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In seinem Abschiedsbrief schrieb er: "Wir haben heute Zustände in der Polizei, die schreien zum Himmel"Seine Beförderung stand kurz bevor - doch Hauptkommissar Andreas L. wollte nicht mehr weiterleben. Aus Frust über die desolaten Verhältnisse in der Dresdner Polizei, erschoß sich der 46jährige Familienvater mit seiner Dienstwaffe ("Heckler & Koch P7"). "Liebe Kolleginnen und Kollegen,...ich habe in den letzten Jahren beruflich viele Demütigungen hinnehmen müssen. Wir haben heute Zustände in der Polizei, die stinken zum Himmel....Unfähigkeit, Eigennutz, Dummheit und Arroganz nehmen immer mehr zu..." Wie verzweifelt muß der Mann gewesen sein, als er seinen Abschiedsbrief am frühen Samstag nachmittag in seinen Dienstcomputer tippte?
"Meine Kraft ist am Ende"
L., der eine steile Karriere vom Streifenbeamten zum Hauptkommissar hinter sich hatte und zuletzt 20 Beamte befehligte, ist nach Ansicht seiner Kollegen Opfer der Polizeireform in Sachsen geworden. Über 2441 Polizeistellen sollen danach in den nächsten vier Jahren weggespart werden. Allein in L.s Abteilung "Prävention" sollte jede zweite Stelle wegfallen. Dazu kamen noch private Probleme, die auf seiner Seele lasteten.