Spiegel 8/2006
S. 112
KOSOVO: Das Feilschen um die Zukunft der Krisenprovinz beginnt
S. 114
AUSLAND: Interview mit Uno-Vermittler Martti Ahtisaari über seine Strategie für die Verhandlungen mit Serben und Albanern
KOSOVO Seite 112
Fromme Wünsche
Nach Jahren des politischen Schwebezustands soll endlich der künftige Status der serbischen Krisenprovinz bestimmt werden. Alle Hoffnungen ruhen auf Uno-Unterhändler Ahtisaari........................
Das Kosovo ist seither eines der ambitioniertesten Friedensprojekte der internationalen Staatengemeinschaft. Mehr als eine Milliarde Euro hat allein die Europäische Union in den Aufbau der Provinz gesteckt. Fast sieben Jahre nach Ende des Nato-Einsatzes wachen noch immer 17 000 Kfor-Soldaten aus 35 Nationen über Sicherheit und Stabilität. Albaner, die mit rund 90 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung stellen, wie auch Serben müssen lernen, friedlich miteinander zu leben.
Nun soll der politische Schwebezustand beendet werden. Darauf hat sich die internationale Kontaktgruppe verständigt, der neben den USA und Russland noch Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Italien angehören. Denn die ungeklärte Statusfrage hat sich zu einem permanenten Risikofaktor auf dem Balkan entwickelt.
Es reicht allein der Blick ins geteilte Kosovska Mitrovica, wo sich beide Bevölkerungsgruppen noch immer unversöhnlich gegenüberstehen. Der von Serben bewohnte Nordteil der Stadt ist durch Gelder aus Belgrad künstlich an das Mutterland gekoppelt. Lediglich eine Brücke über den Fluss Ibar verbindet den Serbenkosmos mit dem albanischen Teil. Doch diese Trennlinie überschreitet kaum jemand - gespenstische Ruhe belastet den Ort, an dem es vor zwei Jahren schon einmal zu einer blutigen Jagd zwischen Serben und Albanern kam. Auch in den kleineren serbischen Enklaven im Kosovo herrscht weiterhin gespannte Nervosität.
Die Wiener Status-Verhandlungen sollen endlich Ruhe schaffen. Wohin aber wird der Weg führen? In die Unabhängigkeit, wie die Albaner sie kategorisch fordern und die Serben sie ebenso vehement ablehnen? Die Positionen sind klar abgesteckt, ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss scheint schwer vorstellbar. ..............
Unter den Mitgliedern der Kosovo-Kontaktgruppe herrscht, so verraten Beobachter, unerwartet große Übereinstimmung darüber, dass die Krisenprovinz unabhängig werden soll.
Selbst Moskau, das immer wieder demonstrativ ankündigte, es werde den Brüdern in Serbien bei ihren Bemühungen beistehen, sich im Kosovo ein letztes Stückchen territorialer Souveränität zu sichern, hat offenbar schon eingelenkt.
Um am Verhandlungstisch dennoch keine Überraschungen zu erleben, betrieben die Unterhändler vergangene Woche noch hektische Pendeldiplomatie.
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Auch ein unabhängiges Kosovo wird nicht ohne den Westen auskommen können. "An einer internationalen Präsenz", so Vermittler Ahtisaari, führe auch künftig "kein Weg vorbei" (siehe Interview Seite 114). Die Europäische Union soll die wichtigste Rolle auf dem Amselfeld spielen, auch Nato und OSZE müssten die Provinz weiter begleiten.
Bis es so weit ist, müssen in Wien allerdings viele Detailfragen geklärt werden. Das kann viele Monate dauern. Und was ist, wenn plötzlich doch radikale Kräfte die Verhandlungen torpedieren?
Vermittler Ahtisaari gibt sich gelassen. "Was habe ich zu verlieren?", fragt er lächelnd. "Wenn Sie schon mal eine ähnliche Sache erfolgreich zum Abschluss gebracht haben, sind alle davon überzeugt, dass Sie das wieder schaffen."
Ahtisaari selbst glaubt das wohl auch.
MANFRED ERTEL, RENATE FLOTTAU,
MARION KRASKE
Ausland Seite 114
"Es wird keine Teilung geben"
Kurz gesagt: Europa gründet seine eigene Mafia Republik und zementiert die Macht extremer Verbrecher und der Drogen Kartelle.
Unsere Politiker sind Partner und Aufbau Helfer, dieser Verbrecher Kartelle!
siehe auch Jürgen Roth "Ermitteln Verboten"
Wissenschaftlich bewiesen ist das bestens u.a. auch über bekannte Uni. Prof.
VO: Mafia, Staat und Männlichkeit
Univ.-Prof. Dr. Eva Kreisky
„Albanien und die Mafia“
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