Als Udo Voigt 1996 den Parteivorsitz der NPD übernahm, war diese Partei in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Seit den Wahlerfolgen der 1960er Jahre war die NPD immer weiter abgestürzt. Dies lag daran, dass sie einen nationalkonservativen Kurs verfolgte und ihre Mitglieder hauptsächlich ehemalige Wehrmachtssoldaten waren. Während der großen Koalition konnte sich die NPD daher als einzige konservative Option darstellen. Jedoch stahlen ihnen dann erstens die Proteste der 68er die Show und zweitens fand die CSU/CDU vermeintlich zu einem konservativeren Kurs zurück. Außerdem wurde die NPD als Altherrenpartei und Altnazipartei angesehen und in dem gleichen Maße in dem ihre Mitglieder aus Altergründen verstarben, verblich auch die Bedeutung der NPD.
Mit Udo Voigts Amtsübernahme als Parteivorsitzender sollte sich dies ändern. Er fuhr eine für konservative Partein komplett neue Strategie, er näherte sich den Neonazis und freien Kameradschaften an. Nach Anfangsschwierigkeiten schien diese Strategie aufzugehen, am Höhepunkt war die NPD bei ihrem Landtagseinzug in Sachsen.
Doch nun ist es still geworden, um die NPD. Woran liegt dies?
Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte die NPD nur 1,5 % der Stimmen, ihr Konzept scheint gescheitert. Die Gründe dafür sind:
1. Die NPD hat sich übernommen. Das Ziel eine vereinte Rechte vom demokratisch-konservativen bis zum neonazistischen Lager zu schaffen, ist fehlgeschlagen. Obwohl auf dem Wahlzettel zur Bundestagswahl Vertreter aller rechten Lager (sowohl bekannte konservative Publizisten, als auch bekennende und zum Teil vorbestrafte Neonazis) und auch Mitglieder von 3 Parteien (NPD, DVU, DP) vertreten waren, erzielte die NPD in keinem dieser Lager den erhofften Wahlerfolg. Dies liegt daran, dass die konservativ-demokratische Rechte nicht die NPD wählte, da sie nicht mit Neonazis und gewalttätigen Skinheads identifiziert werden wollte und dass die Skinheads die NPD nicht wählten, weil sie nicht auf eine Stufe mit den demokratischen "Bonzen" gestellt werden wollten. Der Brückenschlag zwischen konservativ und nationalsozialistisch ist daher misslungen.
2. Die NPD hat im Landtag von Sachsen nicht das gebracht, was ihre Wähler erwartet hatten, nämlich die dringenden und erheblichen Probleme des Landes anzusprechen. Stattdessen hat sie sich in geschichtsrevisionistischen Aussagen verloren, die aber den Großteil der Wähler nicht berühren.
3. Die NPD hat mit dem Versuch Stimmen der "Neuen Rechten" (dem amerika-kritischen, intellektuellen konservativen Lager, dem ich mich selbst auch zuzählen möchte) zu bekommen einen fatalen Fehler gemacht. Nach dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" hat sie offen Partei für islamistischen Widerstand ergriffen und dabei nicht beachtet, dass der Großteil der Wähler die Moslems derzeit für eine erheblich größere Gefährdung hält, als die USA oder das Judentum. Dies hat Stimmen gekostet!
Welche Aussichten bleiben der NPD daher?
Im Herbst sind Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern, dem einzigen Bundesland neben Sachsen, indem die NPD gut organisiert ist und daher reelle Chancen auf einen Landtagseinzug hat.
Mit dem erwähnten versuchten Brückenschlag zwischen den Lagern hat die NPD jegliche Unterstützung des konservativen Spektrums verloren. Dies ist nicht mehr umzukehren. Die NPD sollte sich daher darauf konzentrieren, sich dem national-revulotionären Spektrum zu widmen und gleichzeitig eine Strategie zu verfolgen, wie es die Hamas in Palästina tut und die NPD in Sachsen bereits erfolgreich nachahmt: Sie kümmert sich um soziale Probleme, schafft Jugendzentren, ist nah an den Leuten und kümmert sich um Probleme auf regionaler und kommunaler Ebene.
Zur Klarstellung: Ich bin kein NPD-Anhänger oder -wähler! Ich halte ihren Kurs für falsch, ihr Parteiprogramm für zu sozialistisch und würde mir sehnlichst eine erfolgreiche konservative Partei wünschen, wie es die REPs einst waren!