Die Hälfte aller Lehrer an Gymnasien ist über 50 Jahre
Den Mülheimer Schulen fehlt es an Lehrern. Ob die vom Land angekündigten Einstellungen zum neuen Halbjahr daran etwas ändern werden, ist fraglich. Schließlich werden von den 1264 "neuen" Lehren, die landesweit zum kommenden Halbjahr ihren Dienst antreten, lediglich drei an hiesigen Schulen unterrichten.
Die Grundschule Zastrowstraße, das Gymnasium Heißen und die Realschule Broich können sich über die Neuzugänge freuen. Der oder die "Neue" in Broich wird im Durchschnitt vor Klassen mit 29,9 Schülern stehen, so sagt es die Statistik für Mülheimer Realschulen. Damit liegt die Klassengröße an Realschulen, genau wie an Gesamtschulen und in der Sekundarstufe I der Gymnasien, über dem Richtwert von 28 Schülern. Anders an den Mülheimer Hauptschulen. Dort steht ein Lehrer durchschnittlich vor 22,7 Jungen und Mädchen - geplant sind 24 Schüler. Mädchen machen davon nur einen relativ kleinen Teil aus, denn an Hauptschulen sind gerade mal 40,9% der Schüler weiblich. Anders in der Sekundarstufe II, dort hängen sie mit 53,4% die Jungen ab.
Schauen sich die neuen Lehrer ihre Kollegen an, blicken sie in immer ältere Gesichter.
An den Gymnasien liegt das Durchschnittsalter der Lehrer momentan über 50 - und damit noch drei Jahre höher als im Landesdurchschnitt. Jünger sind hingegen Haupt- und Realschullehrer, im Durchschnitt sind sie noch keine 45 Jahre alt.
Eigentlich seien älter werdende Lehrer kein Problem, findet Hermann Blümer, Schulleiter des Karl-Ziegler Gymnasiums. Solange genügend Jüngere nachkommen. Aber geschehe dies nicht, komme es in fünf, sechs Jahren durch die anrückende Pensionierungswelle zu einem Personalengpass.
Die nun erfolgten Neueinstellungen reichen nach Meinung von Blümer längst nicht aus, um die Personallage nachhaltig zu bessern. Schließlich herrsche schon jetzt an zahlreichen Schulen Lehrermangel und komme es daher zu Unterrichtsausfällen. str.