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Thema: Noch immer kein Volksaufstand im Osten

  1. #1
    GESPERRT
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    Kein Volksaufstand

    13 Jahre nach der »Wende« stirbt der Osten fast geräuschlos vor sich hin

    Heute jährt sich zum fünfzigsten Mal der 17.Juni 1953, und in den Medien der BRD wird das Thema mit missionarischem Eifer behandelt. Eine der angeblich bewegenden Fragen dabei ist die, inwiefern die »friedliche Revolution« von 1989 logische Konsequenz jenes Tages im Juni ’53 ist. Tatsächlich bewegend, weil für das Leben der knapp 17 Millionen ehemaligen Bewohner der DDR existentiell, ist jedoch die Tatsache, daß die Situation im Osten heute logische Konsequenz der »Wendezeit« ist.

    Die Bilanz dieser 13 Jahre ist verheerend. Großflächige Enteignungen, dramatischer Bevölkerungsschwund, kaum Chancen auf einen Arbeitsplatz, politische und wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit prägen die Lage. »Die Ostdeutschen wurden seit 1990 zu der Bevölkerung Europas, der am wenigsten von dem Territorium, auf dem sie lebt, gehört«, heißt es in dem im vergangenen Monat vorgelegten »Memorandum 2003« von Wissenschaftlern des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden, einer Organisation, die mit Sachkenntnis und Akribie die Entwicklung auf dem Gebiet der ostdeutschen Bundesländer seit 1990 verfolgt. »Das ist das Ergebnis einer gigantischen Enteignung. Nach Grundgesetz hat die Bundesregierung die Verpflichtung, das Eigentum der Deutschen zu schützen. Gilt das schon für die Westdeutschen nur nach dem Motto, wo Tauben sind, fliegen noch welche zu, so hat es gegenüber den Ostdeutschen solche Anstrengungen gar nicht erst gegeben. Und das ist nicht im Trubel der Einheit untergegangen, sondern gezielte Strategie. Vielmehr waren die ersten Arbeitsstäbe, die die Bundesregierung zur Vorbereitung der staatlichen Einheit ankündigte, die zur Lösung von Eigentumsproblemen und Rechtsangleichung«, heißt es im Memorandum. Resultat: In den fünf »neuen« Bundesländern liegt die Eigentumsquote der Bewohner am Produktivvermögen bei drei Prozent.

    Gern wird von den Medien über die Unsummen an Transferleistungen schwadroniert, die in das Gebiet zwischen Ostsee und Erzgebirge flössen. Abgesehen davon, daß ein Großteil dieser Gelder von den Lohnsteuerzahlern der gesamten BRD, und nicht etwa vom Großkapital und den Superreichen aufgebracht wird, verschweigt man eines gern: Einer »knappen halben Billion D-Mark tatsächlicher und spezieller Hilfen des Bundes für Ostdeutschland« stehen dem Memorandum zufolge »weit über eine Billion DM enteigneten Vermögens der Ostdeutschen gegenüber«. Tatsache sei zudem, daß die Zahl der westdeutschen Millionäre in keinem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg so schnell wie in dem Jahrzehnt nach der »Vereinigung angestiegen ist«. Überhaupt nicht berücksichtigt sei dabei, daß der DDR-Bevölkerung für Reparationszahlungen, die sie für ganz Deutschland geleistet habe, durch die Transferleistungen gerade einmal die Hälfte eines gerechtfertigten Lastenausgleichs zugekommen sei.

    Nach dem Beitritt und der flächendeckenden Enteignung von Volkseigentum ist der Osten jedoch schnell uninteressant für das Kapital geworden, sieht man einmal von der Konsumentenfunktion seiner Bewohner ab. »Heute ist Ostdeutschland die größte geschlossene Krisenregion der EU«, heißt es im Memorandum.

    Die Erwerbslosigkeit in den sogenannten neuen Bundesländern bewegt sich laut offiziellen Statistiken seit der Abwicklung früherer Industrie- und Wirtschaftsstrukturen in einer Größenordnung um die zwanzig Prozent. Rechnet man die verdeckte Arbeitslosigkeit hinzu, dürfte etwa ein Drittel der erwachsenen Bewohner des Ostens unterhalb des Rentenalters von Erwerbslosigkeit betroffen sein. Obwohl die Bevölkerungszahl in den zurückliegenden 13 Jahren um zwei Millionen Wirtschaftsflüchtlinge geschrumpft ist, bleibt die Erwerbslosenquote hartnäckig auf diesem hohen Level.

    Noch vor der Bundestagswahl 2002 sorgte Wolfgang Thierse für Aufregung, als er feststellte, daß die wirtschaftliche und soziale Lage in Ostdeutschland »auf der Kippe« stehe. »Das Bild suggeriert, es sei ein politischer Entscheidungspunkt erreicht, an dem man das ›Kippen‹, also das Schlimmste, noch verhindern könne. Doch es ist bereits geschehen«, so die Autoren des Memorandums.

    Die Ostdeutschen haben »schlechte Karten für eine gleichberechtigte Teilhabe an den demokratischen Entscheidungsprozessen des Landes«, wird darin weiter konstatiert. Keine schlechteren allerdings, »als sie die arbeitslosen und ärmeren Schichten der westdeutschen Bevölkerung schon immer hatten«.

    Keine Zukunft zu haben ist fatal. Es gab in der Geschichte schon weniger brisante Gründe für Volksaufstände. Doch der Osten scheint paralysiert, viele Menschen verharren in Resignation. Die Bereitschaft, für ihre Interessen zu kämpfen, ist allerdings nur gebremst, nicht verloren, wie die Streiks der IG Metall für Arbeitszeitverkürzungen im Osten andeuten.

    * »Memorandum 2003« unter: [Links nur für registrierte Nutzer]

  2. #2
    GESPERRT
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    Ja der Osten Deustchland ist tatseachlich mehr vergessen von Deutschen Politikern als z. Bsp. Bruessel

  3. #3
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    Der OSTEN hat kein revolutionäres Menschen-Kapital mehr.
    Die Jungen werden immer weniger.
    Rentner und Ausländer werden vom Staat bezahlt!

  4. #4
    Rosenpflücker
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    warum volksaufstand ?

    die zonis haben doch alles was sie wollten: eine stabile währung, ein ordentliches auto und die möglichkeit, 2 bis 3mal pro jahr in urlaub zu fahren...


    -
    .

    der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.
    Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
    der wollte keine Knechte,
    drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
    dem Mann in seine Rechte,
    drum gab er ihm den kühnen Mut,
    den Zorn der freien Rede,
    dass er bestände bis aufs Blut,
    bis in den Tod die Fehde.


    e.-m. arndt, deutscher national-dichter


  5. #5
    GESPERRT
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    Original von Hölderlin
    Der OSTEN hat kein revolutionäres Menschen-Kapital mehr.
    Die Jungen werden immer weniger.
    Rentner und Ausländer werden vom Staat bezahlt!

    Ist doch in Ordnung. Was ist dagegen zu sagen?

  6. #6
    Unwissender Benutzerbild von Alex
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    Was reden Sie nur für einen Quatsch...!
    Die jetzigen Verhältnisse scheinen ihnnen ein noch größeres Mysterium zu sein als die Verhältnisse vor der Wende.
    Adsuesces et dicere verum et audire.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, nur die Wahrheit zu sagen und zu hören.


    Seneca

  7. #7
    l_osservatore_uno
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    Original von Alex
    Was reden Sie nur für einen Quatsch...!
    Die jetzigen Verhältnisse scheinen ihnnen ein noch größeres Misterium zu sein als die Verhältnisse vor der Wende.
    ... Mister Ium?

  8. #8
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    Sind überhaupt Ossis im Board?
    Ich hab den Eindruck hier sind nur pubertierende Wessis mit
    "Gegen Rechts"-Stickern und Che Guevara T-Shirts!

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Edmund
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    Original von Hölderlin
    Ich hab den Eindruck hier sind nur pubertierende Wessis mit
    "Gegen Rechts"-Stickern und Che Guevara T-Shirts!
    Tja, das ist das Geschwür der Republik, dass es zu bekämpfen gilt.

  10. #10
    GESPERRT
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    Alle die Leute, die scheinbar nicht müde werden, immer und immer wieder zu erzählen, wie viel besser es doch in der DDR gewesen sein soll, sollten sich unter Umständen einmal klar machen, daß die DDR kurz vor dem Staatsbankrott stand. In der DDR ging es frei denkenden Menschen wahrlich nicht gut - und selbst das zurückgewünschte Mindestmaß an Waren, entstammte einem Wirtschaftssystem, welches sich innerhalb wahrscheinlich zweier Jahre selbst abgeschossen hätte. Der Staat, den hier alle so hoch loben, war auf Pump errichtet. Das ist zwar die heutige "Bundesrepublik" auch; aber so ungern ich diesen Staat auch lobe: Dafür, daß auch er sich maßlos überreizt, geht es uns dann doch in Sachen Marktangebot deutlich besser. Auf Kosten des Volkszusammenhaltes und der Moral, wohlgemerkt. Aber besonders Letztere war auch in der DDR eher von zweifelhafter Natur.


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