Regierungszeit - und darüber hinaus bis heute - spielte aber sein jüngerer Bruder Rastko, der als der Heilige Sava bekannt wurde.

    Als sich die serbische Politik nach anfänglich guten Beziehungen zu Byzanz infolge der Einnahme Byzanz' durch den 4. Kreuzzug eher dem Westen zuwandte, erwirkte Sava bei Papst Honorius III., dass dieser seinen Bruder Stefan 1217 zum König krönte. Damit bekam Stefan den Beinamen "Prvovencani", der Erstgekrönte und die von seinem Vater begründete Dynastie der Nemanjiden war bestätigt und gestärkt.

    Die wichtigste und folgenreichste Tat Savas aber war, dass er bei einem Besuch beim byzantinischen Patriarchen im Nicäanischen Exil das Recht erwirkte, eine autocephale (autonome) serbisch-orthodoxe Kirche zu gründen. Diese Kirche mit ihren ersten aus Serbien stammenden Heiligen Simeon und Sava sollte - besonders in der langen Zeit der osmanischen Herrschaft - das Fundament für das serbische Selbstbewusstsein bilden. Mit der Schaffung eines Rechtskodex - des so genannten Nomocanon - schuf Sava zudem die Grundlage für eine enge Verbindung zwischen Kirche und Staat, die ebenfalls sein Geschlecht überdauern sollte.

    Während des Nemanjiden-Reichs im 13. Jahrhundert kam es auch zu wichtigen Veränderungen in der sozialen Struktur des Staates. Aus den Zupans, den Stammesfürsten, wurden Adelige. Die einst freien Bauern gerieten zunehmend in deren Abhängigkeit. Die Städte erhielten Sonderrechte. So wurde aus dem losen Stammesverband ein feudaler Staat mit einem etablierten Herrschergeschlecht, das angeblich von Gottes Gnaden legitimiert war, sowie einer starken Nationalkirche.

    Eine weitere Konsolidierung erfuhr das Reich unter der langen Herrschaft von Stefan Uros I. (1243-1276), der als dritter Sohn des Stefan Prvovencani nach seinen Brüdern Radoslav und Vladislav die Herrschaft antrat. Die außenpolitischen Konflikte hielten sich in Grenzen und so konnte der wirtschaftliche Ausbau voranschreiten. Dieser beruhte vor allem auf dem Bergbau: Bergwerke zum Abbau von Gold und Silber, aber auch Eisen, Kupfer und Blei wurden gegründet. Um diese herum entstanden Siedlungen, der Handel kam in Schwung. Durch Privilegien für deutsche Bergarbeiter aus Transsilvanien und Handelsleute aus Ragusa, das als Hafen für Serbien eine wichtige Rolle spielte, kamen Angehörige anderer Völker nach Serbien.

    Der nächste wichtige Herrscher nach der kurzen Regierungsperiode von Uros' Sohn Dragutin (1276-1282) war dessen jüngerer Bruder Stefan Uros II. Milutin (1282-1321), auch "Uros der Mächtige" oder "Uros der Heilige" genannt. Er setzte den wirtschaftlichen Ausbau seines Vaters und die Tradition der Kirchen- und Klöstergründungen seiner Vorfahren fort. Unter ihm stieg Serbien zur dominierenden Macht am Balkan auf, u.a. durch Gebietsgewinne in Makedonien. In Skopje gründete er denn auch jenen Hof, der für ihn und seine Nachfolger zum wichtigsten werden sollte.

    Nach anfänglichen Reibereien mit Byzanz schloss Uros II. 1299 einen Friedensvertrag mit dem byzantinischen Kaiser Andronikos II. Palaiologos und heiratete seine Tochter. Er übernahm das byzantinische Hofzeremoniell und sah sich angesichts des geschwächten byzantinischen Reichs als der legitime Fortführer der byzantinischen Tradition.

    Uros' Sohn Stefan Uros III. Decanski konnte sich in der kurzen Zeit, die er zwischen seinem Vater und seinem Sohn Dušan zum Zug kam, außenpolitisch bewähren. In der Schlacht bei Velbuzd (heute Kjustendil) besiegte er die Bulgaren, die ab nun für längere Zeit treue Verbündete bleiben sollten.

    Von seinem Vater war Stefan Decanski in seiner Kindheit als Geisel zu den Tataren geschickt und später - als er sich vom Adel dazu aufgestachelt 1314 gegen ihn erhob - geblendet und ins Exil geschickt worden. Von seinem Sohn wurde er 1331 eingesperrt und kurze Zeit später auf mysteriöse Weise ermordet. Das alles war mehr als genug, um ihn heiligzusprechen und als Märtyrer zu verehren.

    Unter Stefan Uros IV. Dušan (1331 - 1355), dem mächtigsten aller serbischen Herrscher, erreichte das Großserbische Reich seinen Höhepunkt. Danach sollte es allerdings schnell bergab gehen.

    Nicht nur durch Kriegsführung, sondern auch durch geschicktes Ausnützen der politischen Machtverhältnisse gewann er - vor allem vom byzantinischen Reich - weite Gebiete dazu, darunter fast ganz Albanien und jene Teile Makedoniens, die sich bis jetzt noch nicht unter serbischer Herrschaft befanden (mit Ausnahme Thessalonikis). Sein Reich erstreckte sich schließlich von der Donau im Norden weit ins heutige Griechenland im Süden und von Dubrovnik im Westen bis kurz vor Sofia im Osten. Zu Weihnachten 1345 ernannte er sich selbst zum "Kaiser aller Serben und Griechen" ("Imperator Rasciae et Romaniae") und ließ sich zu Ostern 1346 krönen. Doch Kaiser konnten nur vom Patriarchen gekrönt werden. Da er mit Byzanz in Fehde war, ließ er in einem Konzil serbische und bulgarische Kirchenmänner den Erzbischof von Pec, Joanikije, zum Patriarchen von Serbien erheben. Der Patriarch von Konstantinopel belegte darauf Dušan, den neuen Patriarchen und die neuen Kirchenfunktionäre mit dem Bann.

    Dušans Reich wurde nach byzantinischem Muster unter Führung des serbischen Adels verwaltet. Die weitgehenden Rechte von Adel und Kirche wurden 1349 in einem umfassenden Rechtskodex, dem so genannte "Zakonik" festgelegt. Da der feudale Adel und die Staatsfunktionäre ihre Rechte aber immer wieder missbrauchten, mussten die Gesetze so modifiziert werden, dass sich schließlich für den serbischen und den griechischen Teil separate Verwaltungssysteme ergaben.

    Mit seinem neuen Titel als Herrscher von "Romania", d.h. Ostrom, erhebt Dušan offen Anspruch auf den Thron von Byzanz. Er gerät damit in Konflikt mit Johannes Cantacuzenus, dessen Ansprüche er 1342/1343 noch unterstützt hatte. Cantacuzenus, der mit der Tochter des Osmanenführers Orhan verheiratet ist, ruft die Osmanen gegen die Serben zu Hilfe. Damit waren die Weichen für das Eindringen der Türken am Balkan und den Niedergang des Großserbischen Reiches gestellt.

    Dušan konnte seine Pläne nicht zu Ende führen, da er 1355 plötzlich und auf mysteriöse Weise starb.

    Sein Sohn und Nachfolger Stefan Uros V. (1355 - 1371), genannt "der Schwache", konnte das Reich nicht zusammenhalten. Die Feudalherren über die einzelnen Gebiete wurden immer mächtiger. Manche spalteten sich - teils mit Hilfe äußerer Rivalen Serbiens - völlig ab, andere erkannten Uros zwar nominell an, gebärdeten sich aber auf ihren Gebieten wie souveräne Herrscher, ließen Münzen prägen, nahmen Steuern ein etc. So hatte das Reich Anfang der 1360er Jahre große Gebiete im heutigen Albanien und Griechenland (Albanien, Epirus und Thessalien) verloren, in der Region Zeta (im Westen an der Adriaküste) hatte eine Familie Balšic die Macht, in Makedonien die Brüder Vukašin und Jovan Uglješa, bekannt als Mrnjacevics . Zeta und Makedonien befanden sich offiziell noch unter der Herrschaft Uros', der tatsächlich nur mehr Zentralserbien in seiner Macht hatte.

    1365 bekam Vukašin Mrnjacevic den Königstitel und alle Rechte eines Mitregenten. Da Uros V. kinderlos war, bedeutete das die Übergabe der Erbrechte und den Anfang vom Ende der Dynastie der Nemanjiden.


    Der Kampf gegen die Osmanen

    Doch die Bedrohung durch die Osmanen ließ einen Machtkampf ausbleiben. 1371 besiegten die Türken die Serben in der Schlacht an der Marica (einem Fluss im heutigen Bulgarien). Diese Schlacht ist im Bewusstsein der Serben weniger präsent als die durch Legenden verklärte Schlacht am Amselfeld (Kosovo polje), war aber mindestens so entscheidend für das weitere Schicksal Serbiens. Die Mrnjacevics fielen in der Schlacht, Uros V., der nicht teilgenommen hatte starb unerwartet zwei Monate später.

    Die Türken überließen zunächst das eroberte Territorium den lokalen Herrschern, von denen sich einige unterwarfen, bevor sie mit Gewalt geschlagen würden. So wurde auch Kraljevic Marko, der Sohn von Vukašin Mrnjacevic, zu einem Vasallen des osmanischen Sultans Murad I. Obwohl er für den Sultan kämpfte wurde er eine der zentralen Figur der serbischen Folklore, die sich ihrem Beherrscher nur widerwillig unterordnet.

    Das Territorium, das sich noch in der Kontrolle den Osmanen befand, war unter verschiedenen Feudalherren aufgeteilt. Zeta hatte weiterhin die Familie Balšic, Teile Rasziens, des Kosovo und Nordmakedoniens gehörten Vuk Brankovic, Zentralserbien und Teile des Kosovo hatte Lazar Hrebeljanoviic. Dieser Lazar wurde durch den Gewinn von Gebieten, die er gemeinsam mit dem bosnischen Ban Tvrtko dem Zupan Nikola Altomanovic abrang, bald zum mächtigsten unter den Feudalherren und sollte schließlich zu einer der wichtigsten Figuren für die serbische Geschichte und das serbische Nationalbewusstsein werden.

    Durch geschickte Heiratspolitik - er selbst heiratete eine Nachfahrin der Nemanjiden - gelang es ihm, seine Stellung zu festigen und Allianzen zu schließen. Dabei stand das Bestreben im Vordergrund, die ehemals serbischen Länder gegenüber dem drohenden Ansturm der Osmanen zu konsolidieren. Er war etwa vorsichtig genug, Ban Tvtrko dessen selbstverliehenen Titel "König der Serben und Bosniens" nicht abzusprechen, obwohl er sich selbst "Herrscher aller Serben" nannte.

    Ein wichtiger Schritt zur Konsolidierung der bedrohten Gebiete war die Aufhebung des Kirchenbanns über die abgespaltene serbische Kirche, die Lazar 1375 erwirkte. Auch die Aufnahme von Flüchtlingen aus den türkisch kontrollierten Gebieten - unter ihnen viele Vertreter der Kirche und der Intelligenz - bedeutete eine Stärkung von Lazars Position. Auf die Unterstützung der Kirche konnte er rechnen, da ihre Vertreter in ihm den großen Hoffnungsträger für eine Wiedervereinig der serbisch-orthodoxen Gebiete sahen.

    Unterdessen begannen die Türken, nachdem sie einige Zeit mit der Konsolidierung ihrer Herrschaft in den gewonnenen Gebieten Bulgariens und Makedoniens beschäftigt gewesen waren, Mitte der 1380er Jahre Serbien selbst anzugreifen. Es war klar, dass es zu einer entscheidenden Schlacht kommen musste.

    Am 15. Juni 1389 trafen Serben und Türken in der Schlacht am Amselfeld (Kosovo polje) aufeinander. Beide Seiten waren gut gerüstet: Sultan Murad I. führte die Truppen selbst an und brachte seine beiden Söhne mit, Lazar hatte die Unterstützung von Vuk Brankovic und der Männer des bosnischen Königs Tvrtko. Über die Schlacht selbst ist wenig bekannt, außer dass neben vielen anderen auch die beiden Anführer umkamen. Der Ausgang der Schlacht war zunächst unklar. In Europa verbreiteten sich Gerüchte über eine Niederlage der Türken. Erst später, im Licht der darauf folgenden Ereignisse, gingen die Interpretationen in die Richtung einer Niederlage der serbischen Seite, da die Serben größere Verluste erlitten und im Gegensatz zu den Osmanen kaum mehr Ressourcen für weitere Auseinandersetzungen hatten.

    Dies war auch Lazars Witwe Milica klar und deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als sich den Forderungen von Murads Sohn und Nachfolger Bayezid nach Unterwerfung zu beugen. Serbien wurde zum Vasallenstaat der Osmanen. Doch auch in diesem musste sich Lazars Clan erst gegen die anderen Feudalherren behaupten, zumal Lazars Sohn Stefan Lazarevic 1389 noch zu jung war, um die Nachfolge anzutreten. Milica beauftragte gelehrte Mönche mit dem Verfassen einer Vita Lazars, die eine Heiligsprechung vorbereiten und begründen sollte. Ein wichtiger Grund dafür war, dass die Macht des Stefan Lazarevic auf einer wesentlich besseren Basis stand, wenn er einen Heiligen als Vorfahren vorweisen konnte. Damit begann die Mythenbildung um die Schlacht am Amselfeld und ihren Helden Lazar, die noch heute in den Konflikten um das Kosovo als fester Bestandteil des serbischen Selbstbewusstseins ihre Wirkung zeitigt.

    Die baldige Heiligsprechung Lazars konnte seinem Sohn zwar die führende Position im Vasallenstaat sichern, dennoch musste Stefan Lazarevic, als er die Volljährigkeit erreicht hatte, zunächst mit seinen Männern Sultan Bayezid militärische Unterstützung leisten. Er verhalf ihm 1396 zum Sieg gegen die Kreuzfahrer bei Nikopolis und war 1402 bei der Niederlage gegen die Mongolen in der Schlacht bei Angora (Ankara) dabei. Der Sultan wurde hier gefangen genommen, Stefan nutzte die Chance, um der osmanischen Herrschaft zu entkommen.

    Er ließ sich vom byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos den Titel "Despot" verleihen und kehrte nach Serbien zurück, wo er seinem Land unter ungarischer Oberherrschaft zu einer letzten Blütezeit verhilft. Von den Ungarn bekam Stefan - vor allem im Donauraum und in Südungarn - Gebiete dazu, unter anderem auch Belgrad, das er zur neuen Hauptstadt ausbaut. Nach wilden und wirren Bruderkämpfen, sowohl im serbischen als auch im osmanischen Herrscherhaus, schließt Stefan einen Friedensvertrag mit dem neuen Sultan Mehmed, der es ihm ermöglicht, den Großteil der serbischen Länder noch einmal unter sich zu vereinigen.

    Stefan Lazarevic ist nicht nur als mittelalterlicher Ritter, sondern auch als humanistisch gebildeter Gelehrter und Dichter in die Geschichte eingegangen, der Serbien den Weg vom Feudalstaat zu einem an den Idealen von Humanismus und Renaissance orientierten Staat gewiesen hat, in dem besonders die Städte und der Handel einen Aufschwung erlebt haben.

    Nach seinem Tod 1427 folgte ihm sein Neffe Djuradj Brankovic nach. Obwohl er gleich zu Beginn seiner Regierungszeit einige Gebiete an Ungarn und Türken verlor, hatte er noch immer einen großen und reichen Staat unter sich, der von Donau und Save bis zur Adria reichte. Nachdem er Belgrad an die Ungarn zurückgegeben hatte, ließ er an der Donau eine neue Hauptstadt bauen - Smederevo, das bald den Ruhm eines neuen Konstantinopel erlangte.

    1438 begann Sultan Murad II., dessen Vasall Djuradj war, mit massiven Angriffen auf serbisches Territorium. Djuradj setzte sich zunächst relativ erfolgreich zur Wehr. Nach der Schlacht bei Varna, wo die Ungarn unter Wladislaw I. Jagiello und dem Feldherren Johann Hunyadi gegen die Osmanen unterliegen, wird Serbien zur Bufferzone und zum Mediator zwischen diesen beiden Parteien.

    Auch den Angriffen Sultan Mehmeds II., des Eroberers von Konstantinopel, leistet Djuradj noch Widerstand. Doch als 1456 mit Djuradj und Johann Hunyadi zwei wichtige Anführer des Widerstands gegen die Osmanen sterben, hat Serbien wenig Chancen mehr. Djuradjs Nachfolger Lazar, der einzige seiner vier Söhne, der nicht von den Osmanen geblendet worden ist, stirbt bereits im Jänner 1458. Damit ist Serbien ohne Regierung und den Osmanen ausgeliefert. Mit der Einnahme Smederevos 1459 wird Serbien Teil des osmanischen Reichs und hört als Staat für mehrere Jahrhunderte auf zu existieren.

    Das ist nur eine deutsche grobe zusammenfassung der geschichte serbiens
    damit ihr wisst vorüber ihr redet!! :rolleyes:

  2. #22
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    wenn ich so argumentiere gab es fast überall in europa, sogar in afrika einmal germanische stämme, trotzdem wird niemand die forderung erheben:
    galicien ist deutsch, wir werden bis zum letzten man darum kämpfen.
    ist doch lächerlich.

  3. #23
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    Zitat Zitat von moxx
    wenn ich so argumentiere gab es fast überall in europa, sogar in afrika einmal germanische stämme, trotzdem wird niemand die forderung erheben:
    galicien ist deutsch, wir werden bis zum letzten man darum kämpfen.
    ist doch lächerlich.
    wer argumentiert so? ich red vom balkan und nich vom SORBENLAND in deutschland Lutzische Sorben könnten wir nach deiner argumentation auch beanspruchen!!wir fordern aber nur den boden der schon immer uns gehört hat und nicht irgendwelche eroberten gebiete wo wir andere unterworffen haben,den Serbien hat noch nie ein land unterworffen sie kamen alle freiwillig in unser land und bekamen alle rechte um jetzt das "recht"zu habe unabhängikeit zu fordern!!

  4. #24
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    ehrlich gesagt glaube ich, das sich der balkan immer weiter in immer kleinere einheiten zerlegen wird, bis die menschen merken, dass sie überhauptnichts mehr erreichen können. dann werden sie sich vielleicht überlegen, ob sie sich nicht wieder zusammentun...
    mal schaun,
    @legija
    ich habe nicht gesagt, dass ein teil eines staates sich einfach aus diesem herauslösen kann. nur ist es doch einfach so das du mit so einem nationalen getöse, jetzt mal vorn angestellt ob historisch der kosovo zu serbien gehört oder nicht, kaum einen bewohner des kosovos beeindrucken wirst. da dies nämlich de vacto hauptsächlich albaner sind, die von einem serbischen diktat nichts wissen wollen.
    die lausitzer sorben erheben deswegen keinen widerspruch gegen den deutschen staat, weil ihre minderheitenrechte eingehalten und gewährt sind. der erhalt der sorbischen sprache wird offiziel gefördert.
    das hätte man im kosovo vielleicht auch machen sollen...denn normalerweise ist es doch so; ubi bene ubi patria, und wer will schon in albanien leben.
    mal ganz davon abgesehen das es den serben um einiges besser ginge hätten sie ihr nationalistisches abenteuer unterlassen.
    ich gebe zu ist schlecht formuliert aber es ist schon spät
    MfG

  5. #25
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    Zitat Zitat von moxx
    ehrlich gesagt glaube ich, das sich der balkan immer weiter in immer kleinere einheiten zerlegen wird, bis die menschen merken, dass sie überhauptnichts mehr erreichen können. dann werden sie sich vielleicht überlegen, ob sie sich nicht wieder zusammentun...
    mal schaun,
    @legija
    ich habe nicht gesagt, dass ein teil eines staates sich einfach aus diesem herauslösen kann. nur ist es doch einfach so das du mit so einem nationalen getöse, jetzt mal vorn angestellt ob historisch der kosovo zu serbien gehört oder nicht, kaum einen bewohner des kosovos beeindrucken wirst. da dies nämlich de vacto hauptsächlich albaner sind, die von einem serbischen diktat nichts wissen wollen.
    die lausitzer sorben erheben deswegen keinen widerspruch gegen den deutschen staat, weil ihre minderheitenrechte eingehalten und gewährt sind. der erhalt der sorbischen sprache wird offiziel gefördert.
    das hätte man im kosovo vielleicht auch machen sollen...denn normalerweise ist es doch so; ubi bene ubi patria, und wer will schon in albanien leben.
    mal ganz davon abgesehen das es den serben um einiges besser ginge hätten sie ihr nationalistisches abenteuer unterlassen.
    ich gebe zu ist schlecht formuliert aber es ist schon spät
    MfG


    das ist falsch,aus kosovo kommen mehr albanische lehrer,prof.,ärzte,politiker,generäle, gebildete studierte als aus albanien bei uns hatten sie alle rechte (eigene universitäten,schule,arztpraxen,moscheen,
    gingen zum millitär und konnten auch bis zum general aufsteigen waren polizisten und polizei-schefs,) und sogar eine autonomie,was die sorben nicht haben!

    und die sorben fordern auch nicht das hier:

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    :2faces:

  6. #26
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    Zitat Zitat von Gothaur
    So gesehen gäbe es eine Menge Ecken auf der Erde, wo eine Mauer dringend notwendig wäre.
    Es zeigt aber auch, wenn eine Intervention seitens der NATO, wie geschehen, zwar einerseits gerechtfertigt, aber andererseits auf offensichtlichen Lügen aufgebaut, durchgeführt wird, dann kann halt nichts vernünftiges dabei herauskommen.
    Die grundsätzlichen kulturellen, und ethnischen Probleme werden nicht gelöst, sondern höchstens eingefroren.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es wieder zwischen den Ethnien knallen wird.
    Gothaur
    Und wenn wir hundert oder mehr Jahre brauchen bis die aufhören sich die Köpfe einzuschlagen ist ein Eingreifen ob mit oder ohne Lügen nötig, denk an die unschuldigen Menschen die einfach ihr Leben leben wollen. Zusehen wäre in meinen Augen die Duldung von Massenmord und Vergewaltigung, leider haben wir nicht die Möglichkeit überall wo dies geschieht einzugreifen.
    Noch nicht.

  7. #27
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    betrachtet man sich die albaner im allgemeinen, so muss man feststellen...

    ..sie sind äußerst gewaltbereit, primitiv, zurückgeblieben und ungebildet. ebenso unfähig einen staat zu bilden, wie so manche afrikaner !

    wobei die serben da nicht viel zurückstehen. besonders was gewalttätiges verhalten betrifft.

    persönlich habe ich sowohl mit serben als auch mit albanern negative erfahrungen gemacht. nur mit albanern waren diese noch negativer... :2faces:

    dennoch ist mir der kosovo als christliches bollwerk lieber, als ein islamisches...
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
    Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
    der wollte keine Knechte,
    drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
    dem Mann in seine Rechte,
    drum gab er ihm den kühnen Mut,
    den Zorn der freien Rede,
    dass er bestände bis aufs Blut,
    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  8. #28
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    Zitat Zitat von kettnhnd
    betrachtet man sich die albaner im allgemeinen, so muss man feststellen...

    ..sie sind äußerst gewaltbereit, primitiv, zurückgeblieben und ungebildet. ebenso unfähig einen staat zu bilden, wie so manche afrikaner !

    wobei die serben da nicht viel zurückstehen. besonders was gewalttätiges verhalten betrifft.

    persönlich habe ich sowohl mit serben als auch mit albanern negative erfahrungen gemacht. nur mit albanern waren diese noch negativer... :2faces:

    dennoch ist mir der kosovo als christliches bollwerk lieber, als ein islamisches...

    das find ich ist mal eine objektive meinung,die erste die ich hier lese!

    aber was die staatenbildung der serben betrifft,als wir noch
    im kosovo waren war ruhe und ordnung man konnte seiner arbeit
    oder schule nachgehen,die angeblichen "massenvertreibungen von albanern",
    haben erst mit begin der luftschläge der nato begonnen(vobei sie
    auch von den radikalen kräften der albaner und der nato inszieniert wurden um
    den luftschlag zu rechtfertigen,es wurden haufenweise flug-
    zettel der nato abgeworfen vorauf stand auf 3 sprachen,das sie fliehen
    müssten aber dazu später mal mehr wenn es jemand wünscht)


    und hier noch etwas was zeigt,das wir zu den ältersten staaten der erde gehören und das wir vor vielen in europa
    einen funktionierenden staat hatten!


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    nur mal so für geschichtliche auffrischung! :2faces:

  9. #29
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    Zitat Zitat von RoWiSch
    Und wenn wir hundert oder mehr Jahre brauchen bis die aufhören sich die Köpfe einzuschlagen ist ein Eingreifen ob mit oder ohne Lügen nötig, denk an die unschuldigen Menschen die einfach ihr Leben leben wollen. Zusehen wäre in meinen Augen die Duldung von Massenmord und Vergewaltigung, leider haben wir nicht die Möglichkeit überall wo dies geschieht einzugreifen.
    Noch nicht.

    genau und deswegen hat man auch zugelassen das in ruanda knapp
    ne million menschen abgeschlachtet wurde und man hat sich aus
    somalia feige zurückgezogen weil die afrikaner nicht mehr mit bannanen
    werfen! :klatsch:

    echt super arbeit von "euch"!!

    ich denke eher die nato kann überall zum einsatz kommen
    und vorallem in den ländern wie oben genannt weil sie da mehr bewirken würden wie auf dem balkan!! :]

    aber die new world order hat andere interessen!

    die nato verfolgt diese nur also im endefekt marionetten der
    "NOVUS ORDO SECLORUM" :ahh:

  10. #30
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    Zitat Zitat von Legija
    genau und deswegen hat man auch zugelassen das in ruanda knapp
    ne million menschen abgeschlachtet wurde und man hat sich aus
    somalia feige zurückgezogen weil die afrikaner nicht mehr mit bannanen
    werfen! :klatsch:

    echt super arbeit von "euch"!!

    ich denke eher die nato kann überall zum einsatz kommen
    und vorallem in den ländern wie oben genannt weil sie da mehr bewirken würden wie auf dem balkan!! :]

    aber die new world order hat andere interessen!

    die nato verfolgt diese nur also im endefekt marionetten der
    "NOVUS ORDO SECLORUM" :ahh:
    Es geht aber nicht um die Nato sondern um die Truppen die eingesetzt wurden, Menschen wie dich davon abzuhalten andere Menschen zu ermorden und zu vergewaltigen. Ich sagte ja man kann leider noch nicht überall eingreifen. Es gibt auch keine New World Order da wie du sicherlich durch den Golfkrieg gemerkt hast jedes Land eigen Interessen verfolgt.

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