Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat am Montag die neue Verfassung für sein Land unterzeichnet. An der kurzen Zeremonie im Außenministerium von Kabul nahmen neben Regierungsmitgliedern auch der ehemalige König Mohammed Sahir Schah und Vertreter der Internationalen Gemeinschaft teil. Damit wurde zwei Jahre nach dem Sturz der Taliban der Weg frei für allgemeine Wahlen. Die Verfassung war Anfang Januar nach wochenlangen zähen Beratungen von der Loja Dschirga oder Großen Ratsversammlung verabschiedet worden. Die "Islamische Republik Afghanistan" verfügt über ein starkes Präsidialsystem, in dem der Islam als "heilige Religion" gilt, gleichzeitig aber Religionsfreiheit gewährleistet ist. In der Verfassung werden unter anderem die gleichen Rechte von Mann und Frau anerkannt. Damit ist die wichtigste Voraussetzung für die im Juni geplante Parlamentswahl und die anschliessende Bildung einer dauerhaften Regierung geschaffen.