Der Tagesspiegel berichtet heute von 2 jungen die vor 40 jahren in Treptow an der Mauer erschossen wurden.
Ein schwer Verletzter 13 Jähriger wurde im Krankenhaus nicht behandelt,
sondern auf dem Flur abgestellt bis er starb.
Ergibt sich folgende Frage für mich: welches Bild von ihrem Beruf und von Mitmenschen hatten, haben die betroffenen Ärzte und Pfleger?
Das Leben des Jungen galt ihnen anscheinend nichts, es war ihnen wertlos.
Der Junge war ihnen tot lieber als lebend, scheint es.
Welche Leitwerte hatten die Ärzte, die Regierung, die ein solches Handeln tun und dulden?
Ähnlich ging man in den Vernichtungslagern mit Menschen um: ihr Leben war unbedeutend.
das Leben der Gefangenen war nur wichtig im Arbeitseinsatz. Nur durch
Arbeit konnte im Lager ein Mensch sich bewahren- sein Leben selbst war ohne Wert für die Lagerbetreiber.
Eine entsprechende Ethik scheint mir in diesem DDR-Krankenhaus verwirklicht gewesen zu sein . Im augenblick des heimlichen Grenzübertrittes verlor der DDR-Bürger in den Augen der Mächtigen und ihrer Soldaten alle Würde und Rechte.
Die Familie des Jungen, heißt es weiter in der Zeitung wurde von der STASI systematisch zerstört. Die Mutter wurde in eine psychiatriche Klinik eingewiesen
und ihre Kinder in Heime, der Großmutter wurde das Sorgerecht entzogen.
Die Geschwister trafen sich erst 30 Jahr später wieder.
Auch in diesem Fall galt die Würde, also die Menschenrechte, der Betroffenen
offensichtlich überhaupt nicht.
Man verfügte von amtlicher Seite über die Menschen wie über Material.
Welches Menschenbild leitete diese Behörde?
Mielke würde vom KLassenkampf sprechen, vom leninistischen, vermutlich.
Diese Klassenkampfideologie gestattete die Tötung und Entwürdigung von Menschen.
Im Hintergrund wirkten die Interessen der sowjetischen Besatzungsmacht, die sich vermutlich nicht als Klassenkämpfer sahen sondern als Herren im unterworfenen Land.
Sie verwirklichten ihren Machtanspruch mit Hilfe deutscher Behörden, deren Mitarbeiter ihrem Willen bedingungslos, anscheinend, gehorchten.
Welches Menschenbild prägte das Handeln der Besatzungsherren?
"Das Leben der Beherrschten wird ohne Anspruch auf Rechte und Würde , wenn sie sich unserem Machtanspruch widersetzen.", vermute ich.
Herren-Sklavendenken, Freund-Feind-Denken in scharfer Zuspitzung bei Machtfragen
bestimmten das Empfinden und Wisen der Menschen in der DDR.
Dieses Erbe wirkt weiter fort. das Herrendenken hat sich mit der Prestroika nicht in Luft aufgelöst. Die Tschetschenen und Tschetscheninin spüren diese Tatsache vermutlich unvorstellbar bitterlich. Und auch hier, in Deutschland, scheint mit die Herren-Sklaven-Praxis heute nicht ausgestorben.
Mit Hilfe alter STASI-Leute verwirklichen die russischen Eliten auch hier ihre alte, unterdrückerische niederwerfende Menschenbehandlung. Vermutlich um ihre Einflußzonen zu wahren, um das zu verhindern was sie "Hexenjagt" nennen
Wichtig ist für mich, daß in unserem Rechtstaat offensichtlich eine Art Doppelherrschaft vorhanden ist. Auf der einen Seite die Rechtsordnung der bürgerlichen Demokratie und heimlich, mafiös, die alte Herren- und Sklavenpraxis.
Der Ausgang dieses Wettbewerbes ist nach meiner Meinung nicht sicher.