Als Vergeltung für die gewaltsamen Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen am vergangenen Wochenende haben demonstrierende Christen Moscheen in Brand gesetzt.
Einwohner der betroffenen Stadt Onitsha im Süden des Landes erklärten, bei den Unruhen vom Dienstag seien mindestens sechs Menschen zu Tode geprügelt worden. Bei den Opfern handele es sich um Moslems aus dem Norden Nigerias...
Nigerias größte Christengruppe schloss noch vor den Unruhen Vergeltungsangriffe ihrer Mitglieder nach den jüngsten Übergriffen radikaler Moslems nicht mehr aus. "Wir möchten an dieser Stelle unsere moslemischen Brüder daran erinnern, dass sie über kein Gewaltmonopol in diesem Staat verfügen", sagte der anglikanische Erzbischof Peter Akinola von der Christlichen Vereinigung Nigerias (CAN) am Dienstag.
"Die CAN ist vielleicht nicht mehr in der Lage, unsere unruhige Jugend zu bändigen, sollte sich diese hässliche Entwicklung fortsetzen." Die jüngsten Übergriffe auf Christen seien Teil eines Plans der Moslems, Nigeria in einen islamischen Staat zu verwandeln.
Die 140 Millionen Bürger Nigerias verteilen sich fast gleichmäßig in eine christliche Hälfte im Süden und eine moslemische im Norden. Seitdem zwölf Bundesstaaten im Norden 2000 das islamische Recht, die Scharia, eingeführt haben, sind tausende Menschen bei religiös motivierter Gewalt getötet worden. (APA)