Normalerweise sollte es ja so sein: Natürlich ist es grundsätzlich gut und kann unter Umständen bei einigen von vorteil sein wenn man eine hochqualifizierte Ausbildung hat. Das ist nicht die Frage!
Und natürlich gibt es Berufe die eine besondere Qualifizierung vorraussetzen.
Trotzdem! Wie ist es denn im Allgemeinen?
Wozu braucht ein Bauherr einen "Meister", wenn ungelernte Kräfte, die seit ein paar Jahren auf dem Bau arbeiten, genauso gut eine Mauer hochziehen können!? Und dies können sie sogar um einiges billiger!
Man kann fünmal seinen Berufsabschluss auf den Tisch legen - wenn neben mir einer steht der ebenfalls den zweier Führerschein hat und annähernd mit der selben Erfahrung aufwarten kann und weniger lohn verlangt, dann ist der Berufsabschluss nicht das Papier wert auf den er geschrieben steht.
Und genauso verhält es sich mit dem Abitur von dem manche glauben, es sei sowas wie eine garantie für einen Arbeitsplatz.
Ich will damit nicht sagen dass man auf den Berufsabschluss verzichten soll. Nein! Moralisch und unter Umständen auch für die Qualität der Arbeit (wenn der Ungelernte noch neu ist) ist dieser sicher gut. Und mit einem Berufsabschluss hat man immerhin, wenn man wenigstens noch etwas positiv denkt, den Hauch einer Chance, etwas besser bezahlt zu werden oder gar für einen Aufstieg. Aber - ein Ungelernter, jemand ohne Abitur oder jemand mit einem schlechten Zeugnis hat diese chance auch; nämlich dann wenn er seine Arbeit sehr gut macht. Unter Umständen muss er sich sogar noch mehr beweisen wie eine Fachkraft.
Wie auch immer. Das Entscheidende ist aber die Mentalität des Kapitalismus!
Kapitalismus heißt in erster Linie, ein Produkt mit Profit zu verkaufen. Eben durch den viel gerühmten, harten Konkurrenzkampf und durch die eigene Gier muss der Profit gesteigert werden. Erfolgreich ist, wer mehr billiger produziert. Das, was immer am teuersten an der Produktion ist, ist der Mensch!
Also wird er da weggelassen, wo man ihn mittels Automatisierung ersetzen kann oder dort wo menschliche Kräfte gebraucht werden, durch billigere ersetzt! So einfach ist das.
Durch die fortschreitende Globalisierung hat ein entsprechend finanzkräftiger Produktionsmittelbesizter jetzt noch mehr Auswahl - nämlich von Ländern dessen Lebensstandard und Kosten derart niedrig sind, dass deren Lohnkosten niemals von einem hiesigen Arbeitnehmer gehalten werden können.
Gutes Beispiel: indische IT-Spezialisten.
Ein erfolgreich bestandenes Abitur spielt da keinerlei Rolle mehr. Andere können dieselbe Arbeit verrichten und das um ein Vielfaches billiger. So viel zu dem und der "Garantie"!
Langer Text - kurzer Sinn---> Abitur, Ausbildung, Leistung usw.sind KEINE GARANTIE für ein geregeltes oder gar gutes Leben bzw. ein Gehalt!
Deshalb halte ich den Kapitalismus für menschenverachtend. In der DDR gab es das nicht.