San Francisco - Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat seinen Justizminister Bill Lockyer zum sofortigen Einschreiten gegen die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare in San Fransisco aufgefordert. Die Homosexuellen-Ehen stellten eine "unmittelbare Bedrohung der bürgerlichen Ordnung" dar und verstießen gegen die Gesetzeslage in dem US-Bundesstaat, schrieb Schwarzenegger an Lockyer.
Schwarzenegger will sofortige Schritte unternehmen
"Ich weise Sie hiermit an, sofortige Schritte zu unternehmen, um eine endgültige juristische Lösung dieser Kontroverse zu erreichen", heißt es in Schwarzeneggers Schreiben weiter. Wenige Stunden zuvor hatte ein Richter einen Antrag auf Verbot der Homosexuellen-Ehen abgelehnt. Mehr als 3.200 schwule oder lesbische Paare haben zwischenzeitlich in San Fransisco geheiratet.
Richter lehnt Verbotsantrag ab
In dem mit Spannung erwarteten Gerichtsurteil lehnte Richter Ronald Quidachay am Freitag den Verbotsantrag der konservativen Gruppierung Kampagne für kalifornische Familien (CCF) ab. Quidachay hatte die ursprünglich schon für Dienstag erwartete Entscheidung mit der Begründung verschoben, die Gruppe habe nicht die erforderlichen Verfahrensschritte eingehalten und ihren Antrag nicht ausreichend begründet. Zuvor hatte bereits ein anderer Richter einen Antrag von Gegnern der umstrittenen Trauungen zurückgewiesen, die Stadt solle die Homo-Ehe sofort verbieten.
Run auf Standesämter ausgelöst
Die Entscheidung des neuen demokratischen Bürgermeisters Gavin Newsom, sich über das Verbot der Homosexuellen-Ehe in Kalifornien hinwegzusetzen, löste bei Lesben und Schwulen einen wahren Run auf die Standesämter von San Francisco aus. Seit dem 12. Februar ließen sich bereits mehr als 3.200 gleichgeschlechtliche Paare trauen. Gegner der Homosexuellen-Ehe drohen, die Stadtverwaltung mit einer Prozesslawine zu überrollen.
Das Thema spaltet die Nation, seit das Oberste Gericht von Massachusetts im vergangenen November das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe für verfassungswidrig erklärt hatte. US-Präsident George W. Bush, erwägt bereits eine Initiative, um das Verbot in der Bundesverfassung festzuschreiben. (joe/AFP)