Liebe Leute,
auf ausdrücklichen Wunsch von wtf möchte ich Euch hier die Möglichkeit geben, all Eure mediengeprägten Vorurteile über den Sozialismus und Kommunismus lächerlich zu machen.
Ich gebe mal ein Reizthema vor: Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS).
Den Meisten dürfte es unter "Stasi" bekannt sein. Es war der Geheimdienst der DDR, durch welchen die Sicherheit des sozialistischen Staates nach innen und außen gewährleistet wurde.
Vor der Konterrevolution 1989/90 war ich, wie viele DDR-Bürger, nicht gerade ein Freund dieser Institution, da ich erstens dem damaligen Staat, insbesondere seiner Führung, nicht sonderlich zugetan war und infolgedessen zweitens eine Weile unter Beobachtung stand. So kam es, daß ich noch bis lange nach der Konterrevolution insbesondere die nach innen agierenden Teile dieser Institution ablehnte. Dabei ist gerade heute, da wir wieder im Kapitalismus leben müssen, offensichtlich, wie nötig ein solcher Dienst war und daß er nicht effektiv genug arbeitete.
Damit mir hier nicht unterstellt wird, ich würde ein Loblied auf das MfS singen: Gerade aufgrunddessen, daß und mit welchem Aufwand ich beobachtet wurde, während gefährliche Sozialismusverräter in führenden Positionen unbehelligt blieben, wird klar, daß das MfS ungeeignet war, den Sozialismus zu sichern. Ein weiteres wichtiges Indiz war der ständig steigende Aufwand für die Tätigkeit gegenüber der eigenen Bevölkerung, welcher andererseits ja seitens der DDR-Presse ein wachsendes "sozialistisches Bewußtsein" attestiert wurde.
Zudem nutzen Etliche, analog zur SED, das MfS für ihre persönliche Karriere. Mit solchen Leuten läßt sich aber im wahrsten Sinne des Wortes, kein Staat machen. In der heutigen kommunistischen Bewegung sind deshalb auch nur wenige ehemalige MfS-Mitarbeiter zu finden.
Manchmal bedauere ich, nicht selbst in so konsequenter Form für den Schutz des Sozialismus gearbeitet, sondern im Gegenteil zu den Dummköpfen gehört zu haben, welche 1989 unter der damals unrealistischen Spinnerei eines besseren Sozialismus zu seiner Beseitigung beitrugen.
Beim Nächstenmal werde ich klüger sein.