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Thema: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    In der Nähe von mir wird gebaut, sie erneuern irgendwelche Abflussleitungen, die direkt aus den Häusern kommen.

    Schneeregen, 0 Grad, eisiger Wind.

    Ich gehe hin und sage: "Heute Abend geschafft was".
    Arbeiter glotzt mich an, ohne zu antworten.

    Ich sage: "Drecksarbeit, Aufstemmen bei dem Mistwetter, dann die Anschlüsse freilegen,
    wo hinten und vorne nichts passt, alles nicht nach Lehrbuch, verbraucht viel Zeit".

    Arbeiter glotzt mich weiter an, ohne zu antworten.

    Ich sage: "Das ist noch richtige Arbeit, nicht den ganzen Tag am PC sitzen."

    Arbeiter murrt "haste recht"

    Ich sage: "Aber ist es nicht so, daß der Arm ohne den Kopf nicht funktioniert?".

    Ich erwarte jetzt folgende Antwort:

    "Aber ohne Arm kannste nicht fressen".

    Leider kam diese Antwort nicht, also erstieg ich mich zu einer Behauptung, worauf der Arbeiter ungemütlich wurde.

    "Was ist denn wichtiger, der Geist oder der Körper, bedingen sie nicht beide einander, aber der Geist ist primär,
    ohne einen tätigen Geist, keine Aktionen des Körpers?"

    Ich sagte weiterhin:

    "Warum wurden nicht schon Maschinen erfunden, um den Matsch hier automatisch zu bearbeiten, aber würde dann
    nicht eine große Arbeitslosigkeit herrschen, die Leute wüssten nichts mehr mit sich anzufangen, als reiner Geist?"

    "Ist Arbeit nicht auch Selbstzweck, Verausgabung, um abends platt zu sein?"

    Mit diesen Worten ging ich, der Mann verstand mich nicht, und mir schwante, dies wäre das Problem und die Lösung zugleich.

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von HerrMayer
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Tja, so ist. Genauso so ist.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Senator_74
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von HerrMayer Beitrag anzeigen
    Tja, so ist. Genauso so ist.
    Ob dieser "Arbeiter" der adäquate Gesprächspartner war ???

  4. #4
    ein feiner Mensch Benutzerbild von konfutse
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Ich denke auch und gerade bei schwerer Arbeit tiefsinniger darüber nach, aber es gibt auch schlichte Menschen und die sitzen seltener am Schreibtisch.
    Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.

    Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...

  5. #5
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von konfutse Beitrag anzeigen
    Ich denke auch und gerade bei schwerer Arbeit tiefsinniger darüber nach, aber es gibt auch schlichte Menschen und die sitzen seltener am Schreibtisch.
    doch!

    mittlerweile hocken die "schlichtesten", deppen/menschen im geiste in den höchsten ämtern, verprassen unser komplettes geld, während die anderen, die körperlich arbeiten, den kompletten laden noch zusammenhalten und zum dank dafür frech bestohlen werden.
    schrittchen für schrittchen wird uns die sprache genommen.
    ein volk, dem die sprache genommen wird, hat irgendwann nichts mehr zu sagen
    Die Menschenrechte sind erfunden worden, um die 10 Gebote zu verdrängen. (shahirrim)
    Manche Wege sieht man nicht kommen, die plant man auch nicht, die geht man aber. , danke an dich

  6. #6
    ein feiner Mensch Benutzerbild von konfutse
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von sibilla Beitrag anzeigen
    doch!

    mittlerweile hocken die "schlichtesten", deppen/menschen im geiste in den höchsten ämtern, verprassen unser komplettes geld, während die anderen, die körperlich arbeiten, den kompletten laden noch zusammenhalten und zum dank dafür frech bestohlen werden.
    Ich dachte jetzt nicht an die Lebensversager unter den Politikern, aber du hast Recht.
    Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.

    Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...

  7. #7
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von konfutse Beitrag anzeigen
    Ich dachte jetzt nicht an die Lebensversager unter den Politikern, aber du hast Recht.
    merci, gute nacht, ich haue jetzt ab.
    schrittchen für schrittchen wird uns die sprache genommen.
    ein volk, dem die sprache genommen wird, hat irgendwann nichts mehr zu sagen
    Die Menschenrechte sind erfunden worden, um die 10 Gebote zu verdrängen. (shahirrim)
    Manche Wege sieht man nicht kommen, die plant man auch nicht, die geht man aber. , danke an dich

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Senator_74
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von sibilla Beitrag anzeigen
    doch!

    mittlerweile hocken die "schlichtesten", deppen/menschen im geiste in den höchsten ämtern, verprassen unser komplettes geld, während die anderen, die körperlich arbeiten, den kompletten laden noch zusammenhalten und zum dank dafür frech bestohlen werden.
    "porca miseria"!!

  9. #9
    endlich trocken Benutzerbild von Minimalphilosoph
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    In der Nähe von mir wird gebaut, sie erneuern irgendwelche Abflussleitungen, die direkt aus den Häusern kommen.

    Schneeregen, 0 Grad, eisiger Wind.

    Ich gehe hin und sage: "Heute Abend geschafft was".
    Arbeiter glotzt mich an, ohne zu antworten.

    Ich sage: "Drecksarbeit, Aufstemmen bei dem Mistwetter, dann die Anschlüsse freilegen,
    wo hinten und vorne nichts passt, alles nicht nach Lehrbuch, verbraucht viel Zeit".

    Arbeiter glotzt mich weiter an, ohne zu antworten.

    Ich sage: "Das ist noch richtige Arbeit, nicht den ganzen Tag am PC sitzen."

    Arbeiter murrt "haste recht"

    Ich sage: "Aber ist es nicht so, daß der Arm ohne den Kopf nicht funktioniert?".

    Ich erwarte jetzt folgende Antwort:

    "Aber ohne Arm kannste nicht fressen".

    Leider kam diese Antwort nicht, also erstieg ich mich zu einer Behauptung, worauf der Arbeiter ungemütlich wurde.

    "Was ist denn wichtiger, der Geist oder der Körper, bedingen sie nicht beide einander, aber der Geist ist primär,
    ohne einen tätigen Geist, keine Aktionen des Körpers?"

    Ich sagte weiterhin:

    "Warum wurden nicht schon Maschinen erfunden, um den Matsch hier automatisch zu bearbeiten, aber würde dann
    nicht eine große Arbeitslosigkeit herrschen, die Leute wüssten nichts mehr mit sich anzufangen, als reiner Geist?"

    "Ist Arbeit nicht auch Selbstzweck, Verausgabung, um abends platt zu sein?"

    Mit diesen Worten ging ich, der Mann verstand mich nicht, und mir schwante, dies wäre das Problem und die Lösung zugleich.

    ---
    Unglaublich böse von dir. Der meldet sich sicher Montag krank.
    Die Übel, die der Klimwandel über die Menschheit bringt, werden geringfügig sein im Vergleich zu den Verheerungen, die seine angeblichen Bekämpfer auslösen werden.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont" (Konrad Adenauer; rheinländischer Separatist)
    ... bei mir stehn die Bücher rechts im Regal, rechts im Regal, rechts im Regal.

  10. #10
    Mitglied
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    Standard AW: Ein philosophisches Gespräch mit Arbeitern

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    In der Nähe von mir wird gebaut, sie erneuern irgendwelche Abflussleitungen, die direkt aus den Häusern kommen.

    Schneeregen, 0 Grad, eisiger Wind.

    Ich gehe hin und sage: "Heute Abend geschafft was".
    Arbeiter glotzt mich an, ohne zu antworten.

    Ich sage: "Drecksarbeit, Aufstemmen bei dem Mistwetter, dann die Anschlüsse freilegen,
    wo hinten und vorne nichts passt, alles nicht nach Lehrbuch, verbraucht viel Zeit".

    Arbeiter glotzt mich weiter an, ohne zu antworten.

    Ich sage: "Das ist noch richtige Arbeit, nicht den ganzen Tag am PC sitzen."

    Arbeiter murrt "haste recht"

    Ich sage: "Aber ist es nicht so, daß der Arm ohne den Kopf nicht funktioniert?".

    Ich erwarte jetzt folgende Antwort:

    "Aber ohne Arm kannste nicht fressen".

    Leider kam diese Antwort nicht, also erstieg ich mich zu einer Behauptung, worauf der Arbeiter ungemütlich wurde.

    "Was ist denn wichtiger, der Geist oder der Körper, bedingen sie nicht beide einander, aber der Geist ist primär,
    ohne einen tätigen Geist, keine Aktionen des Körpers?"

    Ich sagte weiterhin:

    "Warum wurden nicht schon Maschinen erfunden, um den Matsch hier automatisch zu bearbeiten, aber würde dann
    nicht eine große Arbeitslosigkeit herrschen, die Leute wüssten nichts mehr mit sich anzufangen, als reiner Geist?"

    "Ist Arbeit nicht auch Selbstzweck, Verausgabung, um abends platt zu sein?"

    Mit diesen Worten ging ich, der Mann verstand mich nicht, und mir schwante, dies wäre das Problem und die Lösung zugleich.

    ---
    Ganz ehrlich Kloppi: ich komm auch von ganz unten. Wenn mich damals einer bei der Arbeit so angequatscht hätte, hätte ich nen Stein nach ihm geworfen.

    Aber zum Thema - Arbeit ist wichtig. Were keine Arbeit hat, soll sich zumindest anders körperlich bewegen. Wer Rastet der Rostet. Der Spruch ist treffend.
    Und ja, Geist und Körper müssen zusammenpassen/arbeiten. Das eine ist nichts ohne dem anderen

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