Japanischer Premier Koizumi besucht Kriegsverbrecher-Schrein
01.01.2004 10:27
TOKIO - Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat am Neujahrstag wieder den umstrittenen Yasukuni-Schrein für Japans Kriegstote besucht und damit erneut China und Südkorea verärgert.
Die japanische Regierung solle keine weiteren Aktivitäten unternehmen, die die Gefühle des chinesischen Volkes verletzten und den bilateralen Beziehungen schadeten, sagte der Sprecher der chinesischen Botschaft in Tokio. In dem Schrein in Tokio werden auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt.
In einer Erklärung des südkoreanischen Aussenministeriums in Seoul hiess es: "Wir rufen ihn (Koizumi) eindringlich auf, den Schrein nicht noch einmal aufzusuchen." Die Regierung bedauere zutiefst, dass Koizumi Kriegsverbrechern Respekt gezollt habe, "die den Weltfrieden untergraben und nicht hinnehmbares Leid über unser Volk gebracht haben".
Koizumi hatte schon mit drei vorherigen Besuchen im dem Shinto-Schrein Proteste Chinas und Südkoreas ausgelöst. Für viele asiatische Staaten, die während des Zweiten Weltkriegs von Japan besetzt wurden, ist das Denkmal ein Symbol des japanischen Militarismus.
Insbesondere China und Südkorea sehen die Ehrung der japanischen Kriegsveteranen als Affront. In beiden Ländern ist die Erinnerung an die japanische Besatzung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs noch sehr lebendig. Japan hatte zwischen 1931 und 1945 Teile Chinas besetzt, Südkorea war von 1910 bis 1945 in japanischer Hand.
Wegen des Streits um den Yasukuni-Schrein hatten die Regierungen in Peking und Tokio vor drei Jahren ihre Staatsbesuche auf höchster Ebene ausgesetzt.
Er habe im Yasukuni-Schrein "für Frieden und Wohlstand von Japan" gebetet, sagte Koizumi. Kein Land habe sich in die Traditionen und die Geschichte eines anderen Landes einzumischen, begegnete Koizumi der Kritik.
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Die Japaner scheinen nicht so ein Problem mit ihrer Vergangenheit zu haben...