Aus NTV-Online:

Fiskus an Grabstätte
Strauß-Gruft gepfändet

Die Gruft der Familie Strauß im oberbayerischen Rott am Inn ist im Rahmen des Steuerstrafverfahrens gegen Max Strauß gepfändet worden. Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) sagte jedoch, es sei nicht beabsichtigt, in die Grabstelle des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß zu vollstrecken.

Mit einer Pfändung kann sich der Gläubiger - in diesem Fall der Fiskus - Besitz des Schuldners sichern. Eine Vollstreckung würde bedeuten, dass die Gruft öffentlich versteigert wird.

CSU-Politiker empört

Führende CSU-Politiker reagierten mit Empörung. Ministerpräsident Edmund Stoiber nannte die Pfändung pietätlos. Er begrüße deshalb die Erklärung Faltlhausers, dass die Vollstreckung nicht beabsichtigt sei und damit die Totenruhe respektiert bleibe. Landtagspräsident Alois Glück nannte die Pfändung instinktlos und unerträglich.

In der Familiengruft sind der 1988 gestorbene Strauß und seine Ehefrau Marianne begraben. Die Strauß-Tochter und bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier (CSU) sagte auf Anfrage, sie sei "menschlich zutiefst betroffen". Eine Bewertung des Vorgehens der Finanzbehörden könne sie nicht abgeben. Die Gruft gehöre je zur Hälfte ihrem Bruder Max und einer Tante.

Weiteres Eigentum gepfändet

Einem Bericht der Münchner "Abendzeitung" zufolge wurde die Gruft zusammen mit anderem Eigentum von Max Strauß gepfändet. Der Politikersohn muss sich seit Dienstag vor dem Landgericht Augsburg verantworten. Er soll von dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber millionenschwere Provisionszahlungen erhalten und dafür zwischen 1991 und 1993 rund 1,3 Mio. Euro Steuern hinterzogen haben.

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