Aus der WeLT
Kaum anders dürfte es sich grundsätzlich bei der Wärmewende verhalten: Die laut Wirtschaftsministerium 33 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid, die das GEG bis 2030 einsparen soll, emittiert China an einem Tag. Dafür müssen deutsche Eigentümer dank des Gesetzes milliardenschwere Buchverluste ihrer Immobilien hinnehmen und Hunderte weitere Milliarden in sie investieren. Die Kosten für die gesamte Energiewende werden sich laut dem Fortschrittsmonitor Energiewende auf 1,2 Billionen Euro belaufen. Eine Menge Geld dafür, dass Wind und Sonne angeblich keine Rechnung schicken.
Ausland folgt Deutschland nicht bei der Energiewende
Besonders bitter: Ideologiefreier, pragmatischer Klimaschutz wäre mit deutlich niedrigeren CO₂-Vermeidungskosten möglich. Immer mehr Menschen im Land wird zudem klar, dass das zentrale Argument, mit dem die Politik sie über Jahre bei Laune zu halten versuchte, in Echtzeit zerbröselt: Dass Deutschland die Energiewende als Vorreiter so klug gestalten werde, dass dem Land die ganze Welt folgen – und ihm so zu einem neuen Wirtschaftswunder verhelfen werde.
Es mehren sich aber zusätzlich auch die Zweifel an der grundsätzlichen Durchdachtheit von Wärme- und Verkehrswende. Am Versprechen günstiger Strompreise und sauberen Stroms, am Vorhandensein eines tragfähigen Konzepts – am Fundament für eine Nutzung von Wärmepumpe und Elektroauto, bei dem die Bürger nicht für viel Geld Rückschritte bei Praktikabilität und Komfort serviert bekommen.
Zu Tausenden machen die Bürger bereits die Erfahrung, dass ihre Stromnetze nicht auf den schnellen Hochlauf der schönen neuen Elektrowelt ausgelegt sind und sie Wärmepumpe und Wallbox gar nicht bei sich einbauen können. Netzbetreiber dürfen den Strombezug der Geräte bei Bedarf zeitweise einschränken. Und zuletzt hat die Nachricht aus dem brandenburgischen Oranienburg, der zufolge die stark wachsende Stadt keine neuen Stromanschlüsse mehr bereitstellen könne, ein Schlaglicht auf die hohen Anforderungen an den Netzausbau in Zeiten dezentraler Stromversorgung geworfen.